Weihnachtstour Hessen  26.12.04 bis 9.1.05

Am 2.Weihnachtsfeiertag entschlossen wir uns zum Aufbruch und waren kurz nach 12:00 in Gau-Algesheim. Paul und Lucia, mit denen wir vorher telefoniert hatten, waren schon da.

         

Nach einem Begrüßungsplausch in unserer Schnecke meldete sich unser Magen und etwas verspätet gabs Burgunderbraten mit Klößen. Danach ein Spaziergang mit Bruno und Chama, die sich dabei gottseidank nicht mal angeschaut haben. Nachdem beide wieder verfrachtet waren, gabs im Gemeinschaftszelt einen Apfelpunsch. Eigentlich hat dieser Stellplatz so langsam Dauercampercharakter, denn alle kannten sich irgendwie und verbringen wohl immer die Feiertage hier. Aber es war recht unterhaltsam.

Wieder zurück im Womo holte Paul dunkles Weizen herbei und dabei haben wir fast das Abendessen vergessen. Nach den Schinkennudeln kamen die Stars in der Manege.

Montag 27.12.04

Der Tag fing mit strahlendem Sonnenschein an und wir beschlossen, gemeinsam den Rhein entlang nach Maria Laach zu fahren. Allerdings mussten wir noch kurz einkaufen und Gas holen, weils natürlich mal wieder mitten in der Nacht all war. Am Einkaufszentrum verpassten wir uns und trafen uns dann in Bacharach wieder, wo wir zeitlich versetzt einen Stadtrundgang machten.

           

Die anschließende Fahrt am Rhein entlang war reizvoll wie immer, obwohl sich der Himmel langsam verdunkelte und die Landschaft noch grauer aussah, als sie ohnehin schon jahreszeitbedingt war. Über Koblenz gings nach Maria Laach.

Auf dem Parkplatz war reger Betrieb. Allerdings waren wir die einzigen, die über Nacht blieben und ich hatte einen unverbaubaren Blick aus dem Wohnzimmerfenster auf den See.

          

Nach dem obligatorischen Spaziergang zum See und zum Kloster war Aufwärmen angesagt. Was eignet sich dazu besser als Glühwein und heißer Amaretto mit Sahnehäubchen?  So langsam leerte sich der Parkplatz, und weils heute Big Brother gab, lieh uns Paul eine Batterie und den Wechselrichter und der Abend war gerettet.

Dienstag 28.12.04

Für heute Nachmittag ist Schnee angesagt, daher sind wir schon gegen 10:00 abreisefertig, um noch bei normalen Straßenverhältnissen in Weilburg anzukommen. Paul und Lucia fahren schon mal los und bis ich die Reste weggepackt habe, fängts schlagartig an zu schneien und alles ist weiß. Soviel zur Wettervorhersage. Trotz Schneetreiben liefs auf der Autobahn allerdings recht gut und auch die 11% Gefälle nach Weilburg runter haben wir gut geschafft. Aber dann gings richtig los. Binnen kürzester Zeit lagen 15 cm Schnee und draußen auf der Straße rutschten einige Autos in der Kurve auf den Bürgersteig.

         

Nach einem Mittagsschläfchen machten wir uns auf zu einer Stadtbesichtigung. Weilburg ist scheinbar auf mehreren Hügeln erbaut und hier möchte ich kein Radfahrer sein. Wir laufen durch enge weihnachtsbeleuchtete Gässchen mit neu restaurierten alten Häusern, die alle irgendwie die gleichen Grundfarben haben und daher ein harmonisches Stadtbild abgeben. Hier kommen wir im Sommer nochmal her.

