Weihnachtsfahrt zum Weißwurschtäquator

Das Auto ist fertig gepackt, mein Zeitplan haut genau hin, in zwei Stunden gehts los.

Plötzlich steht Peter mit Leidensmiene vor mir. Ihm gehts nicht gut. Klasse, wir wollen in Urlaub fahren. Da waren die Spare-Ribs gestern wohl doch zuviel und zu scharf. Nagut, soll er sich erst mal sortieren, denn wir haben ja keinen Zeitdruck. Irgendwann gings ihm dann besser und wir riskieren es und landen bei Einbruch der Dunkelheit in der Touristenhochburg Rothenburg ob der Tauber.

Wider Erwarten ist so gut wie nix los dort.

  

  

Der Weihnachtsmarkt ist recht übersichtlich und zieht sich vom Marktplatz aus durch zwei kleine Gassen.

  

Nachdem wir alles gesehen haben bekommt der Patient Hunger. Ist ein gutes Zeichen.

     

Der zweite Patient, also Bruno, fastet ja auch seit Tagen, und auch er entwickelt Fressgelüste, denn er findet eine ganze Bratwurst, die er gierig reinkaut, und anschließend liegt auch noch ne Scheibe gekochter Schinken rum.

Für ihn ist heut schon Weihnachten.

Schließlich muss ich auch noch was essen

  

und noch ein Crêpe Suzette hinterher und alles ist gut.

Jetzt sind wir alle satt und verbringen den Abend vorm Fernseher, bzw. Peter verkriecht sich in die Koje, damit er wieder fit wird.

 

Freitag

Es hat die ganze Nacht geregnet und so wirds wieder eine Regenfahrt. Regensburg lassen wir also links im Regen liegen und fahren ab hier querfeldein, denn vor Iggensbach gabs einen Unfall mit 2 Stunden Vollsperrung. Als wir endlich in Bad Birnbach ankommen, wirds grad dunkel und wir stellen uns erst mal auf den Stellplatz vor dem Campingplatz. Der Platz ist nur ein Parkplatz, geschottert, aber sonst nix. Ansonsten ist uns die Rezeption einen Tick zu absichtlich schick. Kurcamping halt, und 5 Sterne hats auch. Nee, nicht wirklich unsers und wir schauen uns erst mal Bad Griesbach an.

Hier haben wir beide ein angenehmes Gefühl und sind im Urlaub angekommen. Hier bleiben wir. Passt.

Nun inspizieren wir erst mal die Anlage.

  

  

Passt auch. Insgesamt sehr sauber und nobel.

 

Wir gönnen uns jetzt einen Irish Coffee und einen Schneeballen.

Bruno mag wieder nix fressen, aber im Laufe des Abends schaff ich zwei Hähncheninnenfilets mit viel List und Tücke in ihn hinein. Er wird also nicht verhungern heute.

 

Samstag

Die Nacht war ruhig und trocken und gegen halb 10:00 krieg ich im Laden gerade noch die letzten 3 Brötchen. Hier sind wohl alle Frühaufsteher.

Nach einem sehr langsamen Hundegassi gibts Frühstück, und um 12:00 sind wir endlich soweit, dass wir uns auf den Weg nach Bad Griesbach machen. Aber weiter als bis zum Hinterausgang des Campingplatzes kommen wir nicht,

  

denn unser Butzel schnüffelt nur rum, schindet Zeit und ist schlapp und weiß manchmal garnicht mehr, was er da will.

  

Außerdem hat er einen ganz seltsamen Blick. Ihm gehts nicht gut. Wir haben das Gefühl, er kann nicht mehr.

Nachdem ich ne Runde geheult habe, entspannen wir uns in der Therme. Schön ists hier. Nicht groß, aber vollkommen ausreichend. Ins Außenbecken kriegt mich aber keiner rein, das ist richtig kalt. Und ich hab keine masochistische Ader. Aber Peter genießt das Salzwasser.

Jetzt ist Ruhe angesagt und wir machens uns ein wenig weihnachtlich.

