Mittwoch - Besichtigungstag im Geburtshaus unsres Knausis
Über Nacht ist mit netten 5° in 800 m Höhe der Herbst gekommen und es zieht mich so gar nicht aus dem Bett. Also holt Peter die Brötchen, nimmt Bruno gleich mit, setzts Kaffeewasser auf (wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben) und deckt tatsächlich den Frühstückstisch. Also muss ich wohl - und nach den Frühstück laufen wir im Morgennebel um den Schwalbensee.
Dann wird aufgeräumt, ich sammel noch Kastanien fürs Enkelchen des Platzwartes, während Peter von den Keilen rollt, und dann gehts fort.
Kurz nach 12:00 treffen wir zusammen mit weiteren
Gästen des Campingplatzes am Werksparkplatz ein. Heute ist er nicht mehr leer. Ein kurzes Schwätzchen bei
herbstlichen Temperaturen, und dann fängt die Führung an.
Zur Einstimmung gibts ein
lustiges Werbefilmchen bei Kaffee und Laugebretzeln (die sogar mit Butter
geschmiert waren), anschließend Infos zur
Firmen- und Marketingstrategie usw.
Dann gehts endlich ins Werk. Im Prinzip siehts genauso aus
wie bei Niesmann + Bischoff im letzten November, nur viel größer und wesentlich
mehr Hallen. Die Seitenwände werden genau wie bei N+B komplett gefertigt. Aber
hier sieht man, wie die
Möbel und Fahrzeuge tatsächlich hergestellt und zusammengebaut werden, denn es
ist ein ganz normaler Arbeitstag. Also vom nackten Chassis bis zur Endabnahme
können wir jeden Arbeitsschritt beobachten. Wahnsinn, wie hier die Sun-Traveller
hintereinander weiterrollen und dabei aufgebaut werden. Jeder Handgriff sitzt,
jedes Teil passt und wir sind beeindruckt. Dass hier eine Schraube irgendwo
vergessen wird, ist eigentlich nicht vorstellbar, denn jeder Mitarbeiter hat
seine festgelegte Aufgabe, die nicht sehr umfangreich ist, also wahrscheinlich
fehlerfrei bewältigt wird. Teilweise arbeiten 5-6
Leute nur kurz am Auto und schon gehts weiter und die nächsten 5-6 erledigen ihre
Handgriffe. Sogar die Lichter funktionieren sofort nach dem Einbau und das Teil
rollt weiter. Dann kommen die vorgefertigten Seitenwände, Dach usw., und wir
haben inzwischen volles Vertrauen zu unsrer Kiste. Lediglich die Traufe hinten
lassen wir anbringen, denn die macht scheinbar Sinn, obwohl der dicke Holzboden
wirklich gut versiegelt aussieht.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass uns diese Werksbesichtung bei laufendem
Betrieb wesentlich mehr gebracht hat, als die Besichtigung bei N+B, obwohl
vieles ähnlich aussah. Leider durfte ich auch hier nix fotografieren.
Nach einem kurzen Internetgastspiel auf dem CP
(man will ja informiert sein, was in den Foren abgeht), das jedoch am
saulangsamen Seitenaufbau nach ner Viertelstunde meine Nerven dermaßen
strapaziert, dass ich gar nicht mehr alles wissen will, verbringen wir den
Abend im Campingplatzrestaurant bei Lendensteak mit Waldpilzsoße und für mich
gibts natürlich
wieder Zander, aber diesmal mit einem leckeren Sößchen, dessen Inhaltsstoffe mir
allerdings für immer verborgen bleiben. Bärwurz hilft mir bei der Verarbeitung
des leckeren Sößchens und fürs Schwimmbad reicht heute unsre Energie nicht mehr.
Also Fernsehabend, denn draußen ists leider schon herbstlich frisch, aber
trocken. Auch das Kneipp-Becken verkneif ich mir heute.
Donnerstag
Heute müssen wir weiter, aber vorher teste ich nochmal das Kneipp-Becken. Ich schaffe wieder 3 Runden und gehe raus, bevor mir die Füße abfallen. Über die Autobahn gehts bei feuchter Witterung Richtung Nürnberg. Kurz hinter Deggendorf überholt Peter einen Hymer, der daraufhin sofort auf die linke Spur wechselt und neben uns die Geschwindigkeit hält. Huch, hat der sich geärgert und sucht nun Ärger? Nee, im Gegenteil, die Insassen winken und freuen sich. Es sind Dieter und Traudel, die wir bei einem Treffen der Österreicher letztes Jahr kennen gelernt haben, und die auch im www.wohnmobilforum.de angemeldet sind. Für eine kurze Begrüßung gehts auf den nächsten Autohof
und dann fahren wir weiter, und da das Wetter besser wird biegen, wir ab ins Altmühltal.
Kurzer Stopp in Riedenburg und dann gehts weiter nach Neumarkt, wo wir eigentlich schlafen wollen. Aber der riesige Parkplatz ist öde und leer und gar nicht einladend. Kurzentschlossen fahren wir weiter an den Rothsee und Peter genießt gleich ein dunkles Hefeweizen, damit wir ja nicht in Versuchung kommen, noch mehr Kilometer runterzuspulen.
Und wenn mir jemand sagen kann, woher die Verzerrungen bei diesem und auch anderen Bildern kommen, wäre ich auch mit meiner neuen Kamera glücklich.
Einen ausgedehnten Spaziergang haben wir jetzt nach dieser teilweise umleitungsbedingt anstrengenden Fahrt bitter nötig
und werden am Kanal mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt.
Freitag
Wie meistens sind wir wieder mal die letzten, die den Stellplatz verlassen, und gegen 11:30 tuckern wir über die Landstraße Richtung Würzburg. Und auch heute nerven uns Umleitungen ohne Ende - die spinnen, die Bayern - und wir haben die Schnauze voll und suchen die nächste Autobahnauffahrt, um nach Wertheim zu kommen. Der Platz ist recht voll, denn es ist Michaelismarkt, den wir uns nicht entgehen lassen können. Aber zuerst müssen wir in den Woll-Laden. Der hat aber leider bis Ende Oktober geschlossen. Also schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt. Wir kennen Wertheim zwar von früheren Besuchen, doch heute entdecken wir endlich das berühmte blaue Fachwerkhaus.
Anschließend gönnen wir uns noch schnell eine fränkische Bratwurst und pilgern - wie viele andere - an der Tauber entlang zum Festplatz. An Marktständen werden Messeneuheiten für Haus und Hof angeboten und Peter bekommt einen neuen Fugenkratzer.
Jetzt haben wir von dem Trubel genug und genießen den Abend im Womo.