1. Weihnachtsfeiertag

Heute wollen wir uns Ahrbrück ansehen, und gleich nach dem Frühstück, so gegen 13:00, marschieren wir los. Vorbei an der Grundschule und der ehemaligen Kristallschleiferei,

  

die scheinbar schon lange zum Verkauf angeboten wird, gehts an der Hauptstraße entlang über die Ahrbrücke rüber nach Brück.

     

Irgendwie sind hier im ganzen Ort die Häuser einfach ohne System an die Hänge gebaut, etwas chaotisch ist der Rest davor angeordnet, oft geht die Zufahrt zu den hinteren Häusern übers vordere Grundstück, und sowieso ist alles schmucklos und wenig einladend, also eher praktisch gebaut.

  

Dazu noch das trübe Wetter.... nee, zum Wohlfühlen muss man scheinbar hier geboren sein.

  

Nun gehen wir auf der anderen Seite des Kesselingbaches zurück, und nach Cappu und Mohnschnitte halten wir nach diesem eineinhalbstündigen Rundgang unsre wohlverdiente Mittagsruhe.

Und weil wir nun ausgeruht sind, machen wir eine Runde mit den Stöcken, während Bruno weiterschlafen darf. Das waren genügend Aktivitäten für heute.

Zum Abendessen gibts heute Rotweingulasch, Spätzle und gemischten Salat,

und zum Nachtisch das Fernsehprogramm rauf und runter, also alles außer Sissi.

 

2. Weihnachtsfeiertag

Und wieder schlafen wir lange. Nach dem Frühstück hat keiner richtig Lust, etwas zu unternehmen. Also nähe ich meinen endlich fertig gestrickten Pullover zusammen, dann raffen wir uns auf und gehen die andere Seite von Ahrbrück anschauen. Aber auch hier gefällt es uns garnicht. Einige Grundstücke sind sehr vernachlässigt und die alte Wellpappfabrik trägt auch nicht zur Verschönerung des Ortes bei. Trostlos schauts aus bei dem trüben Wetter. Ich hab zwar den Fotoapparat dabei, aber es gibt nix zu knipsen. Schade, dass der Charakter der Ortschaft scheinbar nur von der alten Fabrik geprägt ist, denn die Landschaft ist traumhaft und einige Ausflugslokale oder wenigstens ein Restaurant würden den Ort attraktiver machen.

Hier nochmal Bilder vom Platz

  

 

Den Rest des Tages faulenzen wir, halten Mittagsschläfchen, und schauen uns Nils und seine Gänse an. Abends kommts Traumschiff, und morgen fahren wir weiter.

 

Dienstag, 27.12.11

Gegen Mittag fahren wir weiter, verwerfen das Ziel Bad Kreuznach, und fahren zur Burg Manderscheid. Und das war auch gut so. Bisher war der Parkplatz immer voll und wir kamen nie dazu, die alten Mauern anzuschauen. Heute ists Wetter so grau wie die Wälder und die dicken Mauern, und deshalb gehört die Burg uns allein.

Meine neue Knipse hat leider Probleme mit dem vielen Grau. Aber nachbearbeiten mag ich nicht.

  

  

  

Geschafft. Jetzt sind wir oben.

  

Nochmal ein Blick hoch zur Oberburg, und dann gehts wieder bergab.

So, genug gesehen und genug gekraxelt. Der Stellplatz in Manderscheid am Hotel unten liegt sehr idyllisch im Wald und im Sommer mit dem See bestimmt schön, aber im Winter brauchen wir Fernsehempfang, Der zweite Platz hätte zwar freie Sicht auf den Satellit, aber dort ist Winterpause und kein Strom. Was tun? Na weiterfahren.
Und so landen wir am Hotel Molitors Mühle in Eisenschmitt-Eichelhütte. Romantikhotel mit Wellnessbreich und Schwimmbad, Sauna auf dem See und weiß der Teufel. Morgen fotografier ich die Anlage.

Hier gefällts uns und die Speisekarte ist auch nicht schlecht. Der Abend ist gerettet.