         

         

Endlich finden wir auch wieder den Weg runter zur Lahn und zum Stellplatz und es schneit immer noch. Während wir uns die schneenassen Klamotten ausziehen, hupt draußen ein Womo. Ein Verrückter, der bei solchem Wetter durch die Gegend gondelt? Nein, es sind Hans und Margit, die von ihrem Navi über verschneite Westerwaldstraßen hierher gelotst wurden. Bei Chama treffen wir uns dann zum Cappucchino und Weihnachtsstollen und Lucia hat auch einen gut gekühlten Himbi, was mich natürlich freut. Nach dem Abendessen ist gemeinsames Glühweinfassen im Freien angesagt.

            

Inzwischen hat der Schneefall etwas nachgelassen und als hartgesottene und erprobte Freisteher trampeln wir den Schnee platt. Gegen 23:00 wirds langsam kalt und wir verziehen uns ins warme Wohnmobil.

Mittwoch 29.12.04

Die ganze Nacht fielen Schneeklumpen von den Bäumen auf unser Dach und es war recht unruhig. Peter ziehts nach Hause, weil er heute Singstunde hat. Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass der Straßenzustand weiterhin kritisch bleibt und wir noch einen weiteren Tag hier verbringen können. Aber die Straßen waren frei und so verabschieden wir uns um die Mittagszeit. Bis zum 9.1. haben wir ja noch Zeit und mal sehen, wo wir noch landen. 

Freitag 31.12.04

Nach Zwischenstopp zuhause gehts zur Silvesterfeier zu Reiner in den Schrebergarten.

          

Auch der immer wieder mal einsetzende Regen kann uns nichts anhaben und bis 3:00 halten wir durch und sitzen am Lagerfeuer.

Samstag 1.1.2005

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Reiners Hausmacher und einem Alkoholverdunstungsspaziergang machen wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Merenberg, um den Wohnmobilfreunden ein Frohes Neues zu wünschen.

Kurz vorm Ort kamen uns Loisel und Euramanni entgegen, die bereits auf dem Heimweg waren. Aber der Rest der Sippe war noch da. Nachdem auch Julia gleich nach uns eingetroffen war, gabs das verspätete Mittagessen in der Hütte und bis spät abends wars wieder recht feucht-fröhlich und erschöpft schliefen wir ein.

    

Sonntag 2.1.05

Nachdem Peter um 6:00 die Gasflasche gewechselt hat, ratzten wir weiter bis 10:00. Draußen herrschte schon reger Betrieb und als wir zum Frühstück in die Hütte wollten, waren Bernie und Lucia schon am Putzen. Also Frühstück im Womo und anschließend allgemeiner Abschied. Wir fuhren mit Hans und Margit nach Limburg. Julia kam hinterher und wir machten eine Stadtbesichtigung, weil wir Limburg seit Jahren immer nur von der A 3 aus gesehen haben.

      

Durch enge gemütliche Gassen gings hoch zum Dom.

      

        

Danach machte sich Julia auf den Heimweg und wir fuhren nochmal nach Gau-Algesheim. Auf dem Stellplatz waren noch immer die gleichen Leute, wie an Weihnachten und an den Bäumen hingen noch die gleichen Äpfel, wie im Herbst.

Hier lassen wir nun langsam und gemütlich die anstrengende Silvestertour ausklingen. Margit und Peter haben den Matratzenhorchdienst übernommen, während ich mit Bruno nochmal draußen war und mich anschließend mit dem Fernseher unterhielt.

Nach dem Abendessen und meinem Fernsehpflichtprogramm BB haben wir noch mit Hans und Margit eine Flasche Krimsekt niedergemacht und Nachtruhe war heute etwas früher als sonst, denn irgendwie waren wir recht schlapp vom Feiern. Das Alter macht sich halt doch bemerkbar.

 

Montag 3.1.05

Strahlender Sonnenschein weckt uns und Bruno will raus. Nach dem Frühstück kurzer Besuch bei Penny und dann gings zum obligatorischen Spaziergang durch die Obstplantagen. Da Peter morgen einen Bürotag geplant hat, verabschieden wir uns nach einem gemeinsamen Cappuccino von Hans und Margit und eine Stunde später landen wir wieder zuhause.

