Ostersonntag, 16.4.17

Es hat die ganze Nacht geregnet und auf den Bergen liegt Neuschnee bis ziemlich weit runter.

Und weils morgen und übermorgen bis runter auf 400 m schneien soll, wir hier noch höher liegen, machen wir uns vom Acker. Da hilft auch die nette Brötchentüte nicht.

  

Unser Osterkörbchen fällt diesmal etwas kleiner aus, denn schlau wie ich war hab ich die Ostersachen unterm Bett versteckt und nicht dran gedacht, dass dort unsre Heizung sitzt.

Die Osterhasen waren fast flüssig, aber ich konnte sie noch vorsichtig zurechtbiegen. Die Nougateier haben sich in ihre Bestandteile aufgelöst, das Fett hat sich vom Kakao getrennt und kam durchs Staniol und verpappte in der Tüte alles zu einem Klumpen. Lediglich die Trüffeleier behielten äußerlich noch ein wenig ihre Form, sahen aber ausgepackt auch nicht mehr wirklich wie Eier aus.

Egal, wir hatten ja noch die echten Ostereier, die waren perfekt, weil sie im Schrank lagerten. Carl bekam natürlich auch eins.

  

  

Allerdings musste Peter es schälen. Am Tisch kann unser kleiner Dödel leider nicht essen. Er packte das Ei und wollte damit aufn Sitz... nee, nee, so nicht. Ab auf den Boden damit.

Nachdem nun die Osterbräuche abgehandelt waren machten wir uns bei strömendem Regen auf den Weg gen Norden, der Sonne entgegen.

Ja, es war schön im Allgäu, aber bei dem Wetter müssen wir hier nicht bleiben.

Schon 100 km weiter nördlich war der Regen vorbei, die Bäume und Sträucher blühen und alles ist grün,

  

  

und sogar die Kastanie hat schon Blüten.

Jetzt stehen wir am Altmühlsee und lassen uns vom Surfwind durchpusten.

  

So wirklich prickelnd ists Wetter hier auch nicht, aber man kann wenigstens raus. Als erstes wollten wir mit Carl auf den Hundespielplatz. Aber das war ein Satz mit X.

Läuft doch da an der Sitzecke am Wasser ein Mali ohne Leine rum, Frauchen am Wasser, Herrchen im Anglerzelt, und dann tun die aufgeregt und zerren den Hund bei. Und weil der wieder in unsre Richtung will, frag ich halt, obs problematisch ist, wenn ich jetzt mit Carl hier die Spielgeräte benutze.

"Ja, er is a weng komisch. Sorgen Sie dafür, dass Ihrer ihm nicht zu nahe kommt." 
Hallo     Wir wollen aber doch die Geräte benutzen. Da meint der Mensch, dass auf dem Hundespielplatz eh Leinenpflicht sei. So ein Arsch.
Seine unverträgliche Töle darf frei laufen, er angelt hier aufm Hundestrand, und ich soll meinen anleinen... Ich war stinkesauer, konnte mich garnicht mehr einkriegen, und wäre fast geplatzt, denn so ignorante Menschen kann ich grad gut haben.
Als wärs beschissene Wetter nicht schon schlimm genug.

Nach dem Abendessen - für mich gabs Fisch anstatt Frikadellchen -

machen wir noch einen Spaziergang nach der anderen Seite, mutterseelenalleine. Ganz entspannt.

  

Und dann sehen wir sie. Es gibts sie noch. Kurz bevor sie untergeht zeigt sich die Sonne nochmal kurz.

Und unser Auto sitzt voller Zuckmücken. Eigentlich wunderschöne Tiere und ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette.

  

Es wird Zeit, dass die Schwalben kommen, damit ihr Futter nicht einfach so nutzlos an den Autos rumsitzen muss.

 

Ostermontag, 17.4.17

Wildes Vogelgezwitscher weckt uns. Das Wetter ist allerdings bescheiden, und Brötchen gibts auch keine. Wo soll da die Urlaubsstimmung herkommen?

Um 8:00 gabs nun doch Brötchen, und mit in der Tüte waren zwei Ostereier und 5 Schokoeierchen. Nette Geste. Nur am Wetter konnte die freundliche junge Frau nix ändern.

Punkt 9:00 fahren wir vom Stellplatz runter und auf gehts nach Weißenburg. Mal nen Stadtrundgang machen. Das geht auch mit Schirm.

Wir stehen an der Stadtmauer am Teich, da ists nur ein kurzer Weg in die historische Altstadt.

  

  

  

Und dann begegnen uns diese drei.

  

Sie haben sich verlaufen und gehören dort hin, wo wir grad herkommen. Gemeinsam mit einer Passantin halten wir sie in Schach, schauen, dass die Autos drumherum fahren, und dann warten alle auf die Polizei, welche die Enten wieder heil nach Hause bringen soll. Um ihnen die Wartezeit zu verkürzen werden sie mit Brötchen gefüttert, also die Enten, nicht die Polizei, denn praktischerweise findet die ganze Aktion direkt vor einer Bäckerei statt.

Inzwischen regnets wieder stärker und pitschnass landen wir im Womo.
Vor der Stadt gibts einen Weiher mit Campingplatz, den schauen wir uns mal an, denn laut Stellplatzführer hat der auch Wohnmobilstellplätze.

Aber wozu kauf ich so teures Gelumpe, wenn da Mist drin steht. Der Platz ist zu, da tut sich garnix, da ist tote Hose. Und wenn mich einer fragt, war da auch die letzten Jahre kein Stellplatz.

Wir fahren weiter nach Treuchtlingen, in der Hoffnung, dass der Regen aufhört und wir in die Stadt können. Irgendwie müssen wir ja den Tag rumbringen.

Hier ists ebenfalls so nass, dass die Enten sich verlaufen und aufm Platz rumturnen und auch in den immer größer werdenden Pfützen schwimmen.

Und weils weiterhin regnet gehen wir halt im Regen in die Stadt. Dort ist Osterflohmarkt, aber leider sind das keine Stände für uns.

  

Lediglich die Pommesbude taugt uns. So sind wir wenigstens satt.

  

Und wieder landen wir pitschnass im Wohnmobil. Für heute sind wir nun restlos bedient, und wir haben auch keine trockenen Anoraks mehr. Wir sitzen das Wetter jetzt einfach aus und versuchen nicht kirre zu werden. Bis Donnerstag halte ich aber nicht durch, das weiß ich jetzt schon.

Zwei Regentage = 1 Socke. Morgen nochmal, dann brauch ich neue Wolle.

Jetzt hat es den ganzen Nachmittag geschüttet. Peter hat das getan, was man bei so einem Wetter tun sollte, nämlich geschlafen. Und die Enten sind um uns rumgeschwommen.

So gegen 17:00 hats endlich aufgehört zu regnen und wir haben noch einen Spaziergang durch die Hühner- und Hasenzüchter gemacht.

  

  

Und hier noch die allseits beliebten Weihnachtsvögel.

Carl hat sich vorbildlich benommen und keines der Tiere angemeckert. Nur geguckt, wie sich das gehört. Braver Hund.

Zum Abendessen gibts für Peter Schinkennudeln und Salat, ich mach mir Knobi-Lachs-Sahne-Soße über die Nudeln. Schmegge musses.

 

 

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