Donnerstag, 1.5.08

Heute ist Männertag, so heißt der Vatertag hier, und es regnet. Demnach lassen wirs langsam angehen und Peter darf ausschlafen. Gegen 11:00 wird das Wetter besser und ich weck meinen Peter mit einem nassen Männertagszweig, und wir (also ich) beschließen, nach Nochten zum Findlingspark zu fahren.

Die Fahrt geht durch die schöne Muskauer Heide, die man leider nicht wirklich richtig ansehen kann, denn es ist militärischer Sicherheitsbereich, und neben der Straße sind entweder Wälle oder Verbotsschilder. Vorher kommen wir am noch qualmenden gewaltigen Aschehaufens des lauten gestrigen Hexenfeuers vorbei, und nach ca. 20 km Betonplattenholperstraße sind wir da. Mit 8 € sind wir dabei und Bruno darf sogar mit rein.
3000 Findlinge, die während der letzten Eiszeit von Skandinavien bis in die Lausitz gewandert sind, und beim Braunkohletagebau freigelegt wurden, sind hier in eine herrliche Steingartenlandschaft eingefügt. Ich brauch wohl weiter nix zu schreiben, denn die Bilder sprechen für sich.

  

                                                     

  

  

  

  

  

Zum Abschluss gibts noch ne Wurscht und ne Cola, zu sehr zivilen Preisen, denn die Cola hat 50 Cent gekostet, und dann gehts weiter zum Nochtener Braunkohle Tagebau.

  

Vom Aussichtsturm aus kann man das riesige Gelände sehen, aus dessen tiefster Stelle die Braunkohle abgebaut und direkt ins Kraftwerk befördert wird. Leider hatte ich Gegenlicht und die Bilder sind schlecht, aber hoffentlich erkennbar. Die wirklichen Ausmaße der Grube kann man mit Bildern aber sowieso nicht vermitteln, sowas muss man gesehen haben. Es ist gigantisch, und ich kann mir vorstellen, dass selbst nach Aufschüttung des Randes der am Ende  verbleibenden Grube dort aufgrund der toten Erde die nächste Zeit nix mehr wächst.

Ein netter Mensch erklärt mir die einzelnen Schritte des Abbaus mit den einzelnen Großgeräten, dem Transport zum Kraftwerk, bis hin zum wiederzuschütten.

  

Links der bereits zugeschüttete Bereich, rechts am äußeren Rand der stufenweise Abbau bis runter zur Braunkohle in der Mitte.

Jetzt ist der Fürst-Pückler-Park Muskau dran.

  

Das alte Schloss

  

Das neue Schloss, vorn renoviert, seitlich noch nicht

Dies scheint Fürst von Pückler-Muskau zu sein, wie er gerade restauriert wird.

  

Die Doppelbrücke über die Neiße zum polnischen Teil des Parks.

  
                                      
                                          

Eindrücke aus dem Park

  

Und hier muss ich zuhause nachlesen, was diese Auswüchse bedeuten. Sie scheinen aus den Wurzeln eines Baumes herauszuwachsen und haben alle irgendwie Gesichter. Seltsam und unheimlich.

Anmerkung vom 7.7.2010:
Bisher hatte ich nirgends eine Erklärung für diese Auswüchse gefunden, doch nun hat mich ein netter Besucher meiner Homepage aufgeklärt: Es handelt sich um das Atemknie dieser Sumpfzypressen.  Diese Wurzelschlaufen gewährleisten den Gasaustausch des unterirdischen Wurzelsystems im sauerstoffarmen Sumpfboden. 

 

Nach einem kurzen Abstecher nach Polen zum Kippen kaufen (man darf p.P. täglich eine Stange holen, und mit der Stellplatzrechnung kann man dem plötzlich unterwegs auftauchenden Zoll nachweisen, dass alles seine Ordnung hat), fahren wir zurück auf den Stellplatz und lassen unsere qualmenden Füße bei einem Cappu vor dem Womo ein wenig ausruhen.

  

Der Tag ist aber noch nicht zu Ende, und wir machen noch einen Spaziergang durch den hiesigen Teil des Parks, in der Hoffnung, die 600mm-Schmalspurbahn zu sehen, die hier seit 1895 in Betrieb ist.

Wir haben Glück und sie kommt gerade.

 

Endstation, alles aussteigen, rangieren, wieder vorn dran,

 

und nun gehts zurück nach Weißwasser.

Es ist zwar nicht die Dampflok, die fährt scheinbar nur an einem Wochenende im Monat, aber trotzdem interessant. Für eine Tageskarte (7,90 € Diesel-, 12,50 € Dampflok) kann man von hier aus nach Weißwasser und weiter zum Rhododendron-Park Kromlau fahren.

Auch heute war wieder ein interessanter Tag, den wir anfangs vor und später im Womo ausklingen lassen.

 

Freitag, 2.5.08 

Abfahrt bei herrlichem Wetter nach Bautzen.

  

Die Einfahrt zum Stellplatz unterhalb der Stadtmauer ist recht eng, aber im Gegensatz zu 2006 sieht er heute recht einladend aus. Liegt wohl am Wetter. Heute soll es aber noch Gewitter geben, deshalb starten wir gleich zur Stadtbesichtigung.

  

Weg zur Stadt                                                Michaeliskirche

   

Weg zum Wendischen Kirchhof         Blick aufs Rathaus

                                                                               

    

Rathausplatz

   

Reichenturm und Reichenstraße                        Fassaden in der Reichenstraße

   

Wendischer Turm und Finanzamt     Der schiefe Reichenturm

   

Rathausturm                                    Im Hintergrund der Dom St. Petri

  

Die Ortenburg                                               Rückweg zum Stellplatz

Entweder war hier in Bautzen gerade ein Wettbewerb für bizarre Frisuren, oder es gibt eine Friseurschule, und die Stadtjugend stellt sich als Versuchskaninchen zur Verfügung. Teilweise hatten die Teenager bis zu 5 schrille Farben und genausoviele unterschiedliche Haarlängen abstehend auf dem Kopf. Dabei dachte ich schon, dass in Frankfurt ne Menge seltsame Geschöpfe herumlaufen, aber hier ists noch krasser.

Wieder zurück auf dem Platz genießen wir in der Sonne unseren Cappu, halten noch ein Schwätzchen mit den Nachbarn, und verkriechen uns ganz schnell ins Womo, als das Wetter umschlägt.

Gleich wirds dunkel.

Und weil mir der Käsesalat schwer im Magen liegt, gibts einen Verteiler. Diesen haben wir als Spezialität aus dem Erzgebirge gekauft, und wenn mir mal einer zu hart ist, wills schon was heißen. Aber er ist gesund... und der Zweck heiligt die Mittel.

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