Geierlay und Andernach, 14.7.-16.7.17

Wir bekommen beide einen Lagerkoller, wenn wir nicht bald mal raus kommen. Meine OP ist nun zwei Wochen her, und Peters HWS mault zwar noch, aber das Leben muss weitergehen. Also fahren wir mal in den Hunsrück und schauen uns die Hängeseilbrücke an.

Der P2, der für Wohnmobile vorgesehen ist, liegt hinter dem Ort und die Strecke zur Brücke beträgt 2,4 km. Das werde ich wohl schaffen.

Wie viele andere machen wir uns auf den Weg.....

  

Und endlich sind wir da.

Ich trau mich drauf, geh aber nicht zu weit, denn es geht bergab, weil die Brücke ganz schön durchhängt. Demnach gehts nachher auch wieder bergauf, und dafür bin ich noch nicht fit genug.

  

Nein, das ist wirklich keine Ausrede wegen meiner Höhenangst. Ja, es schaukelt ganz gewaltig, wenn so viele Leute drüberlaufen. Und nein, so richtig Angst hatte ich garnicht, ich war selbst überrascht.

  

Peter wartet mit Carl und macht das Beweisfoto. Eigentlich haben wir extra zwei Kameras mitgenommen, damit ich von der Brücke aus zurückknipsen kann, aber dann hätte auch jede Kamera eine eigene SD-Karte gebraucht, und jetzt weiß ich auch, welche Karte da aufm Couchtisch daheim rumliegt.

Da bin ich schon wieder auf dem Rückweg und getrau mich sogar mit nur einer Hand am Geländer.... Hihi, als ob die Hände am Geländer was nützen würden.

Nun darf Peter auf die Brücke und er läuft natürlich bis zur anderen Seite.

  

Jedenfalls wars sehr beeindruckend, und nach ner guten halben Stunde machen wir uns wieder auf den Rückweg. Und alldieweil ich die Strecke unterschätzt habe, warte ich auf halber Strecke vorn am Straßenrand auf mein Taxi. 4 Kilometer sind genug für mich.

Und da kommts Taxi schon.

Zur Übernachtung gehts jetzt auf direktem Weg nach Burgen an der Mosel, und wir stehn nun hier auf dem Stellplatz vor der Schranke und genießen den Rest des Tages auf unsern Sitzmöbeln, denn wir sind ganz schön platt.

  

Zum Abendessen gibts einen leckeren Flammkuchen aus der Campingkneipe.

 

Samstag

Ich hab geschlafen wie ein Stein, und auch Peter hat von der Eisenbahn nix gehört. Keine Ahnung, was die Leute immer zu meckern haben, wenn sie an der Mosel übernachten.

  

Das Morgengassi machen wir Richtung Burgen an der Mosel entlang. Der Kormoran sitzt als Wächter der Yachthafeneinfahrt da und schwitzt schon und fächelt sich Luft unter die Axeln. Die Mosel dampft auch. Ihr scheints auch warm zu sein. Dabei sagt unser Thermometer irgendwas von 14°.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Andernach, denn den Geysir haben wir auch noch nicht gesehen. Wir kriegen auch gleich einen Platz auf dem Stellplatz und erreichen kurz nach 11:00 pünktlich das Schiff.

  

Naja, fast.... das wäre Ihr Schiff gewesen....

Entweder stand es nicht im Internet, oder ich habs überlesen: Hunde dürfen nicht mit aufs Schiff. Und ohne Schiff kommt man nicht zum Geysir, obwohl es garnicht weit ist.

Es sollte nicht sein, denn alleine will ich nicht, und den Hund im Auto lassen tun wir bei Sonnenschein nicht. Also verbringen wir den Tag gemütlich vorm Womo und schauen den Schiffen zu.

  

So ein Faulenzertag ist ganz schön anstrengend.

Zwischendurch machen wir auch einen Spaziergang zum Bollwerk nebenan, schauen links und rechts runter....

