Hirschhorn am Neckar, 16.-18.8.2013

 

Endlich wieder raus hier.
Julias Umzug hat uns auch ein wenig mitgenommen, und wir sind wild entschlossen, ein geruhsames Wochenende mit Renate und Markus von den Althroischnooke in Hirschhorn zu verbringen. Wir sehen uns eh viel zu selten.

Kurz nach 15:00 gehts los, und zwar mitten durch den Odenwald gen Süden. Ich war so in die vorbeiziehende Landschaft versunken, dass ich garnicht drauf geachtet habe, dass unsre Navi-Tussi uns ab Beerfelden den direkten Weg, schmal und kurvenreich, nach Hirschhorn runter schickte. Also kamen wir durch Finkenbach. Dort findet das Odenwälder Woodstock, das Finki, ein Krautrock-Festival, statt. Schon vorm Ort sehen wir die lagernde Menschenmasssen auf den Wiesen,

und am Ortseingang werden wir auch gleich von Ordnern empfangen, die uns nach rechts in die Wiesen rein schicken wollen. Die waren richtig erstaunt, dass wir garnicht dort hin wollten.

Gegen 17:30 kommen wir in Hirschhorn an, und der Stellplatz ist bis auf den unbeliebten Platz direkt neben der Entsorgungsstation besetzt.

  

Gut dass wir reserviert haben. Davon wusste Ätsche nämlich nix, denn alle waren voll im Kerwefieber, weil morgen nach langer Pause der Brauch der Kerwe wiederbelebt werden soll.
Ok, stehen wir also neben dem leckersten Platz, aber was solls. Machen wir halt kurz die Tür zu, wenn einer leert.

  

Wir genießen den Spätnachmittag im Schatten am Bach, und kurz drauf kommen auch Renate und Markus an, die ebenfalls reserviert hatten, und genauso ratlos dastanden wie wir.

Der Pfosten an der V+E war locker, also raus damit, und schon gabs einen weiteren Parkplatz.

Zum Abendessen wird gegrillt,

und anschließend machen wir bei einsetzender Dunkelheit einen Spaziergang durch das romantische Städtchen, das dicht gedrängt am Hang liegt.

  

Blick nach oben ins Fenster vom Pfarrhaus:

Da wäre auch mal wieder ein neuer Anstrich fällig. Wer weiß wie uralt diese Wandverzierung schon ist.

 

  

Dann gibts noch ein Eis, und wir machen uns auf den Rückweg.
Bruno hat tapfer durchgehalten und darf nun endlich schlafen, während wir noch bis 23:00 draußen sitzen.

Renate und ich hätten bestimmt noch viel länger gesessen, aber erst hatte ich ein Tier am Ohr, habs weggescheucht, und kurz drauf juckte es mich im Ausschnitt. Ohne mir was dabei zu denken hab ich halt kurz kratzen wollen und hatte plötzlich etwas warmes fleischiges in der Hand, ähnlich wie ein angelutschtes dickes Weingummi. Ruckzuck hab ichs weggeschleudert, auf meiner Gänsehaut hätte man vermutlich Kartoffeln reiben können, hab mein Glas gegriffen und bin mitten im Satz ins Womo geflüchtet. Von der Tür aus hab ich Renate noch schnell ne gute Nacht gewünscht. Das erfuhr ich aber erst tags drauf, denn ich kann mich nicht dran erinnern. 
Es hat ne Weile gedauert, bis ich den Schock überwunden hatte und schaute noch ein wenig im Internet rum. Und schon wieder kribbelte es mich aufm Arm. Lief da doch ein fetter Zimmermann, auch Schneider, Weberknecht oder Schuster genannt, seelenruhig entlang. Sowas macht mir eigentlich nix aus, aber er war leider zur richtigen Zeit am falschen Ort und hats mit dem Leben bezahlt. Ich hab ihn im Affekt umgebracht und mich dann erst mal komplett ausgezogen und Peter musste mich nach weiteren Tieren absuchen. War aber nix mehr da. Trotzdem hats mich noch ne ganze Weile überall gejuckt. Menno, bin ich ein Mimöschen geworden.

Nie mehr setze ich mich bei Dunkelheim untern Baum. Ich will sehen, was da alles auf mich runterplumpst.

 

Samstag

Gegen 10:00 gibts gemeinsames Frühstück bei herrlichem Wetter,

dann machen sich Renate und Markus fertig zu einer Radtour, und wir trödeln noch ein wenig rum, bevor wir den Weg ins Städtchen antreten.

  

  

  

Mangels Hof und Garten spielt sich das Leben bei schönem Wetter auf der Straße ab. Richtig gemütlich ists.

  

Hier sieht man die Rückseite eines Hauses. Der Eingang liegt im 4. Stock. Von vorn sieht man die tatsächliche Höhe.

  

  

Auf dem Rückweg schleift unser Butzel recht laut mit den Krallen übers Pflaster und schaukelt mit dem Hinterteil, er ist platt. Zur Aufmunterung gibts den Rest vom Eis.

  

Ein kurzes Bad im Neckar hilft ihm aber auch nicht wirklich auf die Füße, und Peter trägt ihn die letzten Meter.

Nun ist erst mal relaxen angesagt, und als wir so mittendrin sind, kommen Bernd und Johanna an. Sie waren in Guntersblum auf dem Weinfest, wussten, dass wir hier sind, und nun sind sie auch da. Inzwischen sind auch wieder ein paar Plätze frei geworden, sodass wir alle drei nebeneinander stehen können.

  

Markus und Renate kommen dann auch von ihrer Radtour zurück, und dann machen wir uns alle fertig für das große Ereignis, also den Bieranstich auf der Kerwe.

  

Langsam füllt sich der Festplatz am Rand des Stellplatzes, die Musik spielt dazu, und irgendwann, nach dem gefühlt 50. Lied, gehts endlich los.

  

Freibier für alle, solange es reicht. Und weil die Musiker nicht wirklich Stimmung hinkriegen, machen wir unsre selbst.

Den Abend verbrachten wir mit viel lusdischem Dummgebabbel hinter den Womos, beschallt vom Duo Hi-Ro's.

Schee wars.

 

Sonntag

Heute ists bewölkt, und nach dem gemeinsamen Frühstück beschließen wir, noch ein wenig durch den Odenwald zu gondeln. Bernd und Johanna fahren mit, und die erste Station ist das Himbächel Viadukt, eine ehemals eingleisige Strecke der Odenwaldbahn aus 1881.

Nächstes Ziel ist der Marbachstausee. Dort haben wir jedoch keine Chance einen Parkplatz zu finden, denn gestern war hier Sound of the Forest, und Busse transportieren hier gerade die übernächtigten Festivalbesucher ab.

Weiter gehts quer übern Odenwald

durch winzige Dörfer zur Veste Otzberg,

und pünktlich fängts bei unsrer Ankunft an zu regnen. Egal, wir sind nicht aus Zucker, werdens also überleben, und laufen los.

Bruno findet unterwegs Schätze, die ein Kind vermutlich flennend zurücklassen musste, als sie der Schwerkraft zum Opfer fielen.

Noch ein Blick runter,

  

und dann gehts rein.

Hier ist heute Kinder-Burgfest,

  

  

und paar Hartgesottene sitzen sogar am Lagerfeuer.

Nun sind wir richtig nass, haben genug gesehen, und machen uns nach einem sehr schönen Wochenende auf den Heimweg.