Mittwoch, 6.7.05
Abfahrt bei Kilometerstand 1268 über die L 569 nach Bulbjerg Klint, 47 Meter hoch über der Nordsee, wo Dänemarks einziger Vogelfelsen von brütenden Dreizehenmöwen bewohnt wird. Außerdem steht hier oben ein Bunker, der als Infohütte eingerichtet ist. Man hat einen herrlichen Blick über die Jammerbucht, die hier anfängt. Das Wetter ist weiterhin durchwachsen und wir disponieren um und fahren auf die andere Seite Jütlands, die Ostsee angucken.

Kurz vor Aalborg befindet sich direkt hinter dem Militärflughafen der größte Wikingerfriedhof Dänemarks, Lindholm Høje, mit 682 Gräbern.

    

Nach lecker Makrelensalad und Franzbrød vom dänischen Aldi besichtigen wir die Ansammlung von Steinen und dann gehts weiter nach Aalborg, vorbei an der Malteser-Sprit-Fabrik und gleich wieder raus. Die Stadt ist uns nach der vielen Natur zu groß und zu hektisch. Wir fahren weiter nach Hals, der Ostsee-Öffnung des Limfjords, die Lamerak heißt. Hier ist gerade Flohmarkt und wir kaufen schöne Flaschen mit gerollten Zuckerschlangen drin, die mit Wodka aufgefüllt ein leckeres Blubberlutschgesöff werden. Jetzt kommt die Sonne endlich raus und wir suchen einen Campingplatz. In Asaa haben wir den ersten Quick-Stop-Platz gefunden. Es ist erst 17:00, d.h., dass wir noch 3 Stunden irgendwo rumbringen müssen. Wir fahren in den Hafen von Asaa und an den schönen Strand nebenan, wo der Parkplatz total leer ist und wieder Übernachtungsverbot ist. Wir haben aber irgendwie keine Ruhe und fahren weiter nördlich, zum nächsten Quick-Stop-Platz aus unserer dänischen Quick-Stop-Broschüre, nach Saeby. Aber Pustekuchen, sowas gibts hier nicht. Und so zahlen wir wieder mal für die Übernachtung den vollen Preis von fast 30€. Aber der Platz ist ganz nett und der Weg zum Strand nicht weit. Auf dem Weg zum Waschhaus beobachtet Peter eine Taube aufm Baum und läuft schnurstracks fast ins Zelt unseres Nachbarn.

Donnerstag, 7.7.05
Heute sind wir mit den Hühnern aufgestanden und bei strahlendem Sonnenschein kommen wir noch vor den Touristenmassen in Grenen an. Hier an der äußersten Spitze Jütlands treffen sich Skagerrak und Kategatt. Der Weg zur Spitze ist nicht weit, aber wir wollen mit dem Sandwurm fahren. Der Hänger hat nur eine Achse, wird von einem Traktor gezogen und hoppelt ganz gewaltig übern Strand und schon alleine diese Fahrt hat sich gelohnt.

         

Jetzt darf sich jeder mal dahin stellen, wo sich Nord- und Ostsee treffen und die Wellen aus 2 verschiedenen Richtungen gegeneinander laufen.

         

Wer die 210 Stufen des Leuchtturms nicht scheut, kann sich das Wellenschauspiel auch von oben angucken. Auf dem Rückweg fahren wir in Skagen unseren Lieblingsdiscounter Aldi an und kaufen frisches Joghurtbrot. Dann gehts weiter zur versandeten Kirche, von der nur noch der Turm steht und als Seezeichen dient.

                                                

Das nächste Ziel ist die Rabjergmile bei Kandestederne. Die Wanderdüne ist fast 2 Kilometer lang und bewegt sich im Jahr 9 Meter nach Osten. Bergauf im Sand laufen ist ganz schön anstrengend und für heute haben wir genug geschafft.

                                          

Durch die Dünenlandschaft fahren wir nach Westen und landen auf dem Campingplatz Hirtshals, mit herrlichem Blick aufs Wasser und die auslaufende Fähre nach Oslo.

            

Plötzlich ziehen aus dem Nichts dunkle Wolken auf, es donnert gewaltig und ruckzuck scheint wieder die Sonne, als wäre nie was gewesen. Nach dem Abendessen gehen wir nochmal runter zum Strand und am Wasser entlang zum Hafen, in der Hoffnung, dass wir trotz der zum Schutz vor der Nordsee aufgeschichteten Wackersteinen eine Treppe über die Hafenmauer finden. Aber denkste. Zwischen Wackern und Mauer gibts nur Strandgut und Peter stellt sich auf einen schräg an die Mauer gelehnten Baumstamm und macht mir die Räuberleiter. So schaffe ich meine 80 Kilo hoch und liege bäuchlings auf der rauen Mauer, Angst, mir meine nackten Knie und Ellbogen aufzuschürfen.
Irgendwie hab ichs dann doch geschafft, auf der Mauer zu sitzen und Peter reicht Bruno hoch und kommt dann auch nach. Nun sitzen wir alle 3 da und wissen noch nicht so recht, wie wir auf der anderen Seite die 1,80 m wieder runter kommen. Gottseidank ist weit und breit keiner da, der unsere sportliche Höchstleistung beobachtet. Peter ist ja ganz gut runtergekommen, aber ich beschreibe lieber nicht, wie er mich runtergeholt hat. Aber die ganze Aktion hat sich gelohnt, denn im Fischereihafen liegen 200 bunte kleine Fischerboote friedlich in der Abendsonne, einfach nur schön.

    

Auf dem Heimweg zum  Campingplatz nehmen wir sicherheitshalber die Straße und ein Schnäpschen und ein Absackerbierchen runden diesen tollen Urlaubstag ab.