Widdern, Weinsberg, Schönborn.....  9.5.19

 

Wir haben mal wieder paar Tage Zeit, und alldieweil ich noch nie in Widdern im Jagsttal war, fahren wir mal hin.

Unterwegs halten wir aber kurz in Walldürn. Hier waren wir schonmal, aber noch kürzer. Heute geh ich mal in die Kirche rein und nicht nur drumherum.

  

 

Bei einem Feinkost-Albrecht holen wir uns den obligatorischen Unterwegs-Salat und verspeisen ihn in Buchen auf dem einsamen Stellplatz am Waldschwimmbad, der auch heute nur als Zwischenstation taugt. Er liegt einfach zu weit außerhalb.

  

Weiter gehts durch ganz viel saftige Feld-Wald-Wiesen-Landschaft mit leuchtenden Rapsfeldern, schmalen kurvenreichen Sträßchen, keine Menschenseele weit und breit......

Und dann kommen wir nach gefühlten 378 Kurven und ewigen Stunden Fahrt endlich ans Ende der Welt, nach Widdern im Jagst-Tal. Der Stellplatz ist schön angelegt,

aber das Dörfchen ist vor ca. 100 Jahren in einen Dornröschenschlaf gefallen und nun sanierungsbedürftig. Und regnen tuts auch.

  

  

Viel hab ich nicht geknipst, denn hier kommt keine Urlaubsstimmung auf, jedenfalls nicht bei uns und auch nicht bei unsren Platznachbarn.

Das Bild ist irgendwie bezeichnend.....

  

Aber die Hunde haben Spaß.

  

Nach dem Abendessen gibts erst nen netten Spielfilm und dann das Eintrachtspiel gegen Chelsea.

Und die halbe Nacht rauschen die Autos oben über die Autobahnbrücke und unten hinterm Womo vorbei.

 

10.5.19

 

Das Morgengassi machen wir bei strahlendem Sonnenschein durch die Wiesen, aber nach ungefähr 200 Metern endet der Schotterweg und wir stehen im nassen Gras. War wohl nix.

  

Schon kurz nach 8:00 sind wir unterwegs nach Weinsberg, trinken auf dem Stellplatz noch einen Kaffee, und machen uns an den Aufstieg zur Kirche,

     

und dann weiter zur Burg Weibertreu. Die Geschichte sagt, dass die Einwohner der Stadt sich hier oben verbarrikadiert hatten, aber dann die Burg doch eingenommen wurde. Die Männer sollten nun alle getötet werden, doch die Frauen ließ der König laufen. Was sie an Hab und Gut tragen konnten, durften sie aber mitnehmen.

     

So schleppte jedes treue Weib ihren Gatten auf den Schultern ins Tal und er war gerettet. so hatte sich der König das eigentlich nicht vorgestellt, aber er stand zu seinem Wort.

Naja, ich habs nicht mal geschafft, mich selbst hinaufzuschleppen. Wir genossen kurz vorm Ziel die Aussicht

  

und schleppten uns wieder runter.

 

Nächstes Ziel war der Leintalzoo in Schwaigern, der sich auf die Haltung von Affen spezialisiert hat.

Hier gibts die größte Schimpansengruppe Deutschands und noch einige andere Primaten, darunter auch lusdische Weißhandgibbons.

  

Carl mussten wir leider ins Auto zurückbringen, denn er drehte am Rad, als ein Pfau einen Schrei losließ. Und dann schlägt der Pfau sein Rad. Ob das nun Drohgebärde oder Balzverhalten ist, weiß nur er. Jedenfalls sehen wir keine Henne in der Nähe.

Hier streckt er uns erst mal seinen Hintern hin und zeigt, wie er mit den Stellfedern in der Mitte durch Zittern mit dem Bürzel Geräusche macht.

  

So verpasste Carl leider die Fütterung der Schimpansen. Und das war auch gut so, denn dieses Spektakel war um einiges lauter als der Pfau.

  

  

  

     

Jedenfalls hat sich der Besuch gelohnt. Die Fütterung war ein Erlebnis.

