Mittwoch, 15.4.09

Und wieder strahlender Sonnenschein. Heute wollen wir nach Berchtesgaden und von dort aus mit dem Bus zur Wimbachklamm. Um 11:00 sind wir endlich startklar und bewaffnet mit Walkingstöcken und Wanderschuhen gehts los.

Zuerst an der Ache entlang

   

und später durch den Wald genießen wir den Frühlingstag mit ständigem Blick auf die schneebedeckten Berge. Urlaub.

Nach 5 km Marsch sind wir endlich am Bahnhof, finden auch den richtigen Bus und steigen an der Wimbachklamm aus. Die Laune sinkt nun allerdings in den Keller, denn die Klamm ist noch geschlossen. Scheinbar kommt zuviel Schmelzwasser aus den Bergen.
Nagut, machen wirs beste draus und fahren zurück nach Berchtesgaden. Der Bus ist für Kurkarteninhaber kostenlos, also kein Problem.

Nun beginnt ein mühsamer Aufstieg in die Stadt, die auf Hügeln steht. Und endlich oben angekommen sieht es chaotisch aus.

   

Mitten drin wird ein Hotel gebaut und hier befindet sich ein riesiges Loch, Baustellenfahrzeuge in den ohnehin engen Gassen, alles ein wenig durcheinander und der Charme des Städtchens leidet. Aber wir finden den Weg ums Loch herum, gucken uns die schönen Häuser an,

   

   

finden auch das Schloss:

und langsam werden die Füße schwer und wir suchen den Weg wieder runter zum Bus.

   

Vorher noch ein Blick ins Tal und natürlich wieder überall die dicken Berge, an denen man sich garnicht sattsehen kann. Sieht aus wie eine Eisenbahnlandschaft, zumal auch der Bahnhof zu sehen ist.

 

   

Hier noch zwei Abendbilder, unser ständiger Blick vom Womo aus auf die beleuchteten Skilifte am Göll.

Jetzt funktioniert seltsamerweise mein Internet wieder und ich hab nun abendfüllendes Programm am Laptop.

 

Donnerstag, 16.4.09

Heute ist Abreisetag bei uns, aber wir kommen mit Sicherheit irgendwann mal im Herbst wieder hierher, denn es gibt noch viel zu sehen, wenn der Schnee weg ist. Und das Angebot der kostenlosen Busse ist klasse, weil man das gesamte Berchtesgadener Land "erfahren" kann. Sogar nach Salzburg kommt man. 

Wir suchen nun den nächsten See und fahren Richtung Ramsau zum Hintersee. Wieder ein nettes Fleckchen Erde entdeckt. Traumhafte Lage, kaum Leute hier, herrliches Wetter und wieder dicke Berge rundherum.

   

Und weils noch früh am Tag ist, machen wir uns auf den Weg um den See. Wir gehen rechts herum und landen im Zauberwald. Hier ist vor vielen hundert Jahren -  ich glaub es waren 4-5.000 - ein Berg abgestürzt und auf dieser Absturzmasse, die aus dicken Felsbrocken besteht, ist ein Fichtenwald gewachsen. Die Bäume klammern sich mit ihren Wurzeln an die Steine, die dick mit Moos bewachsen sind, zwischendrin blühendes Heidekraut, Schlüsselblumen und blaue Sternchen. Tatsächlich ein Zauberwald.

   

   

   

Und immer wieder der Blick auf den blaugrünen See, dessen Wasser glasklar ist und die Farbe von hellgrün am Rand bis dunkelblaugrün in der Mitte wechselt.

   

Schade, dass es hier keinen Stellplatz oder Campingplatz gibt, denn hier könnt ich auch noch nen Tag bleiben. Also hilft alles nichts, wir müssen weiter. Ich würd ja gern den nächsten Weg zur Autobahn Richtung Chiemsee nehmen, aber Peter hat noch nicht genug von den Bergen, also Deutsche Alpenstraße....