Peter verkriecht sich dann ins Bett und ich überliste Bruno wieder zu zwei kleinen Hähnchenfilets, nachdem er heut früh sogar das Leberwurstbrot abgelehnt hat.

Zum Kaffee kommt Rena aus dem Hundeforum vorbei und wir quatschen eine Runde. Dann muss sie heim ins Hotel, das Abendessen ruft. Ich muss unser Essen selbst kochen, bzw. heute nur erhitzen, denn wir haben Kraut-Hack-Topf aufgetaut, der muss weg.

Das Abendgassi verläuft wieder in Zeitlupe, und Käckerchen machen klappt auch nicht. Unser armes altes Männlein schwächelt immer mehr und wir machen uns so unsre Gedanken darüber und haben Angst vor dem, was kommen könnte.

Heut gibts Schlag den Raab, und so kriegen wir - unterbrochen durch mehrere Gassigänge - den Abend rum.

 

Sonntag, 22.12.13

Die Nacht war frostig und heute sieht es aus, als könne die Sonne den Nebel vertreiben. Nach dem Frühstück packen wir also Bruno ins Wägelchen und starten Richtung Griesbach. Der Weg geht steil bergan und inzwischen haben wir tatsächlich ein wenig Aussicht auf die Gegend.

  

Bis wir oben ankommen sind wir richtig nass, denn der gefrorene Regen und der Raureif fällt durch die Sonneneinstrahlung als Eisbröckchen von den Bäumen.

  

  

  

Die beiden Zossen sind wohl auch durch die runterprasselnden Eisstückchen erschrocken und ausgebrochen. Es sah recht kritisch aus und wir haben schon mal zur Sicherheit nach dem nächsten Baum Ausschau gehalten.

Es stehn ja genügend rum. Aber es ist gutgegangen und die Mädels haben dann das offene Feld angesteuert.

Das Kurzentrum von Bad Griesbach ist recht modern, aber hügelig bergauf und bergab, und für Fußkranke eher nicht geeignet.

  

Bruno darf mal raus aus dem Buggy, aber er hat nur Durst. Jedes Wasserpfützchen leckt er auf.

Dann machen wir uns auf den Rückweg und nehmen den kürzeren Pfad runter zum Campingplatz. Leider ist er zu holprig fürs Wägelchen und Bruno muss laufen.

Ist aber nur ein kurzes Stück und er packts ganz gut.

Den restlichen Nachmittag darf er jetzt verschlafen, während wir uns wieder ins warme Wasser legen. Danach gibts einen Irish Coffee und Peter macht auch Schläfchen.

Zum Abendessen gibts heute gepökelte Schweinebäckchen. Sehr lecker.

Und unsern Butzel kann ich zu einer handvoll Pansen überreden. Es war mühsam, aber hat geklappt. Vielleicht berappelt er sich wieder.

 

Montag

Heute machen wir einen Forumsbesuch und unser Butzel blüht richtig auf und begrüßt jeden mit Schwanzwedeln. Es scheint alles wieder gut zu werden.

Auf dem Rückweg hol ich ihm Rinderhack und er kaut es mit Appetit rein.

Nun beziehen wir unsren Platz 122 auf dem Campingplatz Griesbach

und gehen zur Feier des Tages - also eigentlich, weil ich keine Lust mehr zum Kochen habe - ins Wirtshaus essen.

  

Peter hat Champignonschnitzel und ich Campersteak, wobei meines unglücklich rauskommt auf dem Bild. Es war tatsächlich größer.

Auf dem Rückweg treffen wir die Pottis, die gerade hier aufgeschlagen sind. Nach einem kurzen Schwätzchen verabschieden wir uns bis morgen, denn Bruno muss jetzt nochmal raus. Leider musste auch das Hackfleisch wieder raus, und es lag ordentlich verteilt einfach so im Womo rum. Scheinbar wars zuviel auf einmal. Unser Butzel tut uns so leid. Es ist ein Elend.

 

 

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