Bad Soden - Salmünster, 21.2. - 23.2.14

Uns fällt bei dem angekündigten durchwachsenen Wetter wieder mal nur Bad Soden ein. Falls es regnet können wir uns ins warme Wasser legen, und wenns schön ist bewegen wir uns an der frischen Luft. Also hab ich meine Wanderschuhe mal rausgekramt, denn die wurden die letzten 2 Jahre vernachlässigt.

Der Platz ist recht leer und wir haben freie Auswahl. Diesmal stehen wir ziemlich weit hinten, sodass ich zwischen dem Dauercamper hindurch ins Kinzigtal schauen kann.

Auf dem Weg zur Anmeldung fällt uns auf, dass im Kurpark schon wieder gebuddelt wird. Die spinnen. Die haben tatsächlich den warmen trockenen Gang, den wir nach dem Baden so gern benutzt haben, einfach abgerissen und die unterirdischen Teile zugemauert.

  

Nun soll stattdessen eine Mehrzweckhalle entstehen. Naja, mal sehen was das wird.

Dann gehn wir noch zum Bäcker, denn im Winter kommt der Edeka-Wagen nicht.

  

Von weitem sah es aus, als käme der Frühling schon, aber es war der Winterschneeball, den man sonst nur selten sieht.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Helau und Alaaf vor der Glotze. Und draußen regnets mal wieder. War eigentlich klar, wir haben das schlechte Wetter gepachtet.

Samstag

Nach einer ruhigen Nacht drehen wir uns gegen 8:00 das erste mal rum, schlafen aber gleich nochmal 2 Stunden weiter, denn der Bäcker kommt ja nicht.
Gegen Mittag sind wir endlich fertig zum Materialtest. Die Schuhe passen noch, die Jacke ist nicht zu kalt, und wir marschieren los.

  

Recht stramm gehts am Huttenschloss vorbei und an der Autobahnbrücke entlang Richtung Kinzigstausee. Und unterwegs begegnen uns einige echte Frühlingsboten.

  

Nun gehts über die Kinzig,

  

und bald haben wirs geschafft. Mein rechter Fuß mault ein wenig rum, aber es nützt ihm nix, er wird sich schon wieder an die Schuhe gewöhnen.

  

Nun diese Steigung noch, dann sind wir da.

 Wir haben eine Stunde gebraucht und genießen nun den Blick übern See.

  

Dort sind wir hergekommen, und da wollen wir auch wieder hin. Wir nehmen aber den Rückweg über den Ortsteil Ahl, weils an der Autobahn entlang nicht so prickelnd war.

Und gleich kommt schon der zweite Materialtest. Wir haben ja neue Wanderjacken, und die waren bisher noch nicht im Regen. Nun schon. Und windig ists außerdem.

Herrlich warm ists unter der doppelt verstellbaren Kapuze, die nun fest am Kopf sitzt. Und trocken ist die ganze Sache auch. Passt.

Also kämpfen wir uns durchs nasskalte Wetter nach Ahl.

Ohje, was ist denn hier passiert?

   s

Scheint ne ansteckende Krankheit zu sein, denn wo man hinschaut wachsen solche Gebilde.

  

Oder haben die hier einen gemeinsamen Lehrgang gemacht. Jedenfalls findet man in jedem Garten streng erzogene Büsche.

  

Zwischendrin die paar Wildwüchse bekommen bestimmt auch bald ihr Fett weg. 

Der Regen lässt jetzt langsam nach, während wir das Kinzigtal durchqueren,

  

und wir nähern uns Bad Soden. Und mein rechter Fuß hat sich endlich in sein Schicksal gefügt und hält die Klappe.

Aber wir brauchen jetzt mal ne kurze Pause

bevor wir nach guten zweieinhalb Stunden wieder auf dem Stellplatz landen. Und nun werden wir unsrer langen Tradition untreu und trinken anstatt teurem Jacobs Irish Coffee jetzt selbst Pharisäer.

