Sonntag

.....aber leider kein Sonnentag. Es hat die ganze Nacht geregnet und tut es beim Morgengassi immernoch. Carl und ich sind klatschnass. Aber was solls. Die Heizung funktioniert und die Semmeln sind so, wie wir sie lieben. Und eigentlich fängt rechnerisch der Urlaub ja erst am Montag an. Geben wir also dem Wetter noch ne Chance und stellen uns auf den Regentag ein.

Nachdem wir irgendwann gegen Mittag endlich fertig mit dem Frühstück sind, ziehen wir uns warm an und gehen am See entlang nach Nussdorf,

  

und dort den Berg hoch um uns den Wildholzweg anzuschauen. Es werden geschälte einheimische Bäume gezeigt und deren Nutzung beschrieben.

  

Auch Anomalien gibt es zu sehen. So gelangen wir ohne große Anstrengung bis hoch zum Wald, wo eine Sägemühle nachgebaut und erklärt ist.

  

Hier sieht man die Scheibe eines 150 Jahre alten Baumes.

  

Die Jahresringe sind deutlich erkennbar, denn das Holz liegt bereits seit über 50 Jahren und ist gerissen.

Dann wird der Himmel immer schwärzer und wir machen uns langsam auf den Rückweg.

  

Nach einer guten Stunde sind wir wieder daheim und brauchen erst mal nen Irish Coffee und wärmen uns auf. Und anschließend wird Carl beschäftigt.

  

  

Währenddessen geschieht draußen das Unglaubliche: Der Himmel reißt auf und von jetzt auf gleich ist die Sonne da.  URLAUB

Wir genießen es. Und Carl soll auch nicht zu kurz kommen.

  

  

Und nun können wir auch in Ruhe einen Spaziergang durchs Feld nebenan machen und jagen dann unsern Hund nochmal übern Platz.

  

So sieht Urlaubswetter aus. So passt das.

Zum Abendessen gabs Tortellini mit Schinken-Knobi-Sahnesoße und hinterher wieder Laptop- und Fernsehabend.



Montag

Beim Morgengassi ists noch trüb und frisch, und als wir anschließend am Einkaufskiosk ankommen gibts keine Brötchen. Die Bude ist einfach zu. Ohne Vorwarnung. Kein Zettel, kein Hinweis. Nix.
Hallo, ich bin auf einem viereinhalb Sterne Platz, wir zahlen 38 € für einen winzigen Platz von 8 x 5,20 m, der Pool ist zu, obwohl die erforderlichen 15° Außentemperatur erreicht waren, und nun sollen wir auch noch hungern. Das geht garnicht.

Es gibt die restlichen 2 knatschigen Brötchen von gestern, und ruckzuck sind wir startklar. Beim Auschecken wird bedauernd mitgeteilt, dass gerade eine Umstrukturierung stattfindet. Nützt uns aber auch nix.

Wir haben eh den Wolfgangsee auf dem Zettel, sind ja nur paar Kilometer, und da liegt er.

Wir machen erst mal eine Rundfahrt, bzw. es geht ja nur bis Sankt Wolfgang, und dort ist Sackgasse. Alles ist eng touristisch und garnicht so unsers.

  

Der Campingplatz dahinter ist zwar noch anfahrbar, liegt aber dermaßen eingepfercht, sodass wir Platzangst kriegen und zurück bis kurz vor St. Gilgen fahren. Hier ist das Hinterland breit und flach und weitläufig, und hier fühlen wir uns wohl. Wir stehen jetzt auf dem Romantik-Campingplatz Lindenstrand, direkt unter der dicksten Linde.

Es wäre sogar ein Platz direkt am Strand frei gewesen, aber der Wind ist uns dafür zu heftig und wir bevorzugen deshalb die zweite Reihe. Umziehen können wir ja immernoch.

  

Und nun erkunden wir den Strand und die Gegend.

  

  

Dann besichtigen wir die platzeigene Hundewiese, und Carl kapiert sofort, was er hier soll. Er dreht seine 30-40 Runden, ist glücklich und froh,

  

  

und wir erfreuen uns an dieser herrlichen Aussicht auf Friede-Freude-Eierkuchen-Landschaft.

Anschließend ists Zeit für Irish Coffee, Apfel- und Käseteilchen aus dem geöffneten Einkaufskiosk, und Mittagsschläfchen..... Urlaub.

Die Abendgassirunde geht in die andere Richtung, und schade, dass wir gerade satt sind, denn hier beim Gamsjaga sieht nicht nur die Gaststube und der Biergarten, sondern auch die Speisekarte klasse aus.

  

Unterwegs treffen wir noch diese Meckerziege, und Carl beschließt, dass Ziegen Freunde sind.

Heute ist unser Hund endlich mal richtig bewegt worden und entsprechend ist sein Appetit. Ein Schälchen Futter reicht ihm nicht, er verlangt mehr. Das sind wir garnicht gewöhnt.

Bei uns gibts Gyrosgeschnetzeltes und nen Boonekamp hinterher, und so langsam kommen wir in den Urlaubsmodus.
Peter geht spülen und ich nutze das kostenlose W-Lan des Platzes, und ganz sachte tröpfelts aufs Dach.

