Freitag, 28.9.2012
Guten Morgen Allgäu.
Die Feuchtigkeit des gestrigen Regens steigt auf, und wir haben einen herrlichen Blick auf die Schweizer Alpen.
So lieben wir das. Schmusende
Mähren neben dem Frühstückstisch. Und Bruno fühlt sich auch pudelwohl.
Es ist einfach ein Traum hier.
Gegen Mittag machen wir einen schönen Spaziergang, und ich hätte tausend Allgäubilder knipsen können.
Und wenn die Wölkchen Rauten machen würden, wärs perfekt.
Den Nachmittag verbringen wir aufm Platz und genießen die Ruhe. Nur wenn die beiden verliebten Pferde Gras rupfen, ists laut. Einfach nur schön.
Bruno macht zwischendurch immer mal ein Tänzchen, wenn ein Hundi vorbeikommt, ansonsten hat er den Nachbarbulli zu seinem Zuhause erklärt.
Gegen später machen wir nochmal einen Spaziergang
und landen dann im Biergarten des Gasthauses, das zum Stellplatz gehört.
Spanferkelrollbraten mit handgeschupften Schupfnudeln. Peter freuts.
Und dann kommt der Abend.
Den Sonnenuntergang auf der anderen Seite habe ich natürlich durch die intensive Unterhaltung mit der Nachbarin verpasst. Egal, die Sonne hats auch ohne mich hingekriegt.
Samstag
Ohje, hätte ich doch gestern
besser nach der Sonne geschaut. Nun findet sie den Weg nicht mehr.
Es hat den ganzen Tag mehr oder weniger geregnet.
Deshalb gibts heute keine Bilder und auch nix zu erzählen.
Sonntag im Allgäu...
Und vom Allgäu nix zu sehen. Alles
diesig, keine Fernsicht, doofes Wetter. Wir machen uns vom Acker und fahren nach
Wangen und machen einen Rundgang durchs Städtchen. Die Malereien sind ganz
interessant, aber nach ner halben Sunde sind wir durch.
Ich glaub das Wetter drückt auf die Stimmung, und außerdem hab ich
Halsschmerzen.
Ich kann mich also nicht wirklich für die Stadt begeistern. Sie lebt nicht, weil Sonntag ist. Der Flair fehlt. Hier bleiben mag ich nicht.
Also machen wir heute Sightseeing und fahren nach Lindau. Wir waren zwar schonmal am Bodensee, aber in dieser Ecke noch nicht. Vom Parkplatz Blauwiesen sinds 20 Minuten Fußweg auf die Insel. Und eigentlich hätten wir es uns denken können, dass es dort nicht beschaulich zugeht, sondern die Touristen wie Ameisen die Stadt bevölkern.
Aber erst mal einen Blick auf den Bodensee. Die richtigen Berge haben sich leider versteckt.
Jetzt kommt der Rundgang:
Wir sind beide nicht wirklich begeisterungsfähig heute, und die Preise halten uns auch davon ab, hier einen Cappu im Straßencafe zu trinken, und der Charme der Stadt versteckt sich vor uns. Sie lebt scheinbar durch die Touristen, und nicht aus sich heraus. Nee, nicht wirklich unser Ding.
Noch eine kurze Pause im Park,
damit sich unser Rüpelchen wieder etwas erholen kann, und dann gehts durch die Obstplantagen
wieder zurück zum Auto.
Nächstes Ziel ist der Stellplatz
Zum Dorfkrug in Kressbronn. Dort wollen wir bleiben.
Aber alldieweil wir keine Fahrräder mit haben, und Bruno soweit nicht laufen
kann, würden wir zwar hier sehr schön stehen, aber nicht mal den Bodensee sehen.
Und zum Rumsitzen ists Wetter nix. Heute passt uns scheinbar garnix.
Also weiter. Langenargen soll eh schöner sein. Und ja, es ist schöner:
Hier könnte es uns gefallen. Trotz
Wetter oder keinem Wetter würden wir hier gerne stehen. Das tät passen. Doch
leider gibts diesen Stellplatz nicht, oder nicht mehr. Es ist nur noch ein
PKW-Parkplatz und als solcher deutlich gekennzeichnet. Schade.
