Herbstausflug - wir suchen den goldenen Oktober

 

Donnerstag, 10.10.19

Um 11:00 sind wir startklar und landen bei verhaltenem Sonnenschein gegen 17:00 in Ottobeuren. Aber man sieht schon, dass das Wetter besser wird, denn manchmal gibts hellblaue Flecke zwischen den schwarzen Wolken.
Der Stellplatz ist nicht wirklich einladend, rundherum sind Parkplätze der Sportstätten und es herrscht reger Betrieb. Außerdem ists Internet grottenschlecht. Aber für eine Übernachtung wirds reichen.
Wir betätigen uns auch sportlich und marschieren mal zur Basilika.

  

    

Nun haben wir unser Soll an Kultur und Bewegung absolviert, und nach dem Essen gibts noch nen Spielfilm.... und ab in die Heia. Aber vorerst ist an Schlaf nicht zu denken.

Um diesen Stellplatz ists nicht schade, wenn er geschlossen wird, weil die Sportwelt die Plätze braucht. Es ist ja sowieso nur ein kleiner Teil des Parkplatzes der Sportwelt. In 5 m Entfernung kicken die Fußballer bei Flutlicht, jeder hat nen eigenen Ball, und es rummst im Sekundentakt. Die gefühlt 300 Parkplätze um uns herum sind im Lauf des Abends mehrfach belegt und es ist ein Kommen und Gehen bis Mitternacht.

11.10.19
Gegen 7:00 ist die Nacht rum, da kommen schon die ersten Sportler.....

Und um 9:30 passieren wir das Tor zum Allgäu und sehen die Berge.

Es ist immer wieder ein Gänsehautmoment. Nirgends sind die Wiesen grüner, der Himmel blauer, und die Hügel sanfter als im Allgäu.

Zuerst schauen wir auf dem Campingplatz Zeh am Niedersonthofener See, aber durch die Regenfälle ist alles sehr nass und die Wiesen für unser Auto eher nicht geeignet und der Seeweg steht teilweise unter Wasser. So landen wir nun doch am Alpsee, den wir eigentlich von der Liste gestrichen hatten, weil er kein ACSI-Platz mehr ist, und deshalb vermutlich der teuerste Platz im Allgäu. Aber weil das letzte Hemd keine Säckel hat stehen wir jetzt mit Blick auf den See in der ersten Reihe auf einem Superplatz und machen uns gleich mal auf zu einem Spaziergang.

  

  

Es ist ein Traum. So sieht Urlaub aus.

  

  

  

  

Nach dem Mittagessen machen meine Männer Schläfchen, und ich sitze in der Sonne, guck aufs Wasser und die Berge und stricke. Und gegen später stürzen wir uns ins Touristengetümmel vorn am Beginn der Uferpromenade.

  

  

  

  

Da ist mir doch tatsächlich der Zug durchs Bild gefahren.

  

Soll erfüllt, jetzt gehen wir über die Promenade am See entlang wieder heim.

Aber nach dem Abendessen wirds draußen nochmal spannend.

 

12.10.19

Heute ists recht frisch im Allgäu. Das Gras knistert beim Morgengassi, der Nebel liegt überm See,

  

und langsam leckt die Sonne den Raureif weg. Man sagt, dass 40 Tage nach dem ersten Nachtfrost Schnee kommt. Bin gespannt, ob das stimmt.

  

Wir laufen erst mal nach hinten zu den Kühen, schauen, ob die schon wach sind. Und dann nach vorn am See entlang. Der Kormoran hat schnell seine Flügel wieder zusmmengefaltet, als ich gekommen bin. Schade. Hätte ein schönes Bild gegeben.

  

Aber er bleibt ziemlich lang sitzen, fliegt ein kleines Stück, und wassert gleich wieder, um gemütlich davonzuschwimmen.

Nach dem Frühstück machen wir dann einen gemeinsamen Spaziergang zum kleinen Alpsee.

  

  

Nach der Umrundung lassen wir Carl verbotenerweise kurz springen,

und machen uns wieder auf den Heimweg. Das war genug Bewegung für heute.

Gegen Mittag wirds auf dem Campingplatz schlagartig voll. Überall Gehämmere und Gewerkel. Einige fuhren sich in der tiefen Wiese fest, und versuchten es trotzdem noch paarmal, obwohl klar war, dass dadurch die Matsche nicht besser wurde. Nebenan bauten 4 junge Kerle ein Vorzelt auf, Bierkasten rein, Fenster vom Wohnwagen auf Durchzug ... wir saßen quasi mitten dabei.
Die Kinder fuhren mit ihren klappernden Rollern um die Wette, Runde für Runde. Ein anderer übte mit seinem ferngesteuerten Flitzer direkt vor unserm Platz Kurven zu fahren, und Carl kommentierte alles. Es war wie eine furchtbare Lärmwelle, die über uns hereinbrach. Und beim Gedanken, dass dies noch Stunden andauert, wurde uns ganz anders.

Ruckzuck hatten wir gepackt und stehen nun ruhig am Zielfinger See, und ich versuche wieder etwas runter zu kommen. Ich bin solchem Stress nicht mehr gewachsen.