Wir haben gerade die Heizung reparieren lassen, im Bad wurde ein schönes helles Heki eingebaut, und daheim wurde gestern die Heizung repariert. Irgendwo müssen wir anfangen zu sparen und deshalb basteln wir uns jetzt unser Kultgetränk selbst.

Schmegge musses.

Peter braucht nach der zweiten Tasse seinen Schönheitsschlaf, und ich mach mirs mit dem Strickzeug bequem.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind wir aber wieder fit und machen die große Hunderunde diesmal leider ohne Hund, dafür aber mit den Walkingstöcken. Bruno fehlt uns und wir müssen uns neu sortieren.

Heute haben wir uns unser Essen redlich verdient. Es gibt Putenschenkel mit gebackenen Specksemmelnknödeln und Rotkraut.

Danach kommt der obligatorische Fernsehabend. Heute sagen sie bei der Fassenacht Ale Hopp, also heut gucke mer die Saarlänner.

 

Sonntag

Wir haben geschlafen wie die Steine. Tief und fest und schlagskaputt.
Heute siehts Wetter besser aus und wir starten gleich nach den Frühstück. Heute wollen wir auf den Turm der Burgruine Stolzenberg. Gemütlich gehts durch den Kurpark, und als ich den Eichelhäher fotografiere

fällt mir auf, dass die Belichtung nicht hinkommt, weil da wohl ein Schmierer auf der Linse ist. Gestern kam mir die Bildmitte schon seltsam hell vor. Beim Putzen spüre ich eine tiefe Schramme. Ich könnte heulen. Behandle ich doch meine geliebte Lumix TZ10 wie ein rohes Ei und kann mir nicht vorstellen, wo die Macke herkommt. Sie ist so tief, dass ich mit dem Fingernagel drin hängen bleibe, so als wäre ein Stück der Linse rausgeplatzt.

Egal, es hilft alles Gejammere nix, wir marschieren weiter zum Wahrzeichen der Stadt. Erst gehts über gefühlte tausend Treppenstufen gen Berg, danach im Zickzackweg bis hoch. Und hier steht der stolze Turm.

  

Bis hierher hoffte ich ja noch, dass er im Winter geschlossen ist, aber nun ist diese Hoffnung gestorben. Die Tür ist offen, und nun muss ich meine Angst vor Gitterstufen im dunklen Turm überwinden, denn früher hatte ich Bruno als Ausrede und konnte bei sowas kneifen.

Eieiei, war das schrecklich. So hell wars ja nur durch das Blitzlicht. Es war butzedunkel da drin. Aber irgendwie hab ichs geschafft und nun konnte ich die Aussicht genießen.

   

Und dann gings wieder runter. Es hat alles nix genutzt, ich musste hinterher....

So kurz vor unten bekam ich nochmal kurz Schnappatmung, und dann war ich endlich draußen.

Nun gehts langsam wieder durch den Kurpark zurück, wobei wir auch am Kneippbecken vorbeikommen.

  

Im Winter ist kein Wasser drin, und nun kann man sehr gut die kleinen schmerzhaften Boshaftigkeiten am Grund erkennen.

     

Angeblich solls gesund sein.

Wieder zurück auf dem Stellplatz warten schon Marianne und Rainer, die uns mal kurz besuchen wollen. In der Sonne halten wir ein kleines Schwätzchen, und dann müssen wir aber auch schon los, denn wir wollen noch bei Thomas und Steffi vorbei.

  

Es gibt Kaffee und Kuchen, wir genießen die erste Frühlingssonne, und die kleine blauäugige Schönheit beobachtet uns durch die Scheibe dabei.

Als die Sonne gegen später verschwindet wirds allerdings schlagartig kalt und wir machen uns vom Acker.

Es war unser erstes Wochenende ganz alleine, und wir habens trotz aller Trauer gut hingekriegt.