  

Der Stellplatz in Schwaigern sollte eigentlich unser heutiges Übernachtungsplätzchen sein, aber irgendwer hat beschlossen, dort ein Reitturnier zu veranstalten.
Nagut, Eppingen soll ein schönes Städtchen sein, ist gleich um die Ecke...  Aber leider ist der Platz dort voll.
Und so kämpften wir uns durch 2 Umleitungen und einen gewaltigen Wolkenbruch durch nach Bad Schönborn,

und jetzt ist erst mal Erholung angesagt.

  

  

 

11.5.19
Es hat die ganze Nacht getröpfelt, aber zum Gassi hört es auf. Trotzdem kommen wir nicht weit, denn auch hier gibts einen Tierpark, und auch hier wohnt ein Pfau. Und der schreit genauso laut wie der gestrige. Das wars dann. Unser Hund ist verunsichert und will wieder heim.

Nach dem Frühstück versuchen wirs nochmal alle zusammen und gehen in den Tierpark rein, und diesmal ist Carl einigermaßen entspannt.

  

Hier ist Frau Pfau mit ihren beiden Kerlen.

Schön sind sie schon, die blauen Schreihälse.

 

  

Und da hab ich überlegt, ob ich tapfer stehen bleibe und fotografiere, oder die Flucht ergreife. Von weitem sehen die nämlich garnicht so riesig aus, wie sie in Wirklichkeit sind.

 

  

Und sowas gibts in jeder Familie    Sowohl schwarze Schafe, als auch Esel.

  

  

Und kurz vorm Wolkenbruch haben wirs wieder zurück auf den Platz geschafft. Und weil Tiere eine nette Unterhaltung sind, fahren wir jetzt auf die andere Rheinseite nach Rülzheim zu den Straußen.

Hier wird gerade der Fleisch-Nachschub für den Herbst produziert. Alle 7-10 Tage schlüpfen kleine "Stachler". Die hier sind gerade eine Woche alt.

  

  

 

 

  

Der Hahn ist schon wieder auf roten Freiersfüßen und hat auch Lippenstift aufgelegt. In der Tierwelt schmückt sich der Kerl, wenn er paarungswillig ist.

Die Weiber sind grau und schmucklos. Schade, dass man nicht nah genug ran kann, um die roten Beine und den Schnabel besser zu sehen.

  

Auf dem Rückweg schauen wir noch in Germersheim vorbei. Der Stellplatz ist sehr schön, und die Festung hätte mich schon interessiert, aber man steht schief. Und das ist doof.

Jetzt stehen wir wieder in Bad Schönborn und machen noch einen Abendspaziergang durch den Kurpark auf den Jahrmarkt. Aber unsere kleine Diva mag keine laute Musik und reagiert panisch, und so marschieren wir im Sturmschritt durch die Budengasse wieder heim.

 

12.5.19

Heute machen wir gleich nach dem Frühstück einen Spaziergang übern Jahrmarkt, denn so früh schläft die Musik noch.

  

Jetzt klappts auch mit unsrer unmusikalischen Töle. Aber wir haben noch keinen Hunger so kurz nach dem Frühstück. Und Klamotten brauchen wir auch nicht. Ich zwäng mir aber wenigstens nen Negerkuss rein, mit dem Resultat, dass er mit meinem Olivenhirtenkäsebrot kämpft und mirs schlecht ist.

Später gehen wir nochmal in den Kurpark, und heute hab ich Glück und treffe die Bisamratten. Hab sie gestern vergeblich gesucht. Vielleicht sinds auch Nutrias, keine Ahnung. Früher gabs die hier massenhaft, aber sie wurden dezimiert, es sind jetzt nur noch zwei. Und weils Mann und Frau sind, werdens bestimmt bald wieder mehr.

  

  

Der gesamte Uferbereicht liegt voller Brötchenbrocken. Soviel zum Thema.....
Nur der Reiher mag keine Brötchen, er mag lieber Entenküken.

Das kleine ist das einzige überlebende. Ich hatte es gestern schon ganz alleine piepsend im Bach umherirren gesehen und war heute froh, dass es wieder bei den Eltern war. Es muss ein schlimmes Drama gewesen sein. Die Mutter hätte gegen den Reiher gekämpft wie eine Wilde. Dabei ist das Kleine entwischt und hat überlebt.

Carl trifft noch zwei Kumpels, die er schon vom Morgengassi her kennt,

  

und dann machen wir uns auf den Heimweg.

 

 

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