Bergstrasse
 

Dienstag, 13.8.19

Nach ein paar Tagen zuhause, in denen wir uns um unsern ausgetrockneten Garten gekümmert haben, treibts uns wieder raus. Mir gehts grad nicht so prickelnd, deshalb haben wir den Campingplatz am Wiesensee in Hemsbach an der Bergstraße angesteuert. Hier wollen wir mal ein paar Tage einfach nur ausspannen, spazieren gehen und uns in der Gaststätte bekochen lassen.

Telefonisch hab ich uns einen Platz in der 2. Straße reserviert, was wir noch nie getan haben. Aber es war mir wichtig, nicht durch die Gegend zu fahren, um einen Schlafplatz zu finden. Mal einfach ohne Stress an einem Ort urlauben....

Nun stehen wir hier, der Platz ist schön, alles passt. Und nach unserm obligatorischen Lidl-Salatmenü machen wir einen Spaziergang am See entlang.

  
Der hier ist bissi langsamer unterwegs als wir. Mit dem Geweih ists nicht weit her, deshalb ists vermutlich ein Balkenschröter oder ein Hirschkäferweibchen. Und außerdem ist der Freund ganz schön staubig.

  

  

Und hier sitzt ein brauner Sichler, ich glaub jedenfalls, dass es einer ist. Eine Reiherart, die eigentlich hier nicht heimisch ist, aber auch schon im Kinzigtal gesichtet wurde. Er wohnt sonst im Süden und macht hier nur Urlaub. 

  

  

Hinterher freue ich mich auf mein Mittagsschläfchen. Und dabei wird mir klar, dass wir zur Ferienzeit auf einem Campingplatz sind. Davor wird ja immer gewarnt.
Es ist grausam.
Frau VW-Bus hinter uns telefoniert, und zwar so laut, dass ich auch die Freundin am anderen Ende der Welt deutlich verstehe und nun weiß, dass SINL Start ins neue Leben heißt und keine Lebensberatung für Geschiedene, sondern sowas wie ne Hundeschule für Vermittlungshunde ist. Und ratschbumm machts auch dauernd, denn die ganze Reihe besteht aus Bussis weil die Plätze dort für Wohnwagen zu kurz sind.
Dann parkt ein holländischer Caravanfahrer seine Kiste in eine enge Parzelle. Die restlichen Geräusche kann ich alle nicht zuordnen, aber es war nix für meine Nerven, die sich hier ja erholen sollten. Da sind Kinder mit Bobbycars beinahe noch Musik in meinen Ohren. Jedenfalls schaffe ich es nicht zu schlafen, oder sinnerfassend meinen Krimi weiterzulesen.

Tja, jetzt gehören wir auch zu den Alten, die keine Nerven mehr für so einen Trubel haben, und sich übers laute Brutzeln der Bratwürstchen auf dem Nachbargrill aufregen. Früher hab ich immer gesagt, bald liegen sie 1,60 m tiefer und wären froh Urlaubsgeräusche zu hören. Nun bin ich selber so eine geworden.

Wir versuchen die Geräusche und den Trubel auszublenden. Auch Carl schaffts nicht. Er meldet jedes Kind, das mit einem scheppernden Plastikauto vorbeikommt. Ok, der Nachmittag ist rum, irgendwie haben wirs geschafft, und jetzt gibts lecker Fresschen im Restaurant. Da hab ich mich so drauf gefreut. Alles italienisch, also Pizza und Pasta, oder deutsche Schnitzel. Wir entscheiden uns für Scaloppine, das sind dünne Fleischscheiben in Weinsoße gegart, und Parmesanschnitzel. Sieht eigentlich lecker aus.

  

Fazit: Nächstens gehen wir zu einem Imbiss und kaufen uns ne ehrliche Curryworscht mit Pommes und Majo.

 

Mittwoch

Nachts hats leicht getröpfelt, und das hat gereicht die Schnecken alle rauszulocken. Beim Morgengassi laufen wir Slalom und es ärgert mich, dass ich die Fotoknipse nicht dabei habe. So schön kräftig gefärbte Weinbergschnecken hab ich noch nie gesehen. Und ein 15 cm langer Tigerschnegel.

Nach dem Frühstück packen wir zusammen und fahren nach Ladenburg auf den Rentnerparkplatz. Die Alten fahren wenigstens nicht Bobbycar. Vorher schauen wir uns aber noch den Stellplatz in Mannheim an.

