Österreich   16.9. bis 25.9.05

Freitag
Abfahrt 14:15, Regen, Stau, Stress. Gegen 20:00 sind wir grad erst mal am Stadtrand von München und haben die Schnauze voll. Eigentlich wollten wir in Sulzemoos übernachten, aber bei diesen Straßenverhältnissen machen wir freiwillig keinen Kilometer mehr als nötig. Durch den Regen sind kaum die Rücklichter des Vordermannes zu erkennen. Wir übernachten in Aschheim auf dem Stellplatz am Hotel zur Post für 8 €. Die Nachbarn stimmen sich schon mal aufs morgen beginnende Oktoberfest ein und wir versuchen beim Bierchen zu entspannen. Draußen stürmts, der Regen prasselt aufs Dach und gegen 22:00 schnarchen Peter und Bruno um die Wette.

Samstag
Um 9:00 kämpfen wir uns weiter durch den Regen Richtung Österreich. Von Bergen leider keine Spur, weil die Wolken bis runter auf die Erde hängen. Im Tauerntunnel beschlägt plötzlich die Windschutzscheibe. Also Gebläse auf höchste Stufe - nix passiert. Da kein Tuch in der Nähe ist, hab ich ruckzuck meinen Pullover aus und wische wie blöd, aber die Scheibe beschlägt weiter und Peter sieht fast nix und Gegenverkehr haben wir auch noch. Jetzt hilft nur noch das Öffnen der Seitenfenster und der Durchzug bringts, die Sicht ist jetzt gottseidank frei, aber wahrscheinlich ersticken wir durch die Abgase im Tunnel. Also doch lieber die Fenster wieder zumachen. Aber da tut sich nix. Vor lauter Action hab ich meine Tunnelangst total vergessen und halberfroren und nassgeregnet müssen wir noch einige Kilometer an der höchsten Stelle der Tauernautobahn bis zum nächsten Parkplatz durchhalten.
Der Schnee ist greifbar nah und die Großglocknerstraße ist inzwischen nur noch mit Ketten befahrbar, sagt das Radio. Nachdem Peter alle Sicherungen geprüft und den Übeltäter ausgewechselt hat, gehts mit geschlossenen Fenstern und warmem Gebläse weiter durch das Sauwetter und gegen 14:00 erreichen wir unser Ziel, den Faaker See.
Zuerst fahren wir zu Billa, kaufen Liptauer, Kärntner Fleischnudeln, eine Steige Schwechater und für jeden ne dicke Scheibe warmen geselchten Bauchspeckbraten, den wir gleich auf dem Parkplatz niedermachen.
Den Campingplatz Anderwald, auf dem Giuli ein Treffen mit Mitgliedern verschiedener Foren organisiert hat, finden wir auch gleich.

Nach der Begrüßung machen wir einen Erkundungsspaziergang und stellen fest, dass dies ein traumhafter Platz am See ist - wenn nur dieser beschissene Regen endlich nachlassen würde.

   

Gegen 18:00 machen wir uns zum gemeinsamen Abendessen ins benachbarte Feriendorf auf.

   

Hier hat ein Villacher Architekt alte Bauernhäuser zusammengetragen und aufwändig wieder aufgebaut. Anstatt ein Museumsdorf draus zu machen, wie es sonst üblich ist, wurden hier aus den herrlichen alten Holzhäusern Ferienhäuser gemacht.

Nach einem unterhaltsamen Abend gabs noch ein Absackerchen unter der Markise.

Sonntag
Leider regnets beständig weiter und nach der allgemeinen Verabschiedung überlegen wir nach Italien weiterzufahren, denn so viel Wasser geht uns auf den Geist. Aber Wetterdotcom sagt: bis Rimini runter ebenfalls 13° und Regen. Also sitzen wir es aus und beschließen eine Fahrt durchs Rosental zu machen, denn wegen der auf 1000 m gesunkenen Schneefallgrenze fallen die geplanten Bergstrecken erst mal weg.
Die B85 führt durch eine schöne Ecke Österreichs, die wir noch nicht kennen. In Ferlach besichtigen wir den neuen Stellplatz, fahren aber weiter, weils noch früh am Tag ist. Plötzlich schlängelt sich die B85 als schmales Sträßchen am Fuß der Karawanken immer weiter kurvenreich steil durch die Wolken die Berge hoch und so hoch hinaus wollten wir doch eigentlich gar nicht.

Aber zwischendurch gabs immer wieder schöne Ausblicke ins Tal und die Fahrt hat sich gelohnt. Trotzdem war ich heilfroh, als es im 1. und 2. Gang wieder runter ging. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz umrundeten wir einmal den Klopeiner See und sind dann am Gösselsdorfer See auf einem schönen Campingplatz gelandet,

  

wo sich Peter natürlich prompt in der nassen Wiese festgefahren hat. Da er stärker ist als ich, durfte er schieben und zum Dank hab ich ihn von oben bis unten mit Schlamm eingesaut.

    

 

 

 

 

 

Jetzt haben wir uns einen schönen Irish Coffee unter der Markise verdient und nach einem Regenspaziergang gibts die Kärntner Fleischnudeln mit Sauerkraut.

Jetzt machen wir es uns vor der Glotze gemütlich und punkt 12 gibts noch ein Prösterchen, denn Peter wird 50. Das Geschenk gibts allerdings erst zuhause, denn der Senseo für Biertrinker hat nicht ins Womo gepasst.

Montag
Natürlich regnets noch genauso beständig weiter, aber man kann schon einzelne Wolken erkennen und das lässt hoffen. Heute machen wir einen Erholungstag, den Peter hauptsächlich im Alkoven verbringt und zwischen den einzelnen Schlafphasen seine Geburtstagsanrufe entgegennimmt. Die Glotze läuft inzwischen heiß und mein Strickzeug wächst.
Nach dem Nachmittagskaffee wagen wir eine etwas längere Wanderung, treffen auf eine tote Riesenkröte und eine Schlange, die bestimmt 70 - 80 cm lang ist und ebenfalls plattgefahren wurde. Der Rückweg am plätschernden Bach entlang war eine echte Strapaze, da der Kaffee sich bemerkbar machte und kein Busch in der Nähe war.
Das Geburtstagsabendessen mit Hähnchenbrust in Cognac-Rahm-Soße rundet den Faulenzertag ab und Petrus hat jetzt auch kapiert, dass wir Urlaub haben. Seltsam, irgendwie fehlt uns das beruhigende Getröpfel aufs Dach.