Ulm und Giengen-Hürben

Während Peter die Außenarbeiten erledigt, soll ich das Womo mal kurz zur Seite fahren. Und als ich da so hinterm Steuer sitze, denk ich, dass es ganz gut wäre mal wieder zu fahren. Und das hab ich dann auch einfach gemacht, und es war eigentlich wie früher. Ich kanns noch.

Und so gings gemütlich durchs Allgäu. Freie Straßen..... 

Stau ist nur hinten doof....

 

Nee, die Bilder sind zusammengestellt, ich war kein Verkehrshindernis.

Als erste Station war Memmingen gedacht, denn die Altstadt soll sehr schön sein. Der Stellplatz ist aber recht weit davon entfernt und wir habens dann gelassen und sind weiter nach Ulm gefahren. Das Münster hab ich auch noch nie gesehen.

Mit der Straßenbahn gings in die Innenstadt. Carl hat die Mitfahrer unterhalten, indem er gesungen hat. Er hatte wirklich Stress, denn sowas kannte er bisher nicht. So viele Menschen um ihn rum, zuviele fremde Geräusche und Gerüche, das war alles zu viel für ihn. Und man siehts ihm auch an. Sowas machen wir nie wieder mit dem armen Kerl.

In Ulm war Aprilwetter. Regen und Sonne wechselten sich ab, und wir suchten erst mal ne Frittenbude. Aber sowas gibts hier nicht. Falafel und Döner gibts aber an jeder Ecke. Hier ist Multikulti.

Und die Bettler scheinen eine neue Masche zu haben. Sie sitzen da und sticken und stricken, also verkaufen unsinnige gestrickte Lappen und Armbänder, die nix darstellen. Also nur pro forma.

  

Und dann gibts endlich was für uns:

  

Peter sucht jetzt mit Carl eine Sparkasse, und ich guck mal ins Münster.

   

  

  

  

So, genug Kultur. Weiter gehts nach Giengen-Hürben, zum Stellplatz an der Charlottenhöhle.

  

Hier gibts das Jakobswegle, also den Jakobsweg für Fußkranke wie uns. Den machen wir dann morgen.
Und wenn ich gut drauf bin versuch ich auch meine Abneigung gegen Höhlen mal zu überwinden.

 

Samstag, 7.10.17

Morgengassi um 7:00. Die Berge fehlen mir, auch wenns hier trotzdem schön ist, und ein paar Hügel und einen Felsen gibt.

  

  

Carl ists egal. Er ist so gut gelaunt, dass er im Mäuselsprung die ganze Wiese abhüpft. Das wird ihm daheim fehlen. Soviel Platz ist bei uns nicht.

Heut merk ich wieder ganz deutlich, dass meine Lumix nachlässt. Sobald die Lichtverhältnisse etwas kritisch sind und Bewegung ins Spiel kommt oder ich zoomen will, packt sie es einfach nicht mehr. Der Autofocus will nicht mehr, braucht ewig, die Belichtung kriegts auch nicht hin, und ich könnt platzen.

Carl hat so schöne Sprünge gemacht, und man kann sie leider nur erahnen.

  

Nach dem Frühstück entscheiden wir uns für die Charlottenhöhle, denn das Wetter ist noch unentschlossen, und fürs Jakobswegle hätten wirs gern trocken.

Also quälen wir uns den Berg hoch und kommen ziemlich aus der Puste am Höhleneingang an. Und dann geht auch gleich die Führung los. Gut so, da muss ich nicht lange nachdenken, denn bissi mulmig ists mir schon.
Die Höhle ist eng, dunkel, und 500 Meter lang. Ein Dom kommt nach dem anderen, und alle 10 Meter bleiben wir stehen und werden schlau gemacht.

     

  

  

Wahrscheinlich sehen alle Tropfsteinhöhlen ähnlich aus, deshalb reichen die Bilder. Es ist nicht einfach den Eindruck zu vermitteln, den man in der Höhle hat.

Jedenfalls ist sie wirklich richtig eng und Peter muss ständig auf seinen Kopf achten. Ich hab Probleme in der Dunkelheit stabil zu stehen, denn dieses Stop and Go und der unebene Untergrund ist für die Knie verdammt anstrengend. Bei 98% Luftfeuchtigkeit fällts Atmen auch langsam immer schwerer, aber fürs Asthma solls gesund sein. Vielleicht wars aber auch ein wenig die Angst, die so langsam in mir hochkrabbelte, denn 500 m sind ganz schön lang, und der Ausgang sitzt leider nicht am Ende, sondern wir müssen die ganze Strecke wieder retour.

  

   

  

Teilweise ists wirklich so eng, dass man seitlich durch muss. Und dann haben wirs geschafft und die Welt hat uns wieder. Puh, ich habs überlebt. Aber bissi Beklemmungen hatte ich manchmal schon. Aber nicht nur ich. Peter auch.

Jetzt müssen wir uns freilaufen und holen Carl und gehen gemeinsam auf den Jakobsweg.

  

Es stellt die Strecke von Giengen nach Santiago de Compostela im Maßstab 1:1000 dar.

Der gesamte Rundweg um den Kagberg hat 4,2 km. Anfang und Ende des Jakobswegles werden durch eine 1,7 km lange Strecke auf einem Stück des echten Jakobswegs, der hier verläuft, ergänzt.

  

Carl darf wieder frei rennen, läuft auch manchmal recht weit in die Wiesen rein und springt, was das Zeug hält. Er schaut aber immer, wo wir sind und holt uns wieder ein.

Zwischendurch fängt er auch mal ein Mäuschen und wir sehen, wie er es blitzschnell verschlingt und so tut, als sei nix gewesen.

  

Wie auf dem echten Jakobsweg gibts auch Begegnungen, Carl hat aber wenig Interesse an anderen Hunden, seine Mäuschen warten auf der Wiese, da muss er gleich wieder hin.

Jetzt stärken wir uns am Höhlenhaus mit Zwiebelkuchen und Feuerwurst mit Kraut und Tsatsiki,

  

und dann sind wir platt. Wir satteln die Hühner und reiten vom Hof..... und kommen kurz vor 17:00 in Albertshofen an.

  

Jetzt sind wir wirklich fix und alle, es war eigentlich zuviel, was wir heute gemacht haben, und nach einem kurzen Rundgang durchs recht unattraktive Dorf rühren wir uns nicht mehr, denn draußen stürmts sowieso und regnen tuts auch ab und zu.

Da kann uns nicht mal die Speisekarte vom Anker locken. Sie ist uns zu "normal", denn Schnitzel, Salat und Pangasiusfilet kann ich selbst, mein Kühlschrank ist voll.

 

Sonntag, 8.10.17

Es hat die ganze Nacht gewindet, und beim Morgengassi gibts nichts besonderes zu sehen. Lediglich die Bestückung der Gemüsestände des örtlichen Wochenmarktes:

 

  

Es gab auch noch Wirsing, aber der war schon abgeerntet und sah so zerfleddert aus. Außerdem wars Bild total verpixelt und verrauscht. Meine Kamera macht mich ferdisch....
 

Heute ist die erste Hälfte unseres Urlaubs zu Ende, doch bald gehts weiter. Wir sind ja beide nicht fit, haben aber versucht, das beste draus zu machen.

Nach einem Arzttermin gehts am 10.10.17 weiter