  

und dann gehn wir in den Park und fotografieren hier den Geysir für Arme, bzw. für Hundebesitzer, denen der echte Geysir verwehrt bleibt.

Nun noch ein Gang durchs historische Städtchen

     

und dann schauen wir zu, wie ein Hotelschiff 4 Stunden lang Verpflegung an Bord nimmt.

  

Sehr unterhaltsam, denn die Crew ist recht einfallsreich beim Transport der einzelnen Waren und hat ordentlich Spaß dabei.

So verbringen wir diesen Tag gemütlich vorm Womo mit Blick auf Vater Rhein und blenden einfach die Umgebung rechts und links und hinter uns aus.

Schee wars.

 

Sonntag
Wir haben bis nach 7:00 geschlafen und beim Morgengassi stelle ich fest, dass der Geysir scheinbar bis hierher pustet. Unsre Autoscheibe ist nass. Kann aber eigentlich nicht sein, denn nachts kommt ein Deckel drauf, damit der seine Puste fürn Tag aufspart und das Publikum was zu staunen hat.

   

Jedenfalls ist das für uns das perfekte Wetter, denn wenns nicht zu heiß wird können wir Carl im Auto lassen und uns das Spektakel anschauen.
Übrigens ist heute Platanenplatztag. Überall liegen die Hautfetzen rum und ich muss mich beherrschen, ihnen nicht beim Pellen zu helfen.

Nach dem Frühstück machen wir nochmal ein gemeinsames Familiengassi, beobachten die Tauben,

  

kaufen die Eintrittskarten, und während Peter mit Carl noch ein wenig draußen rumläuft schau ich mir die Entstehungsgeschichte des weltgrößten Kaltwassergeysirs an. Naja, ich wollte sie anschauen, und ich war auch schon in der ersten Abteilung des nachgebauten Stollens:

  

Ich war ganz alleine in den dunklen Stollengängen, und dann kam der Aufzug. Innen drin aus verrosteten Drahtgittern.... nee, das war mir dann doch zu gruselig und ich benutzte diskret den Notausgang und kehrte heim zu meiner Familie. Man muss ja nicht alles so genau wissen. Hauptsache der Geysir funktioniert nachher.

  

Jetzt gehts los.

  

Unterwegs zum Gelände erfahre ich auch, warum Hunde nicht mit dürfen. Angeblich ist an manchen Stellen die Co2-Konzentration in Bodennähe zu hoch für die Tiere. Ob das allerdings stimmt bezweifle ich, denn es ist ja ungiftig, und außerdem müsste es dann zumindest für Kleinkinder genauso gefährlich sein. Aber die dürfen mit.

  

Und kaum kommen wir an, fängts im Loch schon an zu fauchen und zu rumpeln und zu zischen, und der Geysir schießt hoch,

und höher und noch höher......

 Und dann sind die 50-60 Meter Höhe erreicht und er sackt so langsam wieder in sich zusammen. Jetzt muss das Wasser wieder runter zum Sammelbecken fließen

  

damit pünktlich in 2 Stunden der nächste Auftritt stattfinden kann.

Wir pilgern hochzufrieden mit allen anderen zurück zum Schiff.

Auf dem Rückweg nehmen wir auf der Drübenseite 2 Fahrgäste auf, die auf unsre Rheinseite wollen. Praktisch diese Außenstelle der Brücke.

  

So kann der Kapitän gleich runtergucken und sieht sein Anlegemanöver.

Wieder an Land gibts ein Eis, denn ich wollte unbedingt mal in einen Strandkorb, und das dürfen nur Gäste des Biergartens. Mit Eis in der Hand war ich nun Gast.

Peter musste stehen bleiben, er hatte ja kein Eis.

Nun haben wir alles erledigt, was auf unsrer To-Do-Liste des Wochenendes stand. Carl bekommt meine Eistüte, weil er so brav gewartet hat, und dann machen wir uns auf den Heimweg.

Schee wars.