Der ist recht neu, ist auch schön, aber drumherum ist Industriegebiet, Messegelände und die SAP-Arena. Also eher nur ein Durchreiseplatz.

Hier ists doch schöner. Nun gehen wir erst mal ins Städtchen.

  

  

Jetzt noch ein Bild von der Ziege mit der Stellschraube am Hals, weil ich sie so mag....

     

Weitere Bilder spare ich mir, denn wir waren ja schon öfter hier und es sind noch die gleichen Motive.

  

Mittagessen gibts beim Chinesen. Acht Schätze auf Marktgemüse, und vorher eine Pekingsuppe.

  

Passt und schmeckt.

  

Und Nachtisch gibts auch noch. Das Leben kann so schön sein.

Nach dem Mittagsschläfchen und Sturm der Liebe gehen wir den Grünen Ring entlang zum Neckar.

  

Carl hat wieder sein Schattenschaf dabei. Also beim Spaziergang, nicht im Bett.

  

  

Jede Wasserstelle ist seine. Und schwups.... isser wieder draußen.

  

Die Halsbandsittiche, die von Köln aus irgendwie bis hierher gekommen sind, sehen wir leider nicht. Sie sitzen im dichten Laub der Bäume und wir hören sie nur. Stattdessen sehen wir Massen an Kanadagänsen, die mit dem schwarzen Hals. Näher trau ich mich aber nicht ran.

Später geh ich nochmal mit Carl ins Feld. Der muss aber an der Leine bleiben, denn die Felder sind frisch gedüngt und die Mäuse sind durch diese neuartigen Erdspieße, mit denen die Gülle ausgebracht wird, aufgescheucht.

Eine hats leider nicht geschafft Carl zu entwischen, obwohl er angeleint ist. Es ist eine richtig große fette Feldmaus, die er zu seinem Leidwesen liegen lassen muss, denn dabei möcht ich jetzt nicht zuschauen.

Dann ist dieser schöne Urlaubstag auch schon rum und es wird zu frisch draußen. Seltsam, dass ichs immernoch als Urlaub bezeichne.

 

Donnerstag

Nachts hats geregnet, und mein Rheumaschub, der sich seit Tagen anbahnt, macht sich unangenehm bemerkbar. Wir bleiben deshalb bis 9:00 im Bett. Aber dann verlangt Carl sein Recht und setzt sich demonstrativ an die Tür. Und beim Morgengassi fliegen gleich 3 Schwärme der grünen Sittiche piepsend über uns hinweg und verschwinden im nächsten Baum. Den Foto hab ich nicht mit, denn damit hab ich nicht gerechnet.

Der Platz leert sich langsam, Regentage sind Fahrtage, aber wir harren aus, denn woanders ists Wetter auch nicht besser. Und dann hab ich tatsächlich Glück, und ein Sittich landet direkt hinter uns.

Ganz schön groß, und ganz schön grün. Und eigentlich viel zu leise für seine Größe.
Leider vertreiben die hübschen Papageientiere unsre einheimischen Vögel. Sie haben keine natürlichen Feinde und vermehren sich ohne Ende. Genau wie die riesigen Kanadagänse und die Waschbären.

Heute geht unser Spaziergang am Grünen Ring zur anderen Seite. Aber vorher erlegt Carl noch schnell eine Maus.

  

Jetzt muss er aber wieder an die Leine, sonst kommen wir nicht voran.

Inzwischen hat sich das Wetter gebessert und wir können draußen sitzen. URLAUB  (auch wenns keiner ist)

Später mach ich noch meinen Schrittzähler voll und wir gehen nochmal ins Städtchen. Interessant ist das Schild der Pizzeria hier an der Ecke.

Und peinlich war, dass der Inhaber gesehen hat, dass Peter es fotografierte.

  

Noch paar alte Mauern angucke, die übrigens nur auf glattem Verputz aufgemalt sind. So schön verziert, aber alles Fake.

Dann gehts wieder zurück.

  

Und weil Peter das T-Shirt gestern auch schon an hatte, hat er sich unterwegs fürs Foto einfach ausgezogen. Mein Mann kann tatsächlich auch witzig sein

Heute gabs gesundes Abendessen, das trotzdem lecker war. Peter hatte allerdings 3 ungesunde LKWs (Leberkäsweck). Die hab ich nicht geknipst.