Rhönwochenende 20.7. - 22.7.07
Es war Zeit, mal wieder ein
Wochenende allein zu verbringen, und dazu suchten wir uns den Stellplatz
Poppenhausen aus. Freitag um 15:30 gings los und natürlich standen wir bei
Schlüchtern wieder mal im Stau. Die durchgehende Autobahn ist fast fertig, aber
irgendwie kriegen die es noch nicht gebacken, den kleinen Rest wie Markierung
und Schilder fertigzustellen.
Zuerst fuhren wir noch kurz nach Gersfeld zur Sparkasse, und danach von dort aus
Richtung Poppenhausen. Unterwegs kamen wir am Campingplatz "Hochrhön"
vorbei, den wir schon früher einmal anfahren wollten, aber wegen der
Dauercamperatmosphäre geflohen sind. Als wir gerade daran vorbei waren,
fiel uns ein terrassenförmig angelegter Womo-Stellplatz auf. Also gedreht und
dort hin.
Die unterste Terrasse mit unverbaubarem Blick ist unsre. Strom gibts auch.
Der Platz befindet sich oberhalb von Schachen, und gleich unterhalb des Platzes
ist die Gaststätte Zur Schönen Aussicht. Nachdem wir uns eingerichtet
haben, machen wir einen kleinen Erkundungsspaziergang und gucken bei dieser
Gelegenheit auch mal auf die Speisekarte - und schon steht fest, dass der
mitgebrachte Bohneneintopf eingefroren wird.
Heute ist Schnitzeltag, d.h. alle Schnitzel zum halben Preis.
Dazu gibts prima Bier von hier:
Schwarzer Hahn. Hinterher probieren wir die Köstlichkeiten
der Rhön: Rhönräuber, Rhönfiedler, Rhöntropfen und Rhönwurz. Alle waren
lecker und
bestimmt sehr gesund, weil aus Kräutern
Urlaub pur.
Insgesamt wars sehr gesellig im
Biergarten, denn die Gespräche waren tischübergreifend und
teilweise lusdisch. Ein Nachbar erzählt: Für nen Mann gibt nix schlimmeres als
ne geschwätzige Frau und
lauwarmes Bier. Also, das mit dem Bier kann ich verstehen.
Anschließend genießen wir noch den Abend neben dem Womo mit Blick auf die Rhönberge.
Absolute Ruhe, und später auch absolute Dunkelheit.
Samstag
Das Frühstück gibts draußen in der Sonne. Urlaub. Aber leider zieht sich
ruckzuck der Himmel zu und scheinbar wirds kein beständiger Tag, also nicht
wirklich gut um auf die Kuppe zu wandern. Wir packen den Rucksack
und machen uns auf den Weg hinunter nach Gersfeld, denn von dort gibts einen Wanderbus zur Wasserkuppe.
Gottseidank müssen wir diese Strecke nicht wieder nach oben laufen, denn später kommen wir ja von der Kuppe runter.
Hier ist Bruno wahrscheinlich genauso erschrocken, wie dieser Kater.
Bei der Tourist-Info erfahren wir, dass der Wanderbus heute nicht fährt, weil bei diesem Wetter niemand hoch will und ohne Anmeldung geht nix. Also was tun? Zufällig ist nebenan ein Straßencafe und unser erstes Ziel steht somit fest.
Nach dem besten Cappu der Welt machen wir uns auf den Weg, das Städtchen Gersfeld zu erkunden.
Die Fußgängerzone ist recht überschaubar
und in wenigen Minuten sind wir durch.
Die Fulda
Der Schlosspark
Jetzt noch ein kleines Päuschen
und dann beginnt wieder der Aufstieg nach Schachen. Boah, da mussten wir ganz
schön schwitzen, wo wir doch dachten, wir könnten heute nur bergab gehen.
Gerade beim Womo angekommen fängts an zu regnen, und das ist das Zeichen fürs
wohlverdiente Mittagsschläfchen.
Gegen 17:00 hört der Regen auf und wir versuchen den Weg zum Wachtküppel zu finden. Aber ohne Gebrauchsanleitung ists schwierig. Wir sehen den Berg zwar immer wieder greifbar nah vor uns, aber ständig gehts bergab und bergauf, und als bei der allerletzten Bergfalte der Weg in die andere Richtung geht geben wirs auf. Trotzdem sind wir zufrieden, denn es war eine nette Wanderung. Bilder gibts keine, denn meine Kamera spinnt und will ständig die Karte formatieren.
Inzwischen sind 2 Womos auf dem Stellplatz angekommen und vorbei ists mit der absoluten Ruhe. Markise raus, Grill aufbauen, Pflöcke in die Erde hauen, Tische aufstellen - und jeder Handgriff wird von 4 Leuten lautstark kommentiert. Und ach wie ist das lusdisch....
Ob wir auch so laut sind, wenn wir im Rudel auftreten? Jedenfalls konnte ich keine einzige Buchseite lesen bei all dieser Lusdischkeit.
Doch jetzt kommt die Gewitterfront und wir verziehen uns rein zum dicken Tölzer Pfarrer. Ohne schlechtes Gewissen kämpfen wir mit der Fernsehlautstärke gegen Gewitter und Regengetrommel an und freuen uns auf die kuschelige Heia.
Sonntag
Über Nacht hat sichs
ausgeregnet und heute fahren wir auf die Wasserkuppe. Die Fernsicht ists zwar
etwas trüb, aber trotzdem herrlich. Hier oben ist das Klima so rauh, dass jetzt
sogar noch der Holunder noch blüht, und Peter muss mir Blüten abschneiden.
Gut, dass er so groß ist.
Auf der Flugwiese finden gerade
Modellflugmeisterschaften statt und wir schauen kurz zu. Mit Motorfliegern
werden - wie auf der anderen Straßenseite in echt auch - Segelflieger
hochgezogen. Erstaunlich.
Aber Bilder gibts keine, weil die Kamera schon wieder streikt.
Nun nochmal ein Halt an der Fuldaquelle und Wasser für meinen Holunderblütensirup einfangen, damits echter Rhönsirup wird. Dann gehts langsam heimwärts.
Unterwegs schauen wir uns noch 3 Stellplätze an und finden nur den in Steinau am Sportzentrum tauglich. Ist aber nur ein Parkplatz ohne alles. Der Platz oben an der Rimbachfarm bietet nur Stellmöglichkeit für 2 Mobile, liegt direkt am Spielplatz, hat aber Strom, einen Grillplatz, ein Aufenthaltszelt und ne Kneipe dabei. Wer Trubel mag, ist hier gut aufgehoben.