Montag, 2.6.25 - Inheiden
Eigentlich wollten wir an den
Main, aber in Steinheim hab ich nach dem Regenradar geguckt und wir haben
umentschieden, denn für dort waren gelb-rote Zellen vorhergesagt, und die
brauchen wir nicht. Gestern die Gewitterfront mit Starkregen zuhause hat uns
gereicht.
Also die nächste Ausfahrt runter, andersrum wieder drauf, und nun sind wir in
Inheiden am See gelandet. Passt.
Während Peter noch Mittagsschläfchen macht, hat Carl ausgeschlafen,
und ich geh kurz mit ihm zum See.
Es ist trüb, also im Süden ziehts
schlechte Wetter vorbei.
Anschließend setz ich mich mit dem Strickzeug raus und da landet tatsächlich
auch hier ein Storch. In der Wetterau wohnen scheinbar jede Menge davon.
Dann guckt er sich die Sache von oben an. Vermutlich bin ich ihm suspekt.
Gegen Abend machen wir nochmal nen
Rundgang, und auch da landet gerade einer auf der Wiese.
Und so guckt Carl, wenn er Mäuschen hört. Aber nixda, die Mäuse lassen wir lieber für die Störche und gehen heim und öffnen ein Aldi-Schälchen.
Gegen 22:00, als ich versuchte einzuschlafen, begann der Zauber. Bis Mitternacht fuhren junge Leute mit Autos übern Parkplatz. Andere kamen zu Fuß, und zu lautstarker Musik grölten alle rum. Dann zogen sie wohl zum See runter, und danach gings Spielchen von vorn los. Zwischendurch hörte es sich an, als würden sie die an der Feriensiedlung stehenden Mülltonnen umwerfen. Zur Krönung wurden dann noch paar Kracher gezündet, bevor sie abzogen.
Ich war mit den Nerven durch, denn
wir standen nicht in Fluchtrichtung, hatten keine Sicht auf das Geschehen, und
standen auch noch so, dass wir im Notfall nicht einfach von den Keilen
runterfahren konnten. In solchen Situationen fällt einem ein, auf was man früher
immer geachtet hat.
Also gönnte ich mir eine Schlaftablette, bevor meine Herzfrequenz im Rhythmus
der Musik der letzten 2 Stunden weitermacht.
Dienstag, 5.6.25 - weiter nach Altenstadt
Laut Fitness-App hab ich hervorragend geschlafen, was eigentlich nie vorkommt. Trotzdem möchte ich sowas nie mehr erleben. Für solche Abenteuer bin ich zu alt und hier bleib ich nicht. Nach dem Frühstück fahren wir weiter und landen wieder im Friede-Freude-Eierkuchen-Altenstadt.
Ich machs mir mit meinem Häkelzeugs im Schatten des Baumes gemütlich. Carl begrüßt jeden vorbeikommenden Hund, und Peter holt seinen Schlaf nach, denn er hat Kopfweh, weil ihm vermutlich auch das Spektakel der feierwütigen jungen Leute auf den Geist gegangen ist - wobei er beim Fernsehen Kopfhörer trug und eher nur mein Gezeter mitgekriegt hat. Hmmm, dann war ich am Kopfweh schuld. Egal.
Nach dem Mittagessen machen wir einen größeren Stadtrundgang,
wobei Carl mal nen giftigen echten Chihuahua erleben durfte. Boah, war das Mädel zickig. Da geht sogar Carl auf Abstand.
Und diesen mit Blumen überladenen
Blumenladen sehen wir endlich mal aus der Nähe. Sonst fahren wir immer dran
vorbei.
Mehr Blumenladen geht eigentlich nicht. Grausam. Aber scheinbar gefällts, denn
die Deko ist immer ähnlich überladen.
Nun gehts noch durch die eigentlich hübsche Altstadt, wo die meisten Fachwerkhäuser wohl vermietet sind, und die Mieter keinen Sinn für Pflege und Ordnung haben, und das Unkraut auf dem Bürgersteig einen halben Meter hoch steht. Die hab ich nicht geknipst, das war peinlich, weils die Leute gesehen hätten.
Durch den recht neu angelegten Park, der sich Tor zur Wetterau nennt,
und eine Begegnungsstätte für
Touristen und Einwohner sein soll, gehen wir zum Auto zurück. Im Syrischen
Brandkraut tummeln sich die Hummeln. Sie haben den Treffpunkt schon angenommen
und kümmern sich intensiv....
Kurz danach stellen wir fest, dass wir heute noch dringend eine
Entsorgungsstation brauchen, und die gibts hier nicht. Schade.
Wir fahren also nach
Gelnhausen, damit wir beim angekündigten Regen morgen auf sicherem Untergrund
stehen.
Unterwegs hatten wir auf der
Autobahn ein seltsames Erlebnis.
Plötzlich platschte aus heiterem Himmel ein heftiger Schwall dicke Tropfen auf
unsre Scheibe. Alle 5 cm klare Flüssigkeit, wie große Wassertropfen, die sich allerdings nicht mit dem
Scheibenwischer wegwischen ließ, sondern dickflüssig klebten.
Sehr seltsam.... keine Wolke am Himmel, die Regenimpfstoff abgelassen hat, kein Flieger, der was aus dem
Fenster gekippt haben könnte, und auch keine Brücke mit Jugendlichen drauf.
Auf dem Stellplatz hab ich mit das zähe klebrige Zeug angeschaut, bevor Peter es
mühsam entfernt hat.
Vogelschiss wars auch nicht, und wir hattens überall auf dem Auto drauf. Und dann hab ich kleine hohle Bienenkörper gefunden.
Daheim stell ich Wasser für die
Bienchen hin, damit sie nicht verdursten, und jetzt haben wir einen ganzen
Schwarm umgebracht.
Mittwoch, 4.6.25 -
Gelnhausen
Die Nacht war wunderbar ruhig. Nicht mal das Kindergeschrei auf dem
Spielplatz, das bis fast 22:00 anhielt, konnte mich vom Schlaf abhalten. So
passt mir das.
Leben rundherum, ohne sich Gedanken drüber machen zu müssen, dass es ausartet.
Das Wetter ist allerdings nicht so prickelnd. Es zieht ein Regengebiet
drüber. Nach zwei feuchten Gassirunden fahren wir mal einkaufen. Und dann
bringen wir irgendwie den Tag rum. Unser Nachbar meint, dass er heute einen
Ruhetag einlegt. Er ist ganz alleine und hat nicht mal nen Fernseher,
aber 2 Fahrräder. Ein Sportrad und ein normales, also mit Licht und Klingel.
Wird sicher ein sehr ruhiger Ruhetag.
Unsrer wird bissi lebendiger, denn
in einer Regenpause laufen wir hoch in die Altstadt. Bei der Stadtführung gabs
da eine Ecke, die ich nochmal in Ruhe anschauen will.
Aber zuerst gibts noch ein Bild am Klo-Haus,
bei dem Peter leider paar blinde Stellen im Gesicht hat. Aber das ist die Strafe, weil er nie lacht auf den Bildern.
Leider fehlt hier bissi Sonne, aber zumindest regnets grad nicht.
Diese Vorrichtung entging mir bei der Führung.
Die beiden sitzen derweil gelangweilt
auf der Treppe zur Kirche rum. Und im Kirchhof liegen diese alten Glocken rum,
und haben auch nix zu tun.
Schnell noch ein Bild mit dem Nachtwächter, und dann machen wir uns auf den Rückweg, weils anfängt zu tröpfeln.
Das wars an Aktivitäten für heute.