Weinfrühling und Maibaumstellen in Dernau an der Ahr, 27.4.- 1.5.2012

 

Das lange Wochenende übern Brückentag zum 1. Mai verbringen wir an der Ahr und wollen mit Wiebke und Konrad und Uschi und Dieter weinwandern. Wir sind die ersten auf dem Campingplatz und Bruno genießt die Befreiung aus dem Womo nach über 2 Stunden anstrengender Autobahnfahrt und wälzt sich erst mal ausgiebig.

  

Nachdem alle eingetrudelt sind und die Wagenburg steht, genießen auch wir den ersten Urlaubsabend. Allerdings wälzen wir uns nicht, sondern sitzen gesittet unter Konrads Markise. Es regnet nämlich. Aber macht nix, wir sitzen trocken und befeuchten uns ein wenig innerlich.

 

Samstag
Wir erscheinen natürlich wieder mal als letzte zum Frühstück, das bei strahlendem Sonnenschein draußen stattfindet. Gestern hätte niemand gedacht, dass es heute so ein Sommerwetterchen gibt.
Dann müssen wir aber auch schon los zur Weinwanderung.

Der Weg führt im Zickzack durch die Weinberge, immer höher hinauf, und insgesamt gibt es auf der Strecke von ungefähr 8 km 16 Versorgungsstationen.

Aber erst mal müssen wir uns unten an der 1. Station einstimmen.

  

  

Dort oben müssen wir hin,

um dann so runterzugucken.

Inzwischen wirds immer wärmer und der Weg immer anstrengender, und ich bin kurz vorm Umkippen. Peter hat ebenfalls einen Kopf, der aussieht, als wolle er gleich platzen, und Bruno watschelt wie ein alter Mann. Wir sind zwar Warmduscher, aber keine Warmwanderer und halten demnach diese Hitze nicht aus. Ich glaub es sind 30°.

Hinter dieser Station gibts einen Weg nach unten, und Peter und ich steigen jetzt, nach einem Drittel der Strecke, aus der Wanderung aus.

Unten angekommen an Station 2 machen wir erst mal Pause. Nein, nicht um auf der tollen Hüpfburg zu tollen, sondern um uns im schattigen Zelt zu stärken.

  

Bruno ist auch platt

und streckt alle Viere von sich.

Wieder zurück auf dem Campingplatz erholen wir uns von den Strapazen:

  

Und dann kommt auch noch der Eismann.

Was will man mehr. Alles ist gut.

Und während wir so am Wasser die Ruhe genießen, grölen gegenüber hoch oben auf dem Weinberg vier Menschen, und veranstalten seltsame Bewegungsübungen.

  

und ich bin mal wieder begeistert von meiner kleinen Lumix, denn sie zoomt wie ne echte Kamera.

Und kurz drauf kommen unsre restlichen Weinwanderer, die tapfer alle Stationen abgewandert sind, zurück. 

  

Nachdem Dieter die neuen Aufkleber angebracht hat und nun unterwegs auch als Forumsmitglied zu erkennen ist, muss dies begossen werden.

Rotkäppchen mit frischen Erdbeeren. Uns gehts gut.

Unter Konrads Markise wirds auch heute wieder ein langer schöner Abend.

 

Sonntag

Wunderschönes Sonntagswetter, aber nicht mehr so heiß wie gestern. Also entschließen wir uns die Wanderung in Richtung Mayschoß mit Uschi und Dieter zu wagen. Wiebke macht heute einen Lesetag, und Konrad fährt mit dem Rad zum Rhein.

Wir erklimmen den Weinberg direkt hinter Dernau auf dem gleichen Weg wie gestern, schwächeln aber diesmal nicht, sondern genießen die Tour.

  

  

Kurz vor Resch fängt allerdings unser Rüpel an zu lahmen. Das hatte ich schon befürchtet, denn er hat seit letzter Woche Rücken. Er ist halt nicht mehr der jüngste. Wir nehmen nun den Rückweg unten an der Ahr entlang,

während Uschi und Dieter nach Mayschoß weitergehen. Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir Dernau und kehren gleich ein, um uns zu stärken.

Ja, ich weiß, gesund ist das nicht, aber schmegge musses.

Und während wir so da sitzen sehen wir auf der anderen Straßenseite Wiebke und Konrad, die gerade auf dem Weg zur Eisdiele sind. Passt prima, da machen wir doch gleich mit.

Danach ists Spätnachmittagsschläfchen angesagt, denn es war ja ein anstrengender Tag. Inzwischen sind auch die beiden Wanderer zurück und dann gehts gleich ans Abendessen.

  

Lauter Leckereien vom Grill, und der arme Butzel schaut sehnsüchtig nach oben. Vergebens.

