Rieselfelder und Stadtrundgang Telgte

Sonntag, 30.12.18

Nachdem wir die ganze Nacht durchgeschüttelt wurden ists jetzt wunderbar windstill und 8° warm. Der Wind hat den Nebel weggepustet, und so darfs Wetter gern bleiben.

Am Kanal herrscht sonntägliche Ruhe,

die Entchen dümpeln vor sich hin, und der Kanal hat auch beschlossen, heute nicht zu fließen. Wir laufen nach vorn zur Spitze des Yachthafens, wo dieses letztes Stückchen der Alten Fahrt sich mit der Neuen trifft. Auf dem Rückweg wollen wir die Brötchen holen, aber da steht die Polizei davor. Gottseidank haben die Einbrecher nur das Hafenbüro heimgesucht, die Brötchen sind noch da. Unser Tag ist gerettet.

Aber schon komisch, dass jemand in ein Büro einbricht, wo es nix zu holen gibt. Gegenüber ist das Restaurant, da hätten sich die Kerle in der Küche wenigstens mal so richtig satt essen können.

Wir essen uns jetzt beim Frühstück satt und dann machen wir uns abfahrtsbereit, denn wir wollen heute in die Rieselfelder, die frühere Kläranlage der Stadt Münster. Dort wurden nämlich Flächen mit vorgereinigten Abwässern berieselt, damit das Wasser auf diese Art geklärt wurde und über Kanäle, die als Drainagen fungierten, sauber abfließen konnte. So hab ichs jedenfalls verstanden.

Heute ist es ein riesiges Naturschutzgebiet und dient Zugvögeln als Zwischenstation und vielen heimischen Vögeln als Lebensraum und Brutstätte. Außerdem werden hier Heckrinder gehalten. Das Heckrind ist eine Rückzüchtung eines Urrindes, benannt nach den Gebrüdern Heck, die es in den 20er Jahren aus verschiedenen Hausrindrassen herausgezüchtet haben.
Mangels eigener Möglichkeit hab ich hier mal einen Ausschnitt des Prospektes abgeknipst, damit es deutlich wird, wie groß dieses Gebiet ist. 

Am Parkplatz befindet sich erst mal ein Lehrpfad, den ich aber alleine machen muss, denn gegen die Rutschgefahr sind die Bohlen mit Hasendraht bespannt, und das ist garnix für Carlchens Krallen. Gegenüber sieht man ein Wehr, das aber nicht näher erklärt ist.

Und jetzt gehen wir um das erste Rieselfeld. Und hier ist was los, man kreischt und schnattert und macht richtig Spektakel. Und es ist ein Kommen und Gehen, also Fliegen.....

Lediglich die Kormorane sind standhaft, im wahrsten Sinne des Worten. Die Flügel zum Trocknen aufgespannt harren sie der Dinge die da kommen.

Und Carl kommt auch auf seine Kosten.

Obs Verwandtschaft ist? Ich hätte den Kleinen glatt mitnehmen können.

Inzwischen hab ich mein Tagessoll an Bewegung fast erfüllt, und wir fahren nochmal nach Telgte, kurz die Stadt anschauen.

Hier wurde an die Fische gedacht und eine Fischtreppe eingerichtet, und dafür sogar ein Teil der Ems verlegt.

Am Ende der Treppe machen die armen Kerlchen aber bestimmt große Augen, wenn sie sehen, was sie erwartet, nämlich eine ganz schöne Schweinerei. So hat sich der Erfinder die Sache bestimmt nicht vorgestellt. Das ding wurde angelegt und dann vergessen.

Vor der Kirche ist grad ganz schön viel Betrieb, auch Maria und Josef stehen lebensgroß vorm Hoftor, und ich denke, es lohnt sich vielleicht mal reinzugehen. Richtig gedacht. Hinterm Altar ist Bethlehem aufgebaut.

  
Die Reichen bei Tisch

  
Die Heilige Familie im Stall                                                          .....und für Rotkäppchen wurden sogar Tulpen zum Blühen gebracht

Carl darf sich mal wieder vorn Weihnachtsbaum setzen, und Peter lässt sich wichtige Stadtmitteilungen vorlesen. Naja, weder ihn noch Carl interessierts.

Und was uns dieser Brunnen sagen soll, will ich lieber nicht wissen. Gruselig.

Nun noch paar nette Häuser anschauen, und dann gehts durch den Park zurück zum Auto. Meine Knie sagen jetzt endgültig, dass es reicht, mein Fitnessarmband ist der gleichen Meinung.

Deshalb gehört nach Rückkehr auf den Stellplatz das Bett mir. Carl leistet mir Gesellschaft. Und Peter steht draußen und schwätzt mit den Nachbarn. Ganz ungewohnt sowas.

Zum Abendessen gibts heute Hähnchengeschnetzeltes und Chicoreesalat, und davon gibts keine Bilder. Habs vergessen.