Montag

Start um 10:00 wie in alten Zeiten - und das Wetter ist auch wieder bestens. Der Stellplatz in Neuburg liegt traumhaft am Ufer der Donau, V+E vorhanden und keine Gebühren.

Aber wir wollen ja nur die Stadt angucken und parken davor auf dem normalen Parkplatz. Über die Brücke gehts in die Stadt.



   

Schöne große alte Bauten, Friede-Freude-Eierkuchen und kaum Verkehr. Aber für unser Auswärtsessen ists noch zu früh, obwohl man hier am Rathausplatz angeblich Riesenportionen für angemessene Preise verputzen kann.

Nun gehts weiter durch Ostbayern über die B 16 nach Regensburg, dort waren wir noch nie, sondern sind immer nur vorbei gefahren. Leider gibts hier nur Parkhäuser, die uns zu niedrig sind, und wir machen mal schnell in Hoffnung auf eine Parklücke eine zweifache Stadtrundfahrt und verschieben den Besuch der ältesten Bratwurstbude auf ein andermal. Zum Besuch der Stadt muss man wohl auf den CP fahren und den Bus benutzen, aber das ist uns für einen Zwischenstopp zu umständlich. Kurz vorm Verhungern schmier ich mir ein Leberwurstbrötchen auf der Autobahnauffahrt, und über die A3 fahren wir weiter gen Süden, lassen Deggendorf links liegen, denn dort gibts in der Nähe des Stellplatzes keine Kneipe, und heute will ich doch auswärts essen. Peter hat mir ja ein Hochzeitstagsessen versprochen. Wir fahren weiter nach Iggensberg, dem Stellplatz an der Pferdekoppel im dunklen Tal.

Den Weyerhof kennen wir von früher und dort kochen sie eigentlich recht gut. Und tatsächlich: Zanderfilet und Zwiebelrostbraten sind vorzüglich und üppig. Bulgarischer süffiger Rotwein und Blutwurz (Bärwurz ist leider aus), alles im Lot. Urlaub.
Mit unseren Nachbarn aus NOM, die gerade aus Ungarn hier angekommen sind, wirds ein geselliger Abend. Und pappsatt in jeder Beziehung - für weniger als 40 € inkl. Stellplatz und Strom - verlassen wir nach mehr als 3 Stunden die urige Gaststätte und warten im Alkoven auf das angekündigte Röhren der Hirsche. Mein Hirsch röhrt heute nicht mehr, der schnarcht nur noch.
 

Dienstag

Kurz nach 10:00 ist die Nacht vorbei und unser unanständiger Nachbar lässt einfach seinen Schniedel raushängen, während wir frühstücken.

 

Eine Stunde später sind wir abfahrtsbereit. Eine Umleitung schickt uns über schmale Sträßchen durch Dörfer, die auf der Landkarte nicht zu finden sind. Irgendwie landen wir in Eging am See und schauen uns bei dieser Gelegenheit den berühmten Freizeitpark Pullmann City von außen an.

Oh je, so zieht man den Eltern das Geld aus der Tasche. Aber ich gebe zu, dass wir mit unsrer Brut bestimmt auch rein gegangen wären.

Inzwischen lohnt es sich nicht mehr, auf die Autobahn zu fahren, und durch den herrlichen Bayernwald suchen wir den Weg nach Waldkirchen, denn dort am Schwimmbad gibts einen Stellplatz, der ganz in der Nähe unsres Zieles Jandelsbrunn liegt. Aber erstens kommt es anders.... zweitens wieder eine Umleitung.

Und wieder gehts ewig lange über schmale Sträßchen durch unzählige Ortschaften, über Berge und durch Täler, hinter hochmodernen überbreiten Dreschmaschinen, die nicht überholt werden können, obwohl Jandelsbrunn nur ca. 8 km entfernt ist. Aber bei schönem Wetter war es eine herrliche Fahrt. Winzige Dörfer zwischen grünen Hügeln unter blau-weißem bayrischen Himmel. Allerdings hat Petrus die Rauten nicht so richtig hingekriegt, es waren Schäfchenwölkchen.

Endlich Jandelsbrunn, hurra, wir sehen Knaus und viele nackische Ducatos,

  

aber nirgendwo einen Stellplatz, und der Werksparkplatz ist riesengroß und leer und gar nicht einladend. Die V+E ist auch außer Betrieb und unser Wassertank fast leer. Ich erinnere mich an das Knaus-Treffen auf dem CP Lackenhäuser in Neureichenau gleich hier in der Nähe, und dort landen wir.
Da wir die letzten Nächte kostenlos standen, gönnen wir uns den Luxus. Der Platz liegt am Berg im Wald. Terrassenplätze, Hallenbad, See, Streichelzoo, Minigolf, Edeka, Hand- und Fußpflege, Restaurant, Wellnessbereich mit allen möglichen Massageangeboten, Sauna, Frisör, Hundeduschraum, Autowaschplatz und weiß der Teufel, sogar eine Kirche gibts hier.

  

Überall springen niedliche Zwergkaninchen herum, die hier frei leben und von den Campern gefüttert werden. Da inzwischen im Radio Unwetterwarnung durchgegeben wurde, suchen wir uns einen Platz mit weniger dicken Bäumen und haben dadurch auch Fernsehempfang. Alles prima. Cappu und süße Teilchen in der Sonne, Bruno darf auch mal rennen und Bekanntschaft mit einer netten Spitzin machen, und dann gehts ins Schwimmbad. Herrlich warmes Wasser und dabei noch durch die Riesenfenster Aussicht auf den Bayernwald, und außer uns ist lediglich noch 1 Badegast da. Urlaub pur. Anschließend benutzen wir noch die Kneipp-Anlage

und sind geschockt. Das Wasser kommt direkt aus dem Berg und ist eigentlich gerade noch flüssig, denn als stehendes Gewässer wärs schon lange Eis. Peter ist ruckzuck wieder draußen, aber ich halte unter Eieieieiei-Stöhnen tapfer durch. Insgesamt 3 mal, nachdem ich mich zwischendurch im blumengeschmückten Wandelgang wieder warm gelaufen habe. Schee wars. Nun genießen wir den Spätnachmittag noch ein wenig vorm Womo, dann gibts Abendessen. Und nun? Ein Absackerchen in der Kneipe bietet sich an. Ich hab heimlich schon mal nachgesehen, obs hier Internet gibt, und Peter hat wohl auch ans Wohnmobilforum gedacht, denn als er sein dunkles Hefeweizen vor sich stehen hat, sagt er nicht prost Christel, sondern: Prost Spleiss, Eddy und Hardy. Soweit ists schon, oh je. Nun bekomm ich auch endlich meinen Bärwurz, auch wenn ich eigentlich Alk meiden wollte, aber Urlaub ist Ausnahmesituation und da gehörts halt einfach dazu. Schmegge musses, darben kann ich wieder daheim.
Auf dem Rückweg hat sich leider der Wetterfrosch aus dem Radio durchgesetzt und es windet und regnet. Aber egal, es gibt fast nix schöneres als gleichmäßiges Tröpfeln aufs Dach, wenns Heki in sicherer Schrägstellung ist und Peter das Bett vorwärmt.