Auch heute sitzen wir wieder bis weit nach Mitternacht draußen. Und als Wiebke und ich so die nächtliche Ruhe am Bach genießen wollen, fängts an im Uferbereich zu knacken. Gestern hab ich ja schon einen Bisam beobachtet, könnte also einer sein. Aber sicher waren wir uns nicht und haben vorsichtshalber fluchtartig die nächtliche Sitzung aufgehoben.

 

Montag

Auch heute haben wir wieder herrliches Wetter und wir beschließen, heute zu relaxen. Uschi und Dieter sind nicht klein zu kriegen und machen auch heute wieder eine Wanderung. Diesmal gehts nach Ahrweiler.

Wir gehen ein wenig durch Dernau, kehren bei EDEKA ein, und auf dem Rückweg sehen wir, dass der Junggesellenverein mit den Vorbereitungen fürs Maibaumstellen beginnt. Hier wird der Baum nämlich schon am 30.4. aufgestellt. Das erklärt auch, warum schon gestern feiernde Burschen auf Traktoranhängern durch die Gegend fuhren. Sie haben nämlich schon fürs Material gesorgt und mit den Feierlichkeiten begonnen. Bis weit in die Nacht hörten wir sie grölen und singen und mit Kanonenschlägen ihrer Freude Ausdruck verleihen.

Dieses Maibaumstellspektakel wollen wir uns nicht entgehen lassen, denn hier wird er nicht per Feuerwehrkran, sondern mit "Manneskraft" aufgerichtet. Dazu stärken sich die Jungmänner mit reichlich Bitburger, während die Mädels am Bahndamm sitzen und ihnen dabei zusehen.

  

Wir stärken uns auch, allerdings mit Kölsch.

  

Zuerst wirds Material herbeigekarrt und sortiert, und gleich nochmal ne Kiste Bier herbeigeschleppt. Diese Birke ist allerdings nicht die Spitze des Maibaums, sondern wird in der Mitte des Dorfes aufgestellt und muss von den Mädchen im Anschluss ans Maibaumstellen bis zum Morgengrauen gefällt sein, was die Junggesellen verhindern sollen, aber aufgrund der fortgeschrittenen Stunde aussichtslos ist.

     

Nachdem die Stützen geprüft sind, werden sie sorgfältig gebunden, denn diese Hängematte hebt den Baum. Und immer wieder Böller und Bier.

Dann kommt die Spitze des Maibaums endlich an, und das Spektakel nimmt seinen Lauf.

Die Mädels werden nun alle verladen und weggekarrt, denn diesjahr ist Schaltjahr, und anstatt einer Maikönigin gibts einen Maikönig, der von den Mädchen des Dorfes gewählt wird. Und auch dabei wird kräftig gefeiert, allerdings irgendwo außerhalb an einem geheimen Ort.

  

Und dann gehts richtig los. Der dicke Stamm des Maibaums wird oben ausgesägt und abgeflacht, damit die Spitze drangebastelt werden kann. Und auch unten wird er zurechtgeschnitzt, denn er muss in diese Grube rein und darf dort nicht anecken.

  

Während dieser mühsamen Schnitzerei muss natürlich immer wieder ordentlich die Kehle befeuchtet werden.

  

Wir machens auch.

  

Jetzt ists soweit, der Baum wird angehoben, um die Stützen drunter zu schieben. Die nennt man Micken, und es gibt 3 Stück davon.

  

  

Dabei gibt einer der Burschen militärmäßig und mit ausrucksstarken Gesten lustige Anweisungen, und immer wieder werden Trinkpausen gemacht, und die Kerle putschen sich mit "Männerliedern" bei ihrer schweren Arbeit.

  

Mühsam wird der Maibaum immer ein Stückchen weiter aufgerichtet, indem die Stützen versetzt werden, nachgeschoben...  auseinandergeschoben...  zusammengeschoben... und es dauert und dauert...

Inzwischen haben Uschi und Dieter uns auch gefunden und gemeinsam stärken auch wir uns beim Zusehen dieses anstrengenden Kraftaktes.

  

Jetzt gehts zum Endspurt, und auch die Frauen sind wieder da, um die Sache zu beobachten.

  

Leider klemmts doch ein wenig, aber auch das ist mit Kraft und Bier zu beheben.

  

Und endlich ists geschafft. Bravo.

Wir sind jetzt von dieser Anstrengung hungrig und grillen die Reste von gestern. In der Ferne hören wir die Meute feiern, aber wir halten heute nicht so lange durch, sondern sind schon gegen Mitternacht im Bett.

 

Dienstag, 1.Mai

Es hat die ganze Nacht geregnet, doch zum Frühstück können wir wieder gemeinsam draußen sitzen. Dann wirds langsam Zeit, die Zelte abzubrechen. Ein schönes ereignisreiches langes Wochenende ist schon wieder rum. Dernau sieht uns mal wieder, denn es ist wunderschön hier.

Wir fahren zuerst am Rhein entlang, danach über die A61 durch den Hunsrück,

 

und haben am Flughafen Glück und erwischen einen, der über die Autobahn fährt.