Herbstein, 8.-10.2.2008

Nachdem wir schon zweimal vergeblich Herbstein auf dem Plan hatten und wettermäßig davon abgehalten wurden, versuchen wir es nun erneut. Und diesmal haben wir Glück. Nachts gibts zwar noch Frost, aber tagsüber scheint die Sonne und wir wagen die Fahrt in den Hohen Vogelsberg. Kurvenreich gehts von Wächtersbach aus gen Norden, und endlich sind wir da.

  

Die Vulkantherme liegt außerhalb der Stadt mitten im Feld. Der Stellplatz ist leer, und dies wird unsere erste einsame Übernachtung überhaupt. So einsam standen wir noch nie. Aber egal, es gibt Strom, und nachdem das Womo geparkt ist, machen wir uns gleich auf den Weg ins warme Wasser.

Die Therme ist relativ winzig, aber gemütlich, denn rundum sind Glaswände und man guckt aus dem dezent beleuchteten Becken hinaus in die Abenddämmerung. Rundherum Park und Bäume. Schee.
Insgesamt herrscht eine familiäre Atmosphäre, jeder scheint jeden zu kennen, und ruckzuck wird man ins Gespräch mit einbezogen. So macht sogar die Wassergymnastik richtig Laune und man vergisst, dass hier weder Sprudelbänke noch sonstige Späßchen vorhanden sind. Lediglich Massagedüsen mit verstellbaren Hebelarmen gibts, aber das reicht völlig aus. Nach einer guten Stunde sind wir entspannt genug, um nun im angeschlossenen Bistro Hering und Pellkartoffeln zu verputzen. Mit Bier und Schnaps haben wir inkl. Trinkgeld 14 € bezahlt. Hier sind die Preise noch in Ordnung.

Den Abend verbringen wir fix und alle vor der Glotze, und mühsam schaffen wirs gerade noch bis 23:00 die Augen aufzuhalten. Dann passen wir und fallen total erschöpft ins Bett.

Samstag
Und wieder herrlicher Sonnenschein, allerdings ist beim Morgengassi das Gras noch gereift.

  

Durch die "Straße der Ehe" - keine Ahnung, wie man auf so eine Bezeichnung kommt - gehts mit Bruno in den Kurpark.

  

Auch am Bachlauf stehen Birken, also eigentlich stehen hier überall Birken. Nur nicht am Weiher, da stehen Buchen.

  

Nach dem Frühstück rüsten wir uns zu einem Spaziergang ins Städtchen. Natürlich wieder durch die Straße der Ehe,

 

  

Herbstein selbst ist ein relativ schmuckloses Vogelsbergstädtchen, die meisten Häuser sind wohl wegen der rauen Witterung verschindelt. Einziges Schmuckstück ist das Rathaus, das als Doppelhaus nebenan gleich eine Gaststätte beherbergt.

  

Auf dem weiteren Rundgang entdecken wir aber auch noch ein Stück Stadtmauer,

  

das begehbar ist, und von oben kann man den Nachbarn in die Gärten sehen. Weiter gehts zur Lebensspirale.

  

Aus einer Quelle fließt das Wasser außenherum noch recht langsam durch die ersten 4 Lebensjahrzehnte. Aber dann, je näher man zur Mitte kommt, werden die Fliesen kleiner, der Weg kürzer, und ruckzuck gehts von 60 Jahren bis zum Ende, wo das Wasser in einem Loch verschwindet. Da steht man dann, schaut zurück auf die Quelle, und macht sich so seine Gedanken. Gelungenes Kunstwerk.
Gottseidank kann man wieder schnell quer drüber aus der Spirale raus, und weiter führt uns unser Weg durch die Straßen außerhalb der Stadtmauer Richtung Kurpark und zurück zum Platz.

Jetzt genießen wir 3 Stunden die Sonne, bevor wir uns erneut in die Fluten der Therme stürzen. Anschließend sind wir wieder genauso schlapp wie am Vorabend, und wieder fallen wir todmüde in die Federn.

Sonntag
Fast wirds langweilig, denn schon wieder strahlend blauer Himmel. Nach einem kurzen Gassi beschließen wir das tolle Wetter auszunutzen und zum Hoherodskopf zu fahren. Hier waren wir zuletzt vor ca. 20 Jahren, als eine Sommerrodelbahn noch ein Erlebnis war. Aber die Idee mit diesem Ausflugsziel hatten wohl andere auch noch, und es wimmelte nur so von Sonntagsausflüglern, die den letzten Schnee sehen wollten.

  

  

Bruno darf auch noch mal in den Schnee, und dann gibts noch einen Cappu in der Sonne, bevor wir uns auf den Rückweg machen.