Samstag, 28.8.2010

Unser Strom hat gestern tatsächlich bis nach Mitternacht gehalten. Also insgesamt je 5 Stunden Laptop und Fernsehen. Jetzt hat Peter endlich Vertrauen in seine Batterie. Erst beim Frühstück hat der Tiefentladeverhinderungsschalter ausgelöst. 

Heute blinzelt die Sonne durch die Wolken. Dazu gibts warme frisch gebackene Brötchen aus dem Schützenhaus. Was will man mehr. Frohen Mutes fahren wir zuerst nochmal zur Misselhorner Heide, um ein Sonnenbild zu machen.

Die Heide sieht aber bei Sonnenschein auch nicht anders aus. Wir fahren nun weiter zur Lüneburger Heide und kommen natürlich gleich in einen gewaltigen Wolkenbruch. So langsam nervt das Wetter. In Döhle, unserem ersten Ziel heute, hat sich das Wetter wieder beruhigt und wir wollen mit einer Kutsche zum Wilseder Berg, der höchsten Erhebung der Lüneburger Heide.

 

Diese Idee hatten außer uns noch andere, denn alle Kutschen des Ortes sind den ganzen Tag ausgebucht. Na gut, fahren wir weiter nach Egestorf und kommen Montag wieder. Das hat man uns geraten, denn auch morgen kommen Busse, die vorbestellt haben. 
Während der Entsorgung zieht sichs plötzlich wieder zu und wir schaffens gerade noch ins Auto rein, als der Himmel seine Schleusen wieder öffnet.

Nun stehen wir hier, die Sonne kommt gleich wieder durch, aber rundherum weicht die Erde langsam auf, denn der Stellplatz liegt terrassenförmig in einer Senke. Peter legt sich erst mal eine Runde aufs Ohr. Bruno nervt und ich erbarme mich. Zuerst gehts ein ganzes Stück runter zum Natur-Erlebnisbad mit Barfußpfad. Dort gehts jedoch nicht weiter. Also wieder hoch und übern Berg, doch auch hier gibts nur die Straße nach Egestorf, und die Entfernung dorthin ist gewaltig. Also sind wir hier am Ende der Welt. Das Feuerwehrfest schräg oberhalb des Platzes, auf das ich mich im stillen schon gefreut habe, entpuppt sich als Kreisfeuerwehrtag, und laufend spucken Mannschaftswagen neue Uniformierte aus. Also das ist auch nix.

Ok, ich wecke Peter und mach ihm klar, dass er hier bergauf - bergab laufen muss, und trotzdem nichts interessantes sieht. Also beschließen wir nach Soltau zum Scandinavia-Camp zu fahren, einem weiteren Punkt meiner Liste.
Hier gibts wunderschöne Parzellen für Wohnmobile und der Platz ist insgesamt angenehm leer.

Wir stehen praktisch im Wald, haben eine befestigte Sitzfläche, das passt. Urlaub. Ein völlig anderes Gefühl als in der Matsche im Egestorfer Loch.

 

Also schnell vor dem nächsten Wolkenbruch die Antenne aufbauen. Bruno kontrolliert, ob Peter alles richtig macht. Und schon schüttets wieder mal.

Danach machen wir einen Rundgang übern Platz. So gut wie nix los hier. Auch das Hallenbad ist menschenleer. Aber die Kneipe hat offen, Brötchen gibts morgen auch. Wir sind zufrieden. Echtes Urlaubsfeeling hier. 

 

Nach dem letzten Wolkenbruch und kurz vor dem nächsten können wir kurz diese herrliche Abendstimmung erleben. Von rechts kommen schon wieder schwarze Wolken. Irgendwann müssen die doch mal all sein. 

Peter geht jetzt schnell spülen, und ich mach eine Hunderunde. Danach werden wir uns dem Abendprogramm widmen. Von Soltau schallt die Open-Air-Veranstaltung mit 80er-Jahre-Mucke rüber. Ich hol den Bessen-Genever in Ermangelung eines Wacholders raus, und wir machen uns einen gemütlichen Abend. 

