Melle, bzw. Westkilver, 17.9. -21.9.08

Abfahrt kurz nach halb vier, fast 400 km liegen vor uns, und erstmals fahren wir vollbesetzt, d.h. Julia und Brunos Schwester (Frauchen ist mal kurz in Peking) fahren mit. Peter muss geschäftlich nach Melle und Julia braucht ein wenig Auszeit vom Examensstress. Die Hunde finden gleich ihren Platz unterm Tisch und Julias Reisetasche bildet die Barriere zum Fahrerhaus. Also gehts auch ohne das blöde Geschirr, und sie kuscheln sich aneinander. Als wir Peter abholen steigt er freiwillig hinten ein und los gehts. Die ersten hundert Kilometer läufts recht ruhig, und nach dem Hundegassi im Sauerland darf Peter fahren. Kluge Entscheidung, denn nun wirds voll auf der Autobahn. Nach zwei oder drei kurzen Staus sind wir dann endlich kurz vor acht bei Werner-Jonathan in Westkilver auf dem Erlebnishof Fülling gelandet.  

   

Den Hof haben wir gleich gefunden und unsre Hunde werden von den Kindern auf dem Hof gleich gebührend verhätschelt. Scheinbar machts auf  Kinder ordentlich Eindruck,  wenn man zwei die gleichen an einer Leine  hat.  Julia bezieht ihr Zimmer und Peter zeigt dem Knavanti, wo er nun die nächsten Tage verbringt, also direkt neben dem Streichelzoo, was unsre Hundis natürlich freut. Und endlich gibts Abendessen, und wir stärken uns erst mal nach der langen Fahrt.

Den Abend verbringen wir mit Werner und Birgit und den beiden Lehrkräften der anwesenden Schulklasse am warmen Ofen in der urgemütlichen Deel. Ayla, die ich ja von Bildern aus dem Forum schon kenne, hat sich zu einer prächtigen Dame mit einer gewaltigen Schulterhöhe entwickelt, und sie strotzt vor Übermut  und hat keinerlei Berührungsängste. Sie hat uns feuchtschmatzend und liebevoll in ihr Rudel aufgenommen. Auch Kater Garfield scheint mich mögen, und  irgendwann nach Mitternacht fallen meinem Peter die Augen fast zu. 

Garfield schläft fest, Julia ebenfalls, die Kids obendrüber scheinen nun auch  müde zu sein, und nach einem netten Abend begeben wir uns nach einem schnellen Hundegassi im Schein des Vollmondes in Morpheus Arme. Schee wars. 

 

Donnerstag

Mitten in der Nacht, also gegen 9:00 weckt uns Julia mit frischen Brötchen. Na prima, ich hätte sie erwürgen können. Aber wenn sie schon mal da ist, kann sie ja das Morgengassi übernehmen. 

   

   

Nach dem Frühstück (mit frischgebackenen Brötchen von Werner) fügen wir uns in das fröhliche Treiben auf dem Hof ein und auch die Hunde haben ihren Spaß. 

   

         

Gottseidank hat Werner keine wertvollen Kois im Teich, denn sonst hätten wir jetzt nen Versicherungsfall, denn Bruno und Lilli waren sich einig und gingen beide baden. Ist ja auch herrliches Wetter, wolkenloser blauer Himmel, wie es sich für einen Urlaubstag gehört.

Mittags kommt plötzlich ein schickes Cabrio vorgefahren und CoolcatHardo steigt aus. Leider ists noch zu früh, um den Regenwald zu schützen und nach einem Schwätzchen wirds auch schon Zeit, dass Peter seinen Dienst antritt. Und wir fahren mit Hardo oben offen zum Lidl, denn unser Cappu ist all. Und Kaffeestückchen brauchen wir auch noch. Die Schulklasse striegelt und flechtet um die Wette, Hardo kommt noch mal vorbei und bringt mir einen Stick mit Internet, Mann gehts mir gut hier.

   

Werner hat uns nun zu einer Kutschfahrt eingeladen und ich hab mich eigentlich auf den Planwagen eingestellt. Aber nix ists. Er spannt Marco vor diese gefährliche Sportkutsche. Ohje, kneifen gilt nicht, denn Julia ist ganz heiß drauf. Also gut, wenn sogar der Lütte mit Opa fahren darf, wirds wohl nicht so wild werden. Hardo steigt ebenfalls auf und los gehts. 

    

Galopp übern Acker ist nicht  wirklich meine Leidenschaft, das Ding schaukelt wie Sau, Magen und Herz verklumpen sich und fahren gemeinsam Aufzug,  und das Teil hat nicht mal Luft in den Reifen.  Hilfe, alle haben Spaß nur ich nicht wirklich.

Nach dieser kurzen Einführungsrunde werden Junior und Hardo ausgeladen, weil sie heim müssen, ich erkläre Werner schnell, dass ich Schiss vor der Geschwindigkeit hab, und nun folgt eine wunderschöne Ausfahrt über die Dorfstraße ins Feld. 

