Fahrt durch Zeeland gen Norden

   

Montag
Jetzt haben wir genug gefaulenzt. Wir verabschieden uns von Tinchen und Doncamillo, die wir gerne noch näher kennen gelernt hätten, und leider werden wir Moni und Fritzi, die erst im Laufe des Tages ankommen, auch nicht mehr treffen. Aber wir müssen weiter, Texel ruft, auch wenn es heute noch wärmer als gestern ist und der Wind wieder Pause macht.
Die Fährverbindung rüber nach Walcheren gibt es nicht mehr und wir müssen  6,6 km durch den Westerscheldetunnel fahren. Blödes Gefühl, wenn man weiß, dass obendrüber evtl. gerade Riesenpötte fahren. Aber ich hab die paar Kilometer überlebt und nun gehts erst durch Middelburg und dann weiter an der Küste entlang durch die netten kleinen Städtchen Zoutelande, Westkapelle, Domburg und Oostkapelle,

   

     

die sich alle irgendwie ähnlich sehen und wahrscheinlich zur schönsten Touristenecke Zeelands zählen. Weiter gehts Richtung Norden auf den Oosterscheldekering

  

und beim Wasserpark Neeltje Jans machen wir Pause und lassen unsern Rüpel springen.

  

Hier hat Peter vor 5 Jahren widerwillig, aber notgedrungen, unsere Thetford eingeweiht. Im Gedenken daran mussten wir hier heute eine Pause einlegen.

Quer durch Westerschouwen - über Hamstede und Renesse, wo wir damals auf dem Campingplatz waren - fahren wir nun über den Browersdam nach Goere, und weiter über den Haringvlietdam nach Westvooren. Unterwegs haben wir uns etliche Campingplätze angeguckt und haben festgestellt, dass Groede erste Wahl der Zeeland-Plätze ist. Dort ist der Weg zum Strand kurz, nicht steil und sogar mit dem Rad zu bewältigen (für die ganz faulen Urlauber). Die Landschaft ist eigentlich überall gleich und satte Wiesen und Wassergräben bestimmen das Bild.

Hier in der Nähe von Hellevoetsluis suchen wir gegen 15:00 unser Nachtquartier und finden es auf dem 2. Campingplatz in Rockanje, der uns zwar unsympathisch ist und nur aus Mobilheimen besteht, aber mit Bruno dürfen wir nicht so wählerisch sein. Wir machen uns auf den Weg zum Strand durch den breiten Dünengürtel

  

und werden mit einem herrlichen Blick auf die Noordzee belohnt.

  

Urlaub pur. Kein Mensch weit und breit, und Meer, Sand und Wind gehören ganz allein uns.

Peter findet eine Bank für seine Lieblingsstellung, Bruno erklärt sich solidarisch untendrunter, und ich kann die Natur genießen. Zurück gehts wieder durch den codegeschützten Bambusweg

  

und den Spätnachmittag lassen wir windgeschützt in der Sonne vor dem Womo ausklingen, während ein riesiger roter Mond langsam hochsteigt.
 

Dienstag
Heute wollen wir evtl. bis Texel durchfahren und bei durchwachsenem Wetter gehts auf die Autobahn und irgendwie quer durch den Hafen von Rotterdam.

 

Einige verwirrende Autobahnkreuze machen die Sache nicht einfacher, aber schließlich erreichen wir Den Haag und kurz dahinter fahren wir auf der Landstraße entlang der Küste durch nasse Wiesen mit Entwässerungsgräben und erreichen schließlich die N206 und somit die lang ersehnten Blumenfelder.

  

     

   

Der Duft der Hyazinthen liegt schwer in der Luft und eigentlich fehlen jetzt noch die bunten Farben der Tulpen. Aber die Rotkäppchen sind auf dem letzten Bild im Hintergrund schon zu sehen, der Rest braucht wohl noch ne Woche.

Nun müssen wir hinter Haarlem noch unter dem Noordzeekanal durch, und hinter Alkmaar schaukeln wir bei Sonnenschein und Starkwind auf der N9 ewig lang

  

  

am Nordhollandskanal entlang nach Den Helder. Endlich geschafft, und fast am Ziel.

  

Ein Stadtbummel ist jetzt angesagt, aber beim Einkaufen spür ich wieder den altbekannten Igel in der Jackentasche. Paprikaschoten 5,99 das Kilo, Salat 2,59, Kaffeestückchen 1,90, nein danke. Frites an der Fähre sind auch ganz nett und kosten nur 1,70 inkl. Majo und im Gegensatz zu den deutschen Imbissbuden  in frischem Fett frittiert. Schmegge musses.

 

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