 

Gefahrene km: 60 (insges. 610)
Platzgebühr: ca. 27 € 

 

 

Sonntag

Badetag. 14 Bahnen à 20 Züge. Und nun brauchen wir ein wenig Ruhe. Sonntag ist ja auch Ruhetag.

 

Die Ruhe hält nicht lange an, und wir machen einen Spaziergang übern Platz

 

am Badesee vorbei, und verlassen durch einen Seitenausgang das Gelände . Auch hier blüht die Heide.

  

Ameisen sind eifrig am Nadelsammeln,

 
und überall schießen die Pilze aus dem Boden.

 

Dieser Rhododendron hat sich vertan. Der Regen hat ihn wahrscheinlich verwirrt. Und Bruno behält den Überblick.

Das Wetter hat sich gut gehalten und erst gegen Abend fängt es an zu regnen und hört nicht mehr auf. Im Wikinger gibts Abendessen, danach einen Heidegeist. Urlaub.

Gefahrene km: 0
Platzgebühr: 27 €

 

Montag

Es regnet immernoch. Die Kutschfahrt zum Wilseder Berg können wir uns erst mal abschminken. Und zum Rumsitzen ist dieser Platz hier zu teuer. Wir fahren. Regentage sind Fahrtage.

Uelzen steht auf dem Programm.

Der Hundertwasserbahnhof:

  

  

 

 

 

 

Schon interessant, was aus einem schmucklosen Backsteinbahnhof werden kann. Am stärksten bin ich von den Pflasterarbeiten beeindruckt. Das wär doch mal was für unsere Garageneinfahrt. Und Bruno mag die Keramiksäulen....

Jetzt sind wir zweimal um den Bahnhof rum und sind alle drei so richtig nass. Also weiter zum Stellplatz, der etwas außerhalb liegt.

Dabei kommen wir an einem Hinweisschild "Lübeck 88 km" vorbei....  und schon wissen wir wo es lang geht. Zum Kaffeetrinken könnten wir schon an der Ostsee sitzen.
Leider haben wir diese Rechnung ohne Petrus gemacht. Der leichte Landregen verwandelt sich plötzlich wieder in einen Wolkenbruch, der garnicht mehr aufhören will. So macht die Fahrerei keinen Spaß. Blindflug hat unser Knavanti nicht im Programm.

Wir machen eine Pause und stärken uns mit einer leckeren Heidschnuckenwurst. Dann gehts weiter.

Mölln ist die nächste Übernachtungsmöglichkeit, und wir suchen den Stellplatz. Matschepampe mögen wir aber nicht und fahren weiter nach Ratzeburg.
Hier passts.

 
Peter versieht seinen täglichen Matratzenhorchdienst und ich mach ein Regen-Gassi mit Bruno. Anschließend teste ich die Internetverbindung.

 

 Und endlich hört der Regen auf. Schnell Peter wecken und ab nach draußen.

 

Marktplatz mit Rathaus                                                                      Dom

Zurück gehts ein wenig bergauf, aber Peter hält tapfer durch. Und weil er das so prima gemacht hat, machen wir gleich drauf noch einen Spaziergang in der Abendsonne. Gleich neben dem Stellplatz führt der Weg am See entlang

 

und über einen Damm rüber zur anderen Seite.

 

Noch scheint hier die Sonne, aber hinten zieht es sich schon wieder zu und wir gehen zurück.

 

Auch die beiden Ruderer beeilen sich. Ob sie es noch geschafft haben, weiß ich nicht, aber wir sind noch trocken heimgekommen.

Nun regnet es wieder, und wir sind froh, dass wir es trotz absolutem Mistwetter immer wieder schaffen, dem Tag noch angenehme Stunden abzuringen.

Peter guckt nun fern, und ich lade langsam und mühsam meine Eindrücke auf die Homepage hoch.

 

Gefahrene km: 173 (insges. 783)
Platzgebühr: 7 € inkl. Strom

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