Und nach wenigen Kilometern kommen wir an den Abzweig zum Taubensee. Ist ja auch ein bayrischer See, also nix wie hin.

   

Leider führt das schmale Sträßchen nicht wirklich zum See, denn dort liegt noch dicker Schnee, keine Parkmöglichkeit, und die Wege zum See sind noch gespurte Loipen, dick vereist, und die Knöchelbruchgefahr ist mir zu groß.

Also parkt Peter kurzerhand mitten auf der Straße, damit ich durch die Bäume den noch unter einer dicken Eisschicht liegenden Taubensee für unsre Seensammlung fotografieren kann. Danach gehts weiter durch das Weißbachtal. Sehr schöne Fahrt, gewaltige Berge links und rechts, Lawinenabgänge bis runter an die Straße. Teilweise 10% Gefällstrecke erinnern uns daran, dass wir wohl recht hoch oben sind.

Kurz vor Inzell machen wir nochmal Halt am Gletschergarten und wagen den schweißtreibenden Aufstieg, um den glattgeschliffenen Stein von oben anzugucken. Sieht aus wie Eis, ist aber Stein. 

   

An den Rillen im Stein soll man die Wanderrichtung des einstigen Gletschers bestimmen können. Ich seh aber nix. Aber unser kleines Auto unten ist ein guter Vergleich zum gewaltigen glatten Stein. 

Jetzt ist Peter aber mit der Autobahn einverstanden und kurz vor 16:00 landen wir in Prien, unserem heutigen Ziel. Wir waren schon öfter mal am Chiemsee, habens aber noch nie auf die Herreninsel geschafft, und heute solls passieren. Pünktlich zur Abfahrt des nächsten Schiffes sind wir dort, und schon gehts los.

Das Wetter hat sich leider geändert, aber vielleicht ists gerade deshalb so leer hier.

Gleich sind wir da.

  

Nach ca. 15 Minuten Fußmarsch kommen wir am Königsschloss an. Üppig mit Figuren verziert sieht es schon recht beeindruckend aus.

Aber die Brunnenfiguren gefallen Peter besser. Er erfasst beherzt die Situation. 

   

Bruno hat Durst und springt auf jedes Mäuerchen, um ans Wasser zu kommen, geht aber nicht, die Brunnen sind fast leer.

Also müssen wir nochmal bis ganz runter zum See, damit der kleine Hund nicht verdurstet. Jetzt sind unsere Füße rund, und mühsam schleppen wir uns quer über die Insel zurück zum Schiff.

Unterwegs begegnen wir diesem seltsamen Gebilde. Es scheint ein gestutzter Apfelbaum zu sein, der von Kletterschlingpflanzen eingewickelt wurde und sich gerade erfolgreich gewehrt hat.

Gegen 18:00 sind wir wieder am Auto und nun fahren wir zum nächsten bayerischen See, dem Schliersee. Unterwegs noch schnell Futter und Kippen nachfassen beim Aldi, und kurz nach 19:00 schlagen wir auf dem CP Lido auf. Herrlicher Platz, direkt am See, netter Platzbetreiber, nette Nachbarn, das Wetter hat sich auch wieder gefangen und nur mal kurz kräftig gewindet, also alles bestens. Urlaub.

   

Wir haben einen unverbaubaren Blick, eigenen Hundestrand, aber leider keinen Brötchenservice, denn der Platz ist noch nicht komplett startklar. Bis vor ner Woche lag hier noch Schnee, und nun werden erst Sanitärgebäude und Kiosk fertiggebaut. Egal. Vielleicht bestechen wir morgen unsere Wohnwagennachbarn, wenn sie mit dem Auto in die Zivilisation fahren
Inzwischen ists Nacht und es regnet sich ein. Der Wetterbericht hat also nicht gelogen. Aber egal, wir haben genügend Bier an Bord, Strickzeug ist dabei, und Strom fürn Fernseher haben wir auch.