Mittwoch, 29.12.21

Nach ziemlich langer Pause halten wirs jetzt daheim nicht mehr aus. Geplant ist Bad Orb, dort wirds Gradierwerk beleuchtet, weil wegen Corona der Winterzauber ausfallen muss. Danach wollen wir weiter zu Kalli nach Hammelburg.

Schon während wir packen und noch bis 18:00 auf den Lieferdienst von Rewe warten, fängts an zu tröpfeln, und auf der Autobahn schüttets dann was runter kann.

Da machts keinen Sinn nach Bad Orb zu fahren, denn im Regen durch den dunklen Kurpark latschen bringts nicht. Wir landen also wie so oft in

 

So stehts riesengroß am Ortseingang geschrieben. Die Buchstaben blinken in der Dunkelheit vor sich hin, und es war eine Herausforderung, aus dem fahrenden Auto im Regen zu knipsen wenn grad wieder alle leuchten. Beim B fehlt noch ein Stückchen, aber jeder kann erkennen wo wir sind.

Nun wirds gleich Zeit fürs Abendessen, und dann kommen die Rosenheim-Cops, bevor der Regen uns in den Schlaf trommelt.

 

Donnerstag, 30.12.21

Noch immer Mistwetter,

aber nach dem Frühstück wirds besser und wir reiten vom Hof Richtung Bad Orb.

Und gleich machen wir uns auf den üblichen Weg ins Ort.

  

Und do hocke die, die immer do hocke.

  

Die Zieräpfel leuchten in den grauen Donnerstag,

  

eine Überdachung für die Rast gibts auch,

  

und hoch oben im Weihnachtsbaum spiegelt sich die einzige Weihnachtsmarktbude. Das ist der Punkt, an dem ich meine verschusselte kleine Lumix schmerzlich vermisse.

  

Wieder daheim gibts Mittagessen.....

und zum Nachtisch ein Magnum für mich, und Carl darf den Rest vom Stiel ablecken. Schmegge musses.

Nach Mittagsschlaf und Sturm der Liebe (nein, nicht so, sondern die Fernsehserie) wirds Zeit fürs Salinenleuchten. Heute ist der letzte Tag, es regnet gerade nicht, deshalb gehn wir schon kurz vor Einbruch der Dunkelheit los.

Carl trifft unterwegs noch paar Kumpels, und niemand weiß, was die gemeinsam dort treiben. Jedenfalls waren sich alle schlagartig einig.

Dann sind wir schon im Kurpark und es leuchtet ....

Jetzt nochmal durch den inzwischen butzedunklen Kurpark zurück, und schon fängts an zu regnen.

Glück gehabt. Schee wars.

 

31.12.21 Silvester

Wieder so ein Tag.... wenn er ein Fisch gewesen wäre, hätte ich ihn wieder reingeschmissen und einen anderen gezogen.

Peter übernimmt schnell das Morgengassi, damit wir beizeiten los kommen, denn wir wollen zu Kalli nach Hammelburg, um dort der Knallerei zu entgehen.
Da geht wunderbar die Bundesstraße quer durch den Spessart, aber nein, unser ach so schlaues teures Wohnmobilnavi schickt uns über schmale weiße Sträßchen bergauf-bergab kurvenreich Richtung Gemünden. Und mein Kontrollatlas ist auf dieser Seite leider so verschlissen, dass ich die Navigation nicht übernehmen kann.
War also nicht unser Plan, aber schön war die Strecke schon. Besonders als die Sonne dann raus kam.

  

Und in Burgjoss oder Jossa, ich weiß es nicht mehr so genau, geht die Straße rechts und gleich wieder links den Berg hoch, und dieser Schlenker gefällt unsrer Winternotration Kaffee, die ein unsichtbarer Mitbewohner namens Ichwarsnicht oberhalb meines Kopfes hinter einer 3 cm hohen Leiste platziert hat, nicht, und das dicke schwere Glas landet auf meinem Kopf.
Und sofort fällt mir mein Gerinnungshemmer ein, und dass der Vater einer Bekannten wegen sowas an Hirnblutung verstorben ist...
und eigentlich war da der Tag schon gelaufen, denn seit 20 Jahren predige ich jedem, der es hören oder nicht hören will, dass im Wohnmobil schwere Dinge niemals oben hin kommen. So zerstört man nämlich ungewollt Tische und vielleicht auch mich.

Ok, das Jahr ist eh rum, genieße ichs so lange es geht, und weiter gehts mit 85 durch das Mittelgebirge zu Kalli.

Ohje. Da stehen alle Womos ordentlich aufgereiht, und Kalli am Eingang und weist jedem einen Platz zu. Und uns weist er direkt neben einem Schäferhund ein, der an der langen Leine am Womo hängt und den wunderschönen Sonnentag genießt.
Da werden wir unsres Lebens nicht froh, denn Carl mag keine Schäferhunde, und so dicht an seinem Haus dreimal nicht.

Also fahren wir wieder zurück nach Bad Orb, aber diesmal die bessere Strecke über Brückenau, denken wir. Dort wurde allerdings zwischenzeitlich eine neue kleine weiße Straße gebaut, die wieder quer übern Acker führte, und die unser tolles Navi schon kennt, mein Atlas allerdings nicht. Und kurz hinter Untergeiersnest sehen wir im Wald Blaulicht. Klasse.

Da ist kurz vorher ein Polo mit 3 jungen Leuten mit Schmackes um die Kurve und geradewegs runter in den Wald. Den Leuten ist nix passiert, aber der Polo hats nicht überlebt. So konnten wir beobachten, wie der ADAC mit ausziehbarem Anhänger und Seilwinde die Kiste die Böschung hochzog. Anschließend wurde wegen der Rutschgefahr für andere Autos, die auch so schnell unterwegs sind, die Straße gereinigt. Carl war mit mir gassi, so konnten wir sehen und hören, was Unfallopfer, Polizei, Straßenmeisterei und ADAC so taten und erzählten. Sie waren scheinbar alle aus Untergeiersnest, denn sie kannten sich alle. Und dann gings endlich weiter.....

wieder durch die schöne Landschaft zwischen Spessart und Rhön und Kinzigtal nach Bad Orb, wo uns unser Nachbar freundlich mit  "na, wieder zurück" begrüßte.

Nun stehen wir wieder auf unserm alten Platz, haben noch die alten Nachbarn, und das Internet ist noch genauso grottenschlecht wie heut früh.

Zur Beruhigung gibts erst mal einen Irish Coffee

  

und abends noch ein traumhaft schönes lautloses Feuerwerk beim Sonnenuntergang.

  

Nachts böllert Bad Orb, als gäbe es kein Verkaufsverbot. Keine Ahnung, wo die alle das Zeugs her haben. Während Peter mit den Nachbarn draußen Prost macht, fütter ich Carl mit Leberwurstbrot, damit er aufhört zu zittern und wieder gleichmäßig atmet.

Dabei hat er leider sein Fell abgeworfen, und als alles vorbei ist, zieh ich den Anorak übers Unterhemd, denn in diesem Pulli kann ich den Nachbarn kein frohes Neues wünschen.

 

 

weiter nach Mernes

zurück zur Übersicht