WWW - Wald, Wiesen, Wasser im Allgäu

20.5. - 

 

Nach dem etwas missglückten Osterurlaub nehmen wir nochmal Anlauf, um die restlichen bayrischen Seen auf meiner Liste abzuarbeiten.

Am Donnerstag pünktlich um 15:00 war ich mit Bruno startbereit, aber Peter ließ sich Zeit und wollte noch seinen Schreibtisch leer machen. Gegen halb fünf gings dann endlich los, und wie erwartet fuhren wir mitten in den Feierabendverkehr. Also Expo-Camp Wertheim sollte die erste Etappe sein, weil wir halt so spät dran waren. Aber grad da liefs wieder ganz gut und wir entschieden uns für die Weiterfahrt, denn es sind ja einige Kilometer zu bewältigen und morgen ist Freitag.

Hihi, klasse. Kurz hinter Wertheim fing der Stau an und an der Ausfahrt Eibelstadt hatten wir die Schnauze voll. Hier waren wir vor Ostern schonmal.

Der Stellplatz mutiert wohl zum Campingplatz, denn einige Wohnwagen aus der Umgebung stehen hier und warten mit aufgebautem Vorzelt aufs Wochenende. Es ist aber noch genügend Platz  für uns und um 18:30 stehts Essen auf dem Tisch und der Fernseher läuft. 

Kurz nach Mitternacht wirds Zeit fürs Bett und die Nachtigall singt uns in den Schlaf.

 

Freitag, 21.5.10

Wie schon befürchtet hat die Lautstärke der Nachtigall nicht ausgereicht, um die Güterzüge zu übertönen. Um 9:00 waren wir dann endgültig wach und schafften es beinahe pünktlich abreisefertig zu sein. Über die holprige A7 gings nun gen Süden mit Ziel Grüntensee.

Der Campingplatz in Haslach entpuppte sich als vollgestopfter Dauerplatz, der zwar noch irgendwo mittendrin freie Plätze hatte, aber das war so garnicht nach unsrem Geschmack. Also beschlossen wir unsren Urlaub in Nesselwang zu beginnen. 
Unterwegs dorthin wies jedoch noch ein Schild zum Grüntensee, und darunter das Campingplatzzeichen. Und nun stehen wir auf dem 4**** Platz bei Wertach mit unverbaubarem Blick auf Wald, Wiesen und Wasser. URLAUB.

 

Als erstes musste ich mal mit Bruno Gassi und fand dabei nur wenige Meter vom Platz entfernt die Fischerhütte.

Für 4 € gibts eine Räucherforelle,

 

und für Bruno fallen natürlich auch paar Bröckchen ab. Er hat ja schließlich auch Urlaub und soll nicht leben wie ein Hund.

Nach einem Spätnachmittagsschläfchen ists ruckzuck Zeit fürs Abendessen:

Anschließend gibts einen Verdauungsspaziergang, und während die Sonne langsam hinterm Berg verschwindet, genießen wir den Ausblick auf saftige Wiesen, während am Hang links die Kuhglocken bimmeln.

   

Den Rückweg nehmen wir durchs Wäldchen unten am See entlang.

Urlaub. So hab ich mir das vorgestellt.

 

Samstag, 22.5.10

Herrlicher bayrischer Himmel, und ich seh sogar zwischen den Bäumen von meinen Sitzplatz aus den Wächter des Allgäus, den mächtigen Grünten.

 

Trägt der Grünten einen Hut, wird das Wetter gut, trägt er eine Mütze, gibt es eine Pfütze.
Aber was ist der Unterschied zwischen Hut und Mütze? Gestern hatte er Wolken um den Kopf rum. Das war dann wohl der Hut.

Es gibt aber auch noch die Weisheit: trägt er den Degen, kommt Regen. Und durchs Tele aufgenommen sehe ich den Sendemast, also den Degen. Demnach kommt Regen. 
Und hat er einen Kragen, kann man garnix sagen. Kragen hat er keinen. Was soll man nun sagen? 
Fragen über Fragen....

Egal, heute wird gewandert. Am See entlang geht ein gut angelegter recht ebener Weg Richtung Haslach.

   

 

Wir genießen die Ruhe, den Blick auf die herrlichen unterschiedlichen Grüntöne der Bäume, den blauen Himmel, den Grünten.... und ruckzuck sind wir schon am Staudamm. Dort flitzt ein Cockerspaniel die Staudammtreppe rauf und runter, und ich sag noch: der ist genauso verrückt wie Sam. Und sein Frauchen sah mit Hut auch aus wie Maxima.
Lusdisch, es war tatsächlich Sam. Wie klein doch die Welt ist.

Nach einem kurzen Begrüßungsschwätzchen gehts weiter, und kurz drauf sind wir am Ziel unsrer Tour, dem Hochseilgarten.

 

Hunger und Durst werden hier im Biergarten mit Blick auf den See gestillt - das ist Urlaub

 

Dann müssen wir wieder los, denn wir sind ohne Jacken unterwegs und der Himmel zieht sich zu. Den Rückweg kürzen wir daher ab und nehmen den oberen Weg durch die Wiesen, erst bergauf, dann bergab. 

