Donnerstag, 11.9.14

Beim Aufwachen wird uns schon klar, dass wir hier auf dem Campingplatz nicht bleiben, obwohl wir gern mal einen Tag Ruhe gehabt hätten. Die Autobahn nebenan dröhnt ganz fürchterlich.

So gegen 10:00 sind wir abfahrtbereit, müssen aber noch auf die Abrechnung warten und kommen kurz nach 11:30 los. Wir steuern erst mal Bexbach und dann Lemberg an, aber beides passt uns nicht. Bexbach ist zu weit außerhalb und einsam, Lemberg liegt direkt an der Wohnsiedlung und auf den Spazierwegen am Weiher entlang ist Hundeverbot. Also fahren wir weiter und genießen die Fahrt durchs Dahner Felsenland

  

und so langsam werden auch die Ortschaften wieder reizvoller.

  

Vor Karlsruhe fahren wir über den Rhein und dann gehts über die Autobahn durch bis zum Kaiserstuhl.

Hier hat die Weinlese schon begonnen und die Chancen auf einheimischen Federweißen stehen gut.

Jetzt stehen wir auf dem Kirschenhof in Endingen.

Der Platz ist zwar voll, aber jeder hat seine eigene Rasensitzfläche, also passt. Hier bleiben wir jetzt erst mal, denn wir brauchen mal nen Tag Ruhe. Und wir fangen mal gleich mit dem Ausruhen an und es gibt einen Irish Coffee und Windbeutel. Mit Camembert und Feigen gehts weiter... uns gehts gut.

Mit Carl mach ich dann ne kurze Erkundung der Gegend, während Peter seine Rückenschmerzen pflegt.

Rund um den Hof sind schmale Felder mit Spargel, Kürbissen, Erdbeeren, Kirsch- und Apfelbäumen. Fein ordentlich nebeneinander. Und am Wegrand stehen riesige Nussbäume. Die Gegend gefällt mir gut und es gibt schön ebene Spazierwege.

Passt.

  

  

  

Und hier liegen die Riesen und warten auf den Abtransport. Carl würde das ja gern übernehmen, aber soweit reicht die Kraft dann doch nicht.

Inzwischen hat sich der Himmel etwas zugezogen, Wind kommt auf, und den Rest des Spätnachmittags verbringen wir drinnen.

 

Freitag, 12.9.14
Faulenzertag

Das Morgengassi können wir noch trocken hinter uns bringen, aber dann fängts an zu nieseln. Heute muss Carl zwangsläufig Regenspaziergang lernen. Wasser von oben mag er nämlich garnicht. Weichei.

Nach dem Frühstück laufen wir ins Ort, und unser Zärtele hält tapfer durch. Er ist auf dem Weg ein guter Camper zu werden.

Bei der Rückkehr werden wir auf dem Platz angesprochen und ich muss erst mal kurz nachdenken, bis ich das Gesicht zuordnen kann. Es ist Jezzie1 aus dem Wohnmobilforum. Es ist bereits unsre 3. oder 4. Begegnung. Die Welt ist klein.

Für Carlchen koch ich jetzt Möhrensuppe, denn irgendwas muss er gestern unterwegs gefressen haben, was ihm nicht bekommen ist. Er kaut ja dauernd ruckzuck nen Grasklumpen rein, und wer weiß ob da Dünger oder sonstwas dabei war. Daran müssen wir noch kräftig arbeiten.

Für uns gibts Gulaschsuppe aus der Dose. Irgendwie klappts diesmal mit dem üblichen täglichen "schmegge musses" nicht so. Kann sich aber noch ändern.

Wir habens geändert.

  

Schmegge musses.

Satt und gut gelaunt machen wir nun unsren zweiten Regenspaziergang.

Diesmal die Nussbaumallee entlang in die andere Richtung. Nach einer guten Stunde sind unsre Schuhe durchgeweicht - ja, ich weiß, falsches Schuhwerk - und wir sind rechtschaffen müde und richten uns gemütlich vor dem Fernseher ein.

Und Carl ist auch ferdisch, fix und ferdisch.

 

Samstag, 13.9.14

Heute wollen wir nach Breisach. Also wird erst mal ordentlich gefrühstückt, denn wer weiß wann wir wieder was bekommen.

Es regnet nicht mehr und als wir auf dem Stellplatz am Rhein ankommen scheint sogar die Sonne.

  

Der Weg in die Stadt ist wirklich kurz und wir landen zuerst auf dem Wochenmarkt

  

und dann schlendern wir durch die Fußgängerzone. Naja, ich hab mir die Stadt eigentlich interessanter vorgestellt und hatte mich auf einen Tagesausflug eingestellt.
Aber viel mehr als diese Straße gibts nicht zu sehen. Außer dem Münster. Und da gehen wir jetzt hin.

  

Wenn ich zum fotografieren stehenbleibe muss auch Peter stehen bleiben, denn Carlchen wartet. Er macht einfach keinen Schritt mehr.

  

Und dann sind wir schon oben. Das Münster ist romanisch-gotisch und entsprechend schmucklos. Innen gibts es zwar ein paar Steinmetzarbeiten, die wohl künstlerisch sehr gut gestaltet sind, aber fotografieren darf man sie nicht. Und die zwei unterschiedlichen Türme krieg ich nicht aufs Bild.

Auf dem Münsterplatz haben zwei Kinder ihren Spaß mit dem Göttervater Zeus in Stiergestalt, der die Erde aufbricht. Als sie Carl sehen, wird das Kunstwerk uninteressant und sie widmen sich unsrem kleinen Wusel, der sich über Kastanienspiele freut.

Dann reichts und wir gehen hintenrum wieder runter zum Rhein.

Dabei kommen wir an diesem schönen Turm vorbei, der künstlerisch "verziert" wurde. Das ist wieder mal so ein Kunstwerk, mit dem ich nichts anfangen kann. Egal, muss ich ja auch nicht. Hauptsache anderen gefällts.

  

Hier gehts nun runter und Carl muss sich die größte Strecke tragen lassen, weil er ja Dackelbeine hat. Zwischendurch darf er aber auch ein wenig turnen, denn er hat sich inzwischen zu einem begeisterten Mauerläufer entwickelt.

  

Jetzt beschließen wir hier am Rhein doch nicht zu übernachten, denn niemand hat Tisch und Stühle draußen bei diesem herrlichen Wetter, und fahren quer übern Kaiserstuhl nach Vogtsburg. 

Endlich sind wir in den terrassenförmigen Weinbergen, die wir von unsrer Tour vor 15 Jahren in Erinnerung haben.

Aber die von uns gesuchte Straße ist es nicht. Da müssen wir morgen nochmal durch. So viele Serpentinenstraßen wirds hier ja nicht geben und morgen fahren wir mal über Kiechlinsbergen da hoch.

  

  

Und ruckzuck sind wir schon wieder auf dem Kirschenhof, finden auch noch einen Platz, und heute kommt die Himmelstochter-Torte dran.

Natürlich ist sie nicht laktosefrei und ich muss wieder leiden, aber das ist mirs wert. Auf den Federweißen verzichte ich, der Cappu passt da besser.

Gegen später fängts wieder an zu nieseln und wir widmen uns heute Stefan Raab.