   

Spurrillen kenn ich ja schon von der Autobahn, aber hier sind sie tiefer und die Spur passt nicht immer. Das Ding schaukelt und ich will eigentlich aussteigen. Langsam bekommt ich doch Vertrauen zu dem Gefährt und Werner zeigt uns im Wald den Wendekreis der Kutsche und das Zusammenspiel zwischen Kutscher und  Pferd, indem er um die Bäume kurvt. Inzwischen hab ich festgestellt, dass man im Stehen besser klar kommt, und werde langsam mutiger. Hab zwar schon gehört, dass es Glücksgefühl verschafft, wenn Adrenalin ausgestoßen wird, aber noch bin ich skeptisch.  Bevor ich jetzt die ganze Kutschfahrt schildere, sag ich einfach mal, dass es ein tolles Erlebnis war, ich froh bin, dass ich sowas mal erleben durfte und sogar der Spaß die Angst besiegt hat. Tolles Gefühl. Schee wars. Hier nochmal danke an Werner und natürlich auch an den durchgeschwitzen Marco. 

Jetzt beobachten wir capputrinkend das Treiben von Esel und Pony im Streichelzoo, das im Chor von der Schulklasse mit dem f-Wort begleitet wird. Natur pur. Beide sind Rüden, meint Julia. Egal, es war lusdisch.

Den Abend verbringen wir bei Werner im Wohnwagen. Peter kommt nun auch von der Maloche heim, und um Mitternacht macht er seinen Geburtstagssekt auf.

 

Freitag

Und wieder ists ein sonniger Tag, den wir gemütlich hier auf dem Hof verbringen.

   

Julia testet ihre Reitkünste, die allerdings im Laufe der Jahre etwas verschüttet gingen, und Werner nimmt sich ihrer an. Gegen Abend treibt uns die Kälte ins Womo und kurz vor halb zehn klopfts,

   

und draußen stehen finstere Gestalten, die mit einem Bierkasten bewaffnet sind. Und Peter kommt gerade rechtzeitig von der Arbeit, um seine Geburtstagswünsche entgegenzunehmen.

     

Sogar Wiebke und Konrad haben sie bildlich mitgebracht. Das war eine gelungene Überraschung. Das T-Shirt passt, der Spruch auch - Ich bin so cool, die Schafe zählen mich bevor sie einschlafen - so isser halt unser Peter.

      

Nun gehts rein in die gute Stube und Peter bekommt sein Knavanti-Überlebenspäckchen. Falls es mal wieder reinregnet, braucht er nur am roten Nippelchen zu ziehen.

   

Birgit überreicht ihm zur letzten Rettung ein Ostfriesenhandy,

  

die beiden gucken sich den verrückten Haufen lieber von der Couch aus an,

   

und dann gehts zum gemütlichen Teil über. Und weil Regenwaldschützen hungrig macht, werkelt Birgit zu später Stunde noch in der Küche und versorgt die fleißigen Regenwaldschützer mit Nahrung. Um kurz vor halb 3 wirds langsam Zeit für die Heia, denn der Besuch hat außerdem noch ein paar Kilometer zu fahren.

Es war eine gelungene Überraschung und ein toller Abend, und hier nochmal ganz herzlichen Dank an die Veranstalter. Habt ihr prima gemacht.

 

Samstag

Auch heute strahlt die Sonne wieder vom wolkenlosen blauen Himmel. Leicht verkatert machen wir nach dem Frühstück einen kleinen Spaziergang und den Rest vom Tag trödeln wir einfach nur rum.

Hier sieht man leider nur von hinten, wie sich unser Tasmanischer Teufel aufführt, wenn Ayla in die Nähe des Wohnmobils kommt. Seine Zähne wachsen zu Riesenhauern wenn er Ayla anlächelt.

Gegend Abend kommen Hardo und Steffi und Andreas und Anja nochmal vorbei und wir sitzen noch eine Weile in der Deel bei Werner und Birgit.

Wir halten aber nicht lange durch, denn in unserem Alter ist irgendwann die Luft raus. Außerdem mosern die Hunde, weil wir sie schon wieder alleine lassen.

 

Sonntag

Heute ist Reitturnier auf dem Hof und bevor die Mädchen anfangen,

die Pferde aufzuhübschen, und wir dann nur schwierig hier rauskämen, verlassen wir schon um 9:00 unseren Stellplatz, um neben der Koppel zu frühstücken.

   

Herrlich so ein Frühstück mit frischgebackenen Brötchen und Pferden vorm Fenster.

Nun gehts ans Abschiednehmen und wir bedanken uns nochmal bei Werner und Birgit für die nette Aufnahme und Betreuung. Wenn uns unser Weg mal wieder in diese Gegend führt, kommen wir gern wieder vorbei, wenn wir dürfen.