Mittwoch 4.1.05

Gestern hats nun doch nicht geklappt, deshalb gehts erst heute weiter, mit frisch gewaschenen Gardinen Richtung Nordhessen. Unser Womo riecht nach Lenor, ganz ungewohnter Duft in unserer Räucherbude.. Auf der A5 ist Totalsperrung und wir fahren bei Lich ab. Nach einer Stadtrundfahrt schauen wir in Grünberg vorbei und setzen die vor 2 Jahren wegen Peters Rückenproblemen abgebrochene Besichtigung fort.

   

Schöne Fachwerkhäuser mit vielen kleinen Geschäften

Beim Metzger holt Peter unser Mittagessen, dann gehts weiter nach Alsfeld. Unterwegs hügelige Landschaft mit jeder Menge Greifvögeln. Irgendwie ein Gefühl von Friede, Freude, Eierkuchen, heile Welt. Vielleicht liegts auch daran, dass wir mal wieder allein unterwegs sind und ohne direktes Ziel schon der Weg unser Ziel ist.

Der Stellplatz in Alsfeld ist ein Parkplatz nahe der historischen Altstadt.

           

Alle Fachwerkhäuser sind irgendwie schief, aber liebevoll restauriert, auch die Schnitzereien an den Hausecken und die Sprüche der Erbauer. Die Pisa-Leute hätten ihre Freude daran. Die Fahrt hat sich wirklich gelohnt und wir sind alle Gassen abgelaufen. Aber übernachten wollen wir heute mit Strom und fahren deshalb nach Otterau. Die Straße dorthin wird immer schmaler und wir fragen uns, wozu hier mitten in den Äckern ein Stellplatz sein soll. Aber am Dorfrand kann man tatsächlich beim Schwimmbad stehen und drei Stromanschlüsse sind auch da, allerdings ohne Strom. Das Sportheim ist offen und wir suchen den Sicherungskasten, finden ihn aber nicht. Nach Aussage einiger Einheimischer stand hier wohl noch nie ein Womo und keiner weiß nix genaues. Also fahren wir weiter und landen bei Dunkelheit auf dem Stellplatz vor dem ***** Campingplatz SeePark bei Kirchheim. Mit 14 € nicht ganz billig, aber Dusche und Strom mit drin. Schwimmbad, Pool, Rollschuhdisko und Kinderbetreuung gibts auch, brauchen wir aber nicht. Peter hat grad ein Glas Salzgurken niedergemacht, während sich Iris Berben in Afrika rumtreibt. Ein gemütlicher Womo-Abend, es tröpfelt leicht aufs Dach und wir sitzen schön warm und kuschelig. Urlaub. 

Donnerstag 6.1.05

Wir haben bis 10 geschlafen und werden von strahlendem Sonnenschein empfangen. Bei Licht betrachtet, sieht der SeePark nicht mehr so einladend aus, da hier hunderte von Ferienhäusern um den See rum stehen. Wir bleiben nun doch nicht und entschließen uns zur Weiterfahrt über Kirchheim und Oberaula zum Knüllköpfchen, vorbei am Truppenübungsplatz Schwarzenborn, und dann weiter nach Schwalmstadt. Die Stadt ist nicht sehr einladend und nach einem Besuch bei Lidl gehts weiter nach Gilserberg. Der Stellplatz hinterm Landgasthof Steller ist zwar schön, aber die B 3 ziemlich laut. Vielleicht liegts an den LKWs, die wegen der Maut die Autobahn meiden. Wir sind wirklich etwas mäkelig, was unser Nachtlager anbelangt, deshalb fahren wir nach Hähnchenbrustgeschnetzeltem über Gemünden weiter durch den Kellerwald. Schöne Fahrt bei schönem Wetter und noch schönerer Landschaft. Urlaub. 

