Rhein in Flammen  12.-14.8.05

     Die Anfahrt erfolgte im strömenden Regen und nach etlichen Staus kamen wir
     schon recht fertig in Koblenz an. Erni und Artur und Bernd standen schon und
     hatten für uns einen Platz oberhalb der Böschung der Zeltwiese freigehalten.
     Beim Einparken musste Peter allerdings mit den Vorderrädern bis an die Kante
     fahren und ich sah schon, wie wir nachts bei Belastung des Alkovens die Böschung
     runter ruckelten und im Rhein landeten. Also suchte ich alle verfügbaren Keile
     zusammen und sicherte erst mal meine Nachtruhe.

             

     Wir hatten zwar einen etwas kleinen, aber sehr schönen Logenplatz zwischen den
     alten Villen der Beethovenstraße und der Rheinwiese, die schon von einigen Campern
     und Kampftrinkern bevölkert war.

     Das Wetter hatte sich inzwischen beruhigt und so konnten wir den Abend draußen
     verbringen, beschallt von stromjockelbetriebenen Anlagen diverser Gruppen.

      

     Als Gegenveranstaltung versuchten wir Pfadfinderlieder unter Klampfenbegleitung
     zu singen und es war recht unterhaltsam und gegen 2:30 (sagte man mir) gings in
     das absturzgefährdete Bett. Als sich kurz darauf ein Polizeiboot mit Krachen auf
     die Ufersteine legte,  haben wir nicht mehr gehört.

    Samstag
     Strahlender Sonnenschein, frische Brötchen von Artur, Frühstückseier von Bernd
     und Leberpastete vom Lidl, Blick auf die vorbeifahrende Schiffe vom Frühstückstisch
     aus - was will man mehr.

                                   
     Die Kampftrinker hatten schon 4 leere Bierfässer hinterm Zelt stehen, sahen aber
     recht fit aus. Nach dem Einkauf mussten die Hunde mal laufen und wir machten
     einen schönen Spaziergang am Rhein entlang Richtung Schloss Stolzenfels und
     schickten die Hunde ins Wasser, allerdings war Bobby gleich wieder draußen.

                                    

     Dann mussten wir natürlich auch die Bemühungen der Hilfskräfte beobachten, die
     die peinliche Aktion des Polizeibootkapitäns der letzten Nacht wieder in Ordnung
     brachten. 

          

          

     Mit roher Gewalt und unter lautem Knirschen wurde das auf der Seite liegende
     Schiffchen wieder in die Fluten gezogen und verfehlte dabei mit Schmackes nur
     um ca. 1 m die Schraube des Retters.

     Den restlichen Tag verbrachten wir auf unserem Logenplatz und beobachteten das
     Treiben auf der Zeltwiese, die sich immer mehr füllte. Südländische Familien kamen
     in Scharen und zeigten uns, dass man auch ohne Alk feiern kann. Gefüllte Kochtöpfe
     und Unmengen 6er-Packs Wasser wurden angeschleppt, und es herrschte ein unterhaltsames
     Treiben auf dem Platz.

          

     Es war schon interessant, wie einige hausten.

     Gegen Abend wurde dann der Verkehr der Frachtschiffe eingestellt und ständig fuhren
     Ausflugsdampfer gen Süden.

          

     Die La Paloma kam allerdings alle halbe Stunde wieder vorbei, weil sie scheinbar nur
     kleine Rundfahrten machte. Arturs Grill wurde angeheizt und hinterher beobachteten wir
     pappsatt das Treiben auf der Zeltwiese. Und dann gings los: 75 beleuchtete Schiffe zogen
     langsam an uns vorbei, während das Ufer mit Magnesiumfeuer beleuchtet wurde und ich
     verfluchte mal wieder meine Sparsamkeit, denn mit einer ordentlichen Kamera hätte ich die
     Stimmung bestimmt besser festhalten können. 

     

     Gleichzeitig wurde auf dem Schwimmbadgelände nebenan ein Heißluftballon aufgeheizt
     und wir nahmen dann langsam unsere Plätze ein, um aufs Feuerwerk zu warten, das von
     der Festung Ehrenbreitstein abgefeuert wurde.         

            

     Eine halbe Stunde hat das Spektakel gedauert und die habens tatsächlich geschafft,
     eine 50 zum Jubiläum in die Luft zu schreiben, die ich natürlich so schnell nicht knipsen
     konnte.

                            

     Die Schiffe machten sich danach wieder auf den Heimweg und ich mischte mich noch
     kurz unter die Südländer, um deren Feierrituale, die ich nicht verstand, anzugucken.
     Kurz nach Mitternacht wurde es langsam ruhiger und so langsam wars Zeit, die Kerzen
     auszublasen.

    Sonntag
     Die ganze Nacht hats schön gleichmäßig Bindfäden aufs Dach geregnet und als wir
     gegen 9:00 rausguckten, waren die meisten Zelte schon abgebaut. Da hatte ich ganz
     schön Mitleid mit den Campern. Artur hatte wieder Brötchen geholt, aber heute fand
     das Frühstück drinnen statt. Draußen kam schon wieder die La Paloma vorbei, die
     wieder unerbittlich - aber leer - ihre Runden fuhr. Da das Wetter keine Besserung
     versprach, machten wir uns startklar und gegen Mittag ging die Fahrt am Rhein entlang
     - mit Entsorgungszwischenstation in Gau-Algesheim - nach Hause.

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