Nachdem ich matschfreie Schuhe gefunden habe, und auch sonst e schee Mädche aus mir gemacht hab (also ich habs versucht), gehn wir in froher Erwartung ins Hotelrestaurant. Ohje, ohne Zimmernummer gibts keinen Tisch. Alles ausgebucht. Schön fürs Hotel, doof für uns. Also Tresen, egal.

Zuerst brachte man uns einen weißen Hut, den wir aber nicht aufgesetzt haben, denn so alleine am Tresen mit Hut kommt man sich doof vor, wenn der ganze Speisesaal zuschaut.

Dann gabs bissi Brot mit ner Paste, die nach Walnuß geschmeckt hat, also eher scharfe Walnüsse.

Gut wars. Aber wir wollten ja eigentlich satt werden. Das dachte sich noch einer, denn ein uns gänzlich Unbekannter schickte uns noch einen Gruß aus der Küche. Wildsalami und Wildschinken. Und dazu gabs ne leckere süße Pfütze, damit es nicht ganz so wild war.

Jetzt hatten wir schon ganz viele Bestecke da liegen, aber immer noch Hunger. Und dann gings los mit Schüsselchen und Tellerchen und noch mehr Silberbestecken. Und alles aufm Tresen. Und kein Platz mehr für mein Bier.

Peter hatte eine Gänsekeule an Beifussjus mit Preiselbeerapfel, Rotkraut und Klößen. Und weils hier vornehm zu geht, lag noch ein Schnittlauchröhrchen quer drüber. Schick. Peter hats mitgegessen.

Und das ist mein Wildragout mit Waldpilzen und Beilagen. War nicht schlecht.

Wir haben alles verputzt. Und nein, wir haben keine Teller abgeleckt. Wir haben geschaut, obs andere machen, aber das ist hier wohl nicht üblich.

Zwischendurch hat Peter, weil alles ein wenig eng am Tresen war, mit dem Ellbogen noch eine von vielen dort nebenan stehenden Flaschen umgestoßen. Die war aber leer, also nicht schlimm. Und weils so schön gescheppert hat, haben es gleich zwei Servicekräfte mit Weingläsern genauso gemacht. Die sollten aber wissen, dass man sowas nicht tut, denn die haben ihren Job ja wohl gelernt.

Später kamen dann 3 Tresengäste dazu, und einer hat gleich sein Bierglas umgeworfen und sich am Glas verletzt. Nein, ich hab mich beherrscht, habs nicht fotografiert. Hab auch nicht gelacht. Ich hab ja Anstand wink.gif
Aber als die Fachkräfte hinterm Tresen dem armen Kerl nicht mal freiwillig nen Lappen gegeben haben, geschweige denn, den Tresen abgeputzt haben, musste mich Peter bremsen. Er konnte meine Gedanken lesen. Ich hätte beinahe erzieherisch eingegriffen. Sowas geht nämlich garnicht.
Da saßen nun 3 junge männliche Klostergäste nach langer Wanderung mindestens 10 Minuten lang an einem pitschnassen Tresen und einer blutete langsam sein einziges Tempo voll. Und hinter dem Tresen 3-4 Hotelfachangestellte, die Gläser polierten und Bier zapften.
Das gab natürlich gleich 3 Punkte Abzug bei der Bewertung.
Aber als der Tresenchef dann endlich ein Pflaster brachte und einen rosa Spüllappen rüberreichte, damit die Jungs den Tresen putzen konnten, hab ich wieder nen halben Punkt gutgeschrieben
.

Manchmal wäre ich ja soooo gerne Restaurantkritikerin

Das Essen war jedenfalls super, und lusdisch wars irgendwie auch.

Den Rest des Abends verbrachten wir wie immer vorm Fernseher. Urlaub.

 

Mittwoch, 28.12.11

Zuerst mal die gestern angekündigten Bilder:

  

Unser Stellplatz und das Hotel, das von einigen kleinen Seen umgeben ist.

  

  

Und hier stellt sich einer auf nen harten Winter ein:

  

  

 

Heute ists Wetter nieselnass und neblig, und das ändert sich auch gegen Mittag nicht. Nasses Laub am Hang ist nicht so unser Ding beim Wandern, also beschließen wir die Sonne zu suchen. Und prompt wird meine gestrige Lästerei bestraft, denn es steht einer auf unsrem Stromkabel und keiner weiß, wer es ist, und sowieso sind die meisten Hotelgäste auf einer Bustour.