Bei Römershausen steht der Nikolaus noch auf dem Dorfteich. Wohl vergessen worden, der arme Kerl. 

In Frankenberg haben wir den passenden Schlafplatz gefunden und machen uns gleich auf den Weg zur Stadtbesichtigung. Pünktlich zum Glockenspiel treffen wir beim Rathaus ein und mit der Hymne an die Freude quälen wir uns noch weiter hoch auf den Burgberg. Drunten klingelt immer noch: Horch, was kommt von draußen rein... Jede einzelne Zigarette des Tages lässt uns japsen. 

          

Tief unten erkennen wir unsere Schnecke. Das Rathaus hat 12 Türmchen und ist innen hohl. Das gibt einem doch zu denken.

     

Durch die Lage auf dem Berg hat das Städtchen eine ganz eigene Atmosphäre und zwischen den Fachwerkhäusern steht

irgendwie fehl am Platz das Steinhaus.

Ich glaube, jetzt haben wir genug Häuser gesehen, morgen brauch ich wieder Natur.

Freitag 7.1.05

Gegen 11 Uhr Aufbruch Richtung Willingen, wo heute das Skispringen anfängt. Diesmal lassen wir Korbach links liegen und weiter gehts durch immer buckeliger werdende Landschaft. Schnee gibts nur als Reste, aber heutzutage braucht man fürs Skispringen keinen echten mehr. Vor Willingen werden wir umgeleitet, schaffens aber trotzdem hintenrum in die Stadt reinzukommen. Leider nützt uns das gar nix, denn der Weg zur Schanze ist absolut gesperrt.

            

Also gucken wir uns das Springen heute Abend im Fernseher an und fahren weiter zum Diemelsee. Die Sonne kommt raus und es ist eine schöne Fahrt über enge Straßen, 13 % rauf, 13 % runter, Kurven ohne Ende und da isser:

        

Vor dem CP Hohes Rad gibts einen Stellplatz, da waren wir früher schon mal, und es ist auch jetzt wieder schön hier. Keine Menschenseele da. Herrlich. 

Nach einem Spaziergang gibts Mittagessen und Peter horcht an der Matratze. Urlaub. Langsam wird der Wind stärker und nach einem Cappuccino und Marzipanschnecken machen wir ein ausgiebiges Brunogassi, wobei jeder Maulwurfhaufen aufgegraben wird. Den Abend verbringen wir mit der Geierwally und morgen treffen wir Hans und Margit in Bad Endbach, denn sie haben gerade angerufen und wärmen schon mal den Platz vor. 

Samstag 8.1.05

Es windet wie verrückt, aber strahlender Sonnenschein, und wir schaukeln langsam durch das Sauerland, oder ists das Upland? Keine Ahnung und auch egal, Hauptsache schön. Jedenfalls wirds immer dunkler und die Böen immer heftiger und bei Regen kommen wir in Bad Endbach an. Hans und Margit sind seit gestern hier und wir trinken erst mal gemütlich Kaffee zusammen, dann müssen die Männer schlafen, ist ja Urlaub. Anschauen müssen wir hier eigentlich nix mehr, wir waren ja vorletztes Jahr schon mal hier. Im Fernsehen kommt jetzt das Regenspringen von Willingen bei Starkwind. Und  abends bringen uns Hans und Margit ein neues Kartenspiel, Phase 10, bei und plötzlich ists 2 Uhr. Schade, dass der Tag schon wieder rum ist. Noch ein Absackerchen und ab in die Heia. 

Sonntag 9.1.05

Der Wind ist weg und wir haben herrliches Bilderbuchwetter bei 9°. Jetzt macht ein Spaziergang auch wieder Spaß und anschließend machen wir Picknick auf dem Stellplatz, um gestärkt den Heimweg anzutreten.

Wieder folgt eine wunderschöne Fahrt durchs hessische Bergland und kurz drauf sind wir schon wieder zuhause.

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