 

Aber wir haben Glück, die Sonne bleibt mehr oder weniger da. Und der Grünten hat noch immer weder Hut noch Mütze, noch Kragen. Und die Sache mit dem Degen ist bisher ungeklärt. 

Der Platz ist inzwischen ziemlich voll geworden, überall gelbe Nummernschilder. Keine Ahnung ob die hier urlauben oder nur übernachten um morgen nach Italien weiterzufahren.

Zum Abendessen bekommt Peter den restlichen Gulasch von gestern, und ich hol mir schnell wieder eine Forelle. Dazu gibts Spargelsalat.

Heute sind wir etwas in Zeitdruck (Bayern : Inter Mailand kommt bald) und Peter geht alleine spülen, ich bring brav den Müll weg. Währenddessen schauen Maxima und Maximus nochmal kurz bei uns vorbei, aber auch sie habens aus dem selben Grund eilig und wollen nur noch schnell Räucherforellen holen.

.... und Bruno leidet wie immer wie ein Hund unter den Stadiongeräuschen, weil ja erfahrungsgemäß bei dieser Geräuschkulisse Peter gleich TOOOOR brüllen könnte oder gefährlich die Luft zwischen den Zähnen durchzieht.

Mehrmals muss ich mit meinem hechelnden Zitterhund raus, um ihn zu beruhigen. So ein Stress - und vor allem völlig umsonst, denn die Bayern haben verloren und Peter hätte sowieso niemals TOOOOR gebrüllt.

 

Pfingstsonntag

Heute ist strahlender Sonnenschein, Kurzehosenwetter, Sommer im Allgäu.
Der Platz hat sich wieder geleert, die Gespanne sind fast alle weitergefahren.

Heute ist ein Faulenzertag, d.h. wir pflegen unsren Muskelkater. Zwischendurch winken wir mal rüber zu Maxima auf dem Grünten, der auch heute weder Mütze noch sonstwas trägt. Ist ja auch viel zu heiß für ne Kopfbedeckung.

Weil man aber doch ein wenig Bewegung braucht, schauen wir uns den Kinderspielpark neben mal an.

 

Da braucht Papa gewaltig Ausdauer, wenn er stundenlang den Bob immer wieder hoch tragen muss, damit Sohnemann mit Schmackes runterrutschen kann, und außerdem nen dicken Geldbeutel für die Reifenbahn. Scheint aber richtig Spaß zu machen.

Wir gehen noch paar Meter den Berg hoch,

 

bewundern die Klettergerüste, aber beherrschen uns, denn am 3. Urlaubstag ist die Verletzungsgefahr am größten.

 

Bruno holt noch ein Stöckchen aus dem See, und dann ist Schluss mit den heutigen Aktivitäten und wir müssen ruhen.

Urlauben ist eine anstrengende Sache.

Beim Spätnachmittagsgassi lernt Bruno eine hübsche junge Ungarin kennen und hat sich sofort verliebt.

 

Irgendwie ist das Bild verpixelt, aber Bruno ists egal. Ohne Rücksicht auf Verluste gehts quer über die Liegewiese, das macht richtig Spaß. So getobt hat er lange nicht mehr.

 

Dann noch ein Tänzchen, und schon müssen sie sich verabschieden, denn Frauchen muss weiter. Schade.

Bruno kühlt sich anschließend im Grüntensee ab, posiert nochmal fürs Fotoalbum,

und dann gehts heim zum Fresschenfassen.

Abends kommen Maxima und Maximus vorbei, und in Anbetracht der Tatsache, dass es nicht bei einem Bierchen bleibt, checken sie gleich hier ein. Dann erfahren wir, dass wir leider umsonst gewunken haben, den die Grüntenbahn fuhr noch nicht, und sie waren mit den Rädern in Oberstdorf. 

Es wurde ein netter unterhaltsamer Abend, aber Bilder gibts leider keine, denn ausnahmsweise hat meine rechte Hand vergessen, dass sie nicht nur zum Bierflaschenstemmen da ist, sondern eigentlich immer die Knipse zu bedienen hat. Naja, so spielt das Leben, Aber schee wars.

 

Montag

Obwohl es fast nicht möglich ist, ist das Wetter heute noch besser als gestern. Kein einziges Wölkchen ist am Himmel, und für eine Wanderung ists natürlich viel zu warm. Zwangsläufig müssen wir wieder faul rumsitzen. So langsam gewöhn ich mich dran und bin schon am zweiten Paar Socken.

Kurz bevor Maximas abreisen gehn wir nochmal zum See runter, ausprobieren, wie sich Bruno verhält, denn Sam ist ein intakter Rüde, und Bruno ist da ein wenig eigen. Aber nix passiert, rein garnix. Bruno zeigt keinerlei Interesse an Sam, und umgekehrt ists genauso. Nur das Stöckchen ist interessant.

 

 

Jeder geht seiner Beschäftigung nach und gut ists.

Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Platz, schauen den einparkenden Holländern zu, und freuen uns, dass wir so tolles Wetter haben.

Abends gibts für Bruno Hirsebrei mit Hähnchenleber und Karotten,

und für uns gibts Kartoffelbrei mit Hähnchenleber und Zwiebeln, wobei unsre Leber nicht mehr roh ist.

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