Peter will nun das Auto von der Leitung wippen, aber mir ist das zu riskant, denn wenn nachher was kaputt ist, kommen wir garnicht weg hier. Also nochmal Rücksprache mit der netten Dame von der Rezeption, und sie schickt uns die Küchenmannschaft zum Wippen.

Endlich frei besuchen wir erst mal den bekannten Brunnen in Eisenschmitt, der die Entstehung des Dorfes zeigt und rundherum sieht man Motive aus dem Roman "Das Weiberdorf" von Clara Viebig.

  

Danach wollen wir nach Kyllburg, aber wie man sieht, sieht man nix

und wir fahren in die andere Richtung und finden auf dem Erbeskopf die Sonne.

Aber während wir ein wenig den Platz anschauen, frieren uns Füße und Hände ab, denn außer der Eiseskälte weht hier ein ordentlicher Wind. Nee, das ist nix für uns Warmduscher, und wir fahren weiter durch Nebel, Wälder und Berge.

Unterwegs begegnet uns ein Rudel Hirsche. Sie bleiben zwar stehen, aber bis ich meine Kamera soweit habe, rennen sie wieder ein Stück weiter, um dann mit riesigen Sprüngen abzudüsen.

  

Wir düsen auch weiter, der Sonne hinterher, und landen auf dem Stellplatz Oberbrombach.

Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht, aber erst mal haben wir Hunger und ich beschäftige mich mit den Steaks und dem Salat. Hinterher ists leider schon zu dunkel zum fotografieren. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag.

Den Abend verbringen wir wie immer im warmen Womo, während draußen Kälte und Sturm immer schlimmer werden.

 

Donnerstag, 29.12.11

Die ganze Nacht hats gestürmt, und gegen 11:00 lässts langsam nach und manchmal kommt sogar kurz die Sonne raus. Also schnell warm eingepackt, Hund geschnappt, und ab gehts...

Bruno ist ja seit 2 Tagen außer Rand und Band, und er genießt es, dass Peter das Bällchen mitgenommen hat.

     

  

Wir haben eine große Runde gedreht und sind ordentlich durchgefroren und haben Hunger. Und dann fängt der Sturm wieder an und bringt auch noch Regen mit. Jetzt ists Zeit für Peters Mittagsschläfchen und ich kann mal meine Kameraeinstellungen anhand der dicken Gebrauchsanleitung überprüfen. Ich gebs aber auf. Das ist mir viel zu kompliziert und ich beschließe, lediglich die intelligente Automatikeinstellung zu benutzen. Ein paar Testbilder bestätigen mir auch, dass da keinerlei Unterschiede zu sehen sind. So geht der Nachmittag ohne den geplanten weiteren Spaziergang rum.

Nach Peters Schläfchen gibts zum Cappu ein Schlachtfest. Der Kerl ist schon längst fällig und nun isser reif.

  

Schmegge musses.

Inzwischen wird der Sturm immer schlimmer und wir bekommens mit der Angst zu tun. So gewackelt hat unser Womo noch nie. Wir überlegen, wo wir hinfahren sollen, aber eigentlich nützts ja garnix, denn durch den Wald fahren wir keinesfalls. Also spül ich mal mein Geschirr, damit wenigstens kein dreckiges Geschirr rumfliegt, wenn wir abheben.

So gegen 23:00 passt Peter die Pause zwischen zwei Böen ab und geht mal schnell mit Bruno raus, denn sonst platzt der arme Rüpel.
Nun liegt er eingewickelt hier (Bruno) und trocknet langsam vor sich hin, während der Orkan, also Sturm ist das keiner mehr, uns weiter durchrüttelt.

 

Freitag, 30.12.2011

Wir haben die stürmische Nacht gottseidank heil überstanden und morgens war alles gepudert.

  

Nach dem Hundegassi machten wir uns auf dem Weg Richtung Ramstein, wo wir mit den Althroischnooke Silvester feiern wollen.