 

Dienstag

Es hat die ganze Nacht geregnet, und unter der Linde wars doppelt heftig, weil bei jedem Windstoß ein ganzer Schwall runterkam.

Gegen irgendwann hörte es aber auf und beim Morgengassi hingen die Wolken noch in den Bergen.

Es wurde aber gleich besser, und weil wir sowieso umziehen wollen machen wir das Auto startklar und machen einen Ausflug. Erst mal gehts zu Hofer, Bier fassen. Und dann fahren wir an den Hallstätter See, den kennen wir auch noch nicht.

Anfangs sieht er ja ganz nett aus, aber mit jedem Kilometer wird der See immer düsterer, die Dachsteingebirgsberge immer steiler, die Uferstraße windet sich unangenehm kurvenreich am Berg entlang, und am Ende wartet die Seeröhre auf uns.

  

Einspurige Tunnels mag ich garnicht. Wir kommen direkt in Hallstadt heraus, wo Ende von Stange ist.

Wie bei St. Wolfgang gibts aber auch hier hinter der Stadt, also am Ende der Welt, noch einen Campingplatz. Da muss man kerngesund sein, um sich dort wohlzufühlen. Für mich ists eng und bedrückend und ich will einfach nur noch raus aus dem Sack.

Mitten im Tunnel gibts nochmal einen Aussichtspunkt

aber der kann mich auch nicht mit diesem Stück Landschaft versöhnen. Nee, nix wie weg hier.
Um sich hier wohlzufühlen muss man schon hier geboren sein. Aber interessant, es mal gesehen zu haben.

Wir atmen richtig auf, als wir in Bad Ischl landen. Jetzt gehts zum Fressnapf, Beißkorb kaufen, damit wir für alle Eventualitäten des Lebens gerüstet sind.
Die nette Verkäuferin setzte sich auf den Boden und  fütterte Carl mit Hähnchenstreifen pappsatt, damit er alles über sich ergehen ließ. Hat sie sehr gut gemacht, und sie hatte sogar Spaß dran. Das ist perfekter Service, denn ich kann mich nicht wirklich so gut bücken.

Und weil wir zu früh fürn Campingplatz sind, fahren wir nochmal nach St. Wolfgang,

 

bissi rumrösseln.

Rössl-Terrasse

  

Weißes Rössl

Schwarzes Rössl

 

noch ein Rössl

  

garkein Rössl, sondern Hundis, und auch noch farblich passend.

 

Zuhause gibts dann Marillenplunder und Irish Coffee auf unserm neuen Platz am See. Urlaub.

Und der Maulkorb muss natürlich eingeweiht werden und Carl wird mit Leckerchen vollgestopft.

  

Und hier sieht man richtig das Chihuahua-Apfelköpfchen, er kann seine Herkunft nicht verleugnen, auch wenn er 10 Kilo wiegt.
Auf der Hundewiese spielen wir anschließend Carl platt, und machen uns auf den Weg zum Gamsjaga. Wir haben Hunger.

  

Nette Kneipe von außen, aber drinnen ists etwas gewöhnungsbedürftig. Überall stehen tote Tiere rum, und der sieht Carl verdammt ähnlich.

Gamsgulasch, hier im Gebiet selbst geschossen, alldieweil der Gamsjaga nunmal Gemsen jagt. Und seine Vorfahren taten das auch schon. Superlecker.

Schweinsbraten vom Wollschwein, ebenfalls ausm Ort.

Der Blattsalat ist aber vermutlich vom Biller und das Weißkraut auch. Egal, schmegge musses. Es hat super geschmeckt. Und unser Hund hat sich auch gut benommen.

 

Pappsatt verbringen wir den Rest des Abends vorm Fernseher. Still ruht der See vor der Windschutzscheibe, und die Entchen tummeln sich am Strand.

Friede-Freude-Eierkuchen.
Und später haben wir einen herrlichen Blick nach links auf die Lichter von St. Gilgen, die sich im See spiegeln. Leider will die Kamera nicht so, wie ich es will. Morgen versuch ichs nochmal mit der Canon.

 

Mittwoch

Heute ists angenehm und windstill, und wir machen eine Wanderung zum Dorf der Tiere, ein Streichelzoo und Kinderbespaßungspark.

  

  

  

  

Nach einer guten Stunde kommen wir an, gehen aber nicht rein, denn fürn Streichelzoo ist Carl zu hibbelig. Wir schauen uns nur von außen das Gehege für die Zweibeiner an, die dort ne richtige Traktor-Rennstrecke haben und auch baggern können.

Dann laufen wir durch den Wald runter zum See, machen unterwegs ne kurze Vesperpause, und gehen weiter durch die Wiesen Richtung Heimat.

  

Dabei kommen wir doch noch an einheimischen Tieren vorbei und sehen die Paraglider hoch oben auf dem Berg starten und hier landen.

  

Fast drei Stunden waren wir unterwegs, und das reicht für heute.

  

Wir schauen auf unsern See und die Schwäne, genießen Irish Coffee und Mohnstrudel, und heute gibts auch ein Bild von den St. Gilgener Lichtern.