Heute ist nicht unser Tag. Aber wir geben nicht auf. Friedrichshafen soll zwar
laut sein, aber schauen wir mal.
Vergiss es. Wie in der Zufahrtstraße nach Frankfurt am Straßenrand. Hallo, wo sind wir hier hingeraten? Das ist nicht unsre Gegend.
Es gibt aber einen Campingplatz in Hagnau direkt am Bodensee, und den gönnen wir uns, denn morgen beenden wir den 30jährigen Krieg und wollen Hochzeitstag feiern.
Aber nicht hier, das steht fest. Die Zufahrtsstraße ins Ort geht mitten durch den Platz. Der Platz ist proppevoll, kaum Platz zwischen den Womos und Wohnwagen, und der Boden ist tief und matschig.
Wie oft haben wir uns heute gefragt, warum wir an den Bodensee wollten, obwohl wir wussten, wie es hier aussieht. Wären wir doch auf der Alb geblieben. Aber dafür ists zu spät.
Wir reihen uns also wieder in die Fahrzeugschlange der heimfahrenden Sonntagsausflügler ein, und als das Tempo mal kurz flotter wird, werden wir auch noch geblitzt. Tempo 30 auf der Bundesstraße. Menno, ich hab bestimmt grad kein fotogenes Gesicht gemacht.
Meersburg lassen wir jetzt links liegen und fahren gleich nach Stetten, zum Schnapsbrenner. Das hört sich gut an und sieht auch ganz gut aus.
Recht voll, aber kein Matsch und kein Straßenlärm. Passt.
Und in der Vesperstube kann man auch gut essen, glaub ich. Also machen wir erst mal ein Hundegassi und als wir zurückkommen, hat sich doch tatsächlich in die 3-Meter-Abstandslücke einer reingequetscht, sodass unsre Trittstufe näher an seinem als an unsrem Womo steht.
Peter meinte nur: das kann aber
nicht Ihr Ernst sein...
Ja, er ist per Sie mit solchen Nachbarn, und ich versuchte dem verschreckten
Womoneuling zu erklären, dass sowas nicht geht, denn wir wollen ja ein-
und aussteigen können. Außerdem würden wir pupsen und fernsehen bis nach
Mitternacht.
Wir stellten uns also einen Meter näher an unsren linken Nachbarn, denn wir
haben das kleinere Womo und Peter war besser im Rangieren als der Neuling.
Kochen wollte ich nach diesem doofen Tag nix mehr, und wir haben die Vesperstube getestet.
Schmegge musses. Dazu ein dunkles Zeppelin und zum Nachtisch einen Kräuterbrand. Der war superlecker.
Und jetzt läuft der Fernseher, pupsen müssen wir dank des Schnapses nicht, aber der Nachbar ist wohl aus Angst vor uns in die Wiese geflüchtet und wir haben einen Neuen, und der weiß, wie man sich hinstellt. Alles ist gut.
Montag, 1.10.2012
Peter holt Brötchen und nach dem Frühstück gehts weiter. Wir haben den Bodensee noch nicht ganz aufgegeben und versuchens in Meersburg nochmal. Vergebens. Jeder freie Quadratmeter ist zugeparkt und die beiden Stellplätze sind jwd und proppenvoll.
Das war der letzte Versuch. Wir starten durch nach Tuttlingen und gehen ins Städtchen. Zur Feier des Tages gibts heute mal Mittagessen.
Ähnlich wie an der Silberhochzeit sind wir von Tauben umringt, aber heute gibts keinen Hamburger aufm Markusplatz, sondern Currywurst aufm Marktplatz.
Und wie in Italien haben sie auch hier für uns geflaggt.
Anschließend noch eine Portion Windbeutelchen,
und dann fahren wir weiter nach Neuhausen ob Eck. Der Platz liegt am Ortsrand im Grünen, und gegen später kommt sogar die Sonne heraus.
Die Ortschaft selbst ist herbstlich und friedlich und ein wenig langweilig.
Keine lauten Autos, keine vollen Straßen, kein Nebel..... Passt. Urlaub.