Dienstag, 27.12.16
Nachts hats geregnet, aber jetzt sieht die Welt recht freundlich aus. Unser Morgengassi machen wir im Hundeauslaufgebiet, denn ich denke, dass Carl duchs Antibiotikum am 4. Tag nicht mehr ansteckend ist. Er hustet seit gestern auch nicht mehr.
Das Hundegebiet ist eine Schweinesuhle. Da stapfen
hunderte Menschen durch und machen Pampe aus dem Erdreich.
Nagut, wenn Carl Spaß haben soll muss ich da durch. Und Carl hatte Spaß.
Nach dem Frühstück gehts los zum ersten unsrer 3
heutigen Ziele, die wir doch noch anfahren wollen, damit man uns nicht für
Kulturbanausen hält. Also Villa Hügel solls sein.
Herr Becker kennt die
Sehenswürdigkeit, kennt auch die Abmessungen unsres Autos, deshalb war er ja so
teuer, aber trotzdem bringt ers nicht fertig, uns zur früheren Behausung der
Familie Krupp zu bringen. Das Parkhaus ist uns zu klein, und die Straße daneben
erlaubt nur Fahrzeuge bis zu 2,8 t. Keine Ahnung, wieso er sowas abgespeichert
hat, wenn ers nicht gebacken kriegt.
Also ärgern wir uns und drehen eine Ehrenrunde, um auf den Parkplatz am Baldeney-See zu kommen, denn den wollen wir auch anschauen.
Klasse. Alles hinter Gittern. Und auch die Straße zum Schloß Baldeney endet in einem Sack. Wir machen also einen kleinen Spaziergang und schauen ab und zu durch die Zäune. Schönes Freizeitgelände. Aber zum See kommt man nicht.
Noch geben wir uns nicht geschlagen und versuchens zur Villa Hügel nochmal andersrum, nach Hinweisschildern und Adresse.
Perfekt. Klappt. Endlich mal ne schöne Wohngegend, und wir landen direkt vor der Einfahrt, aber weit und breit kein Parkplatz oder sonstwas. Nicht mal ordentlich wenden kann man. Nun reichts uns und wir fahren zur Zeche Zollverein, damit wir wenigstens eine Sehenswürdigkeit noch mitnehmen.
Hurra, wir finden sie. Endlich ein Erfolgserlebnis.
Wir finden auch den Parkplatz. Aber da haben sie eine Höhenbegrenzungsstange hingemacht, sie wollen uns nicht. Also fahren wir durch das riesige Gelände zum nächsten Parkplatz, aber da steht sogar ein extra Schild, auch hier wollen sie keine Womos und Busse.
Ganz weit draußen scheints noch mehr Parkplätze und noch mehr Zechengelände zu geben, aber wir haben jetzt keine Lust mehr auf Verarsche, denn wenn wir so weit draußen parken sollen, bräuchten wir ewig, um vorne aufs Gelände zu kommen.
Irgendwie geraten wir bei der Rückfahrt in den gesperrten Teil
einer Straßenbaustelle und Peter begegnet einer Straßenbahn zwischen zwei
Haltestelleninseln. Dabei wirds eng und er nimmt ein Schild mit.
Nun müssen wir uns das doch noch mal genauer anschauen ob wir tatsächlich falsch
waren und drehen um.
Ja, wir waren falsch. Die Umleitung des Gegenverkehrs, also vorhin waren wir der Gegenverkehr, führt durchs Wohngebiet hintendran, und das von uns mitgenommene Schild ist netterweise sogar gepolstert. Die haben mit Dödels wie uns gerechnet. Unser Auto hat nicht mal nen Kratzer. Dane fürs Polster. Alles ist gut.
Was die Kanarienvögel am Straßenrand tun, hab ich
nicht herausfinden können. Es haben einige da rumgesessen. Riesengroß und
quittengelb.
Jetzt hab ichs erfahren. Sie sind Überbleibsel des
Großprojekts RUHR.2010
Und nun? Gleich durchstarten nach Emden? Herr
Becker meint wir seien in weniger als 3 Stunden dort.
Der Revierpark Nienhausen ist aber auch in der Nähe. Und damit wir nicht 3 Stunden
vergebens hier rumgegurkt sind, fahren wir dort hin und bleiben bis morgen, bis
an der Nordsee wieder Ruhe herrscht und die Sturmschäden beseitigt sind.
Der Platz ist recht laut, er wird auch recht voll, denn morgen ist Biathlon auf Schalke und von hier fährt die S-Bahn dort hin. Wir gehen aber erst mal spazieren.
Suchbild 1, wo ist der Hoppelhase Carlemann?
Suchbild 2: wo ist das rechte Ohr?
Trabrennbahn Weihnachtszirkus direkt neben dem Stellplatz
Die Kindervorstellung fängt um 15:00 an, und soweit das Auge reicht parken hier die Autos am Straßenrand, weil die Parkplätze alle voll sind. 3 Stunden dauert die Vorstellung, danach herrscht ganz kurz Ruhe und dann kommen die Besucher fürs Abendprogramm. Das geht wohl bis kurz vor Mitternacht.
Gefahrene Kilometer: 65
Übernachtungskosten 7 €
Gasflaschenwechsel gegen 22:00 (5 Tage bei 8-10°)
Mittwoch, 28.12.16
Heute gehts weiter, endgültig raus ausm Pott. Über die A31 fahren wir nach Norden und so langsam verändert sich die Gegend. Erst ists neblig, dann kommen wir durch Moorgebiete, anschließend ists Land von Entwässerungsgräben durchzogen und trockengelegt, und dann sind wir endlich da.
Unterwegs holen wir noch Gas, tanken, schauen bei Lidl und Edeka vorbei, und rechtzeitig zur Kaffeezeit landen wir in Greetsiel. Gottseidank ists noch hell, denn unterwegs haben wir bemerkt, dass unsre Scheinwerfer nur noch Standlicht können. Unser Auto kommt wohl in die Jahre, wie ich auch.