Wernigerode   
Freitag, 24.5.2013

Es hat die ganze Nacht geschüttet und eigentlich haben wir die Hoffnung aufgegeben, heute überhaupt irgendwas unternehmen zu können. Doch dann kam sogar kurz die Sonne raus und wir machten uns auf den Weg ins Städtchen.

     

Hinter dem Rathaus finden wir die Haltestelle für Kutschen und Bähnchen, und entscheiden uns für die Kutsche zum Schloss.

  

Nach einer halben Stunde sind wir oben und haben tatsächlich noch immer gutes Wetter.

So schauts Schloss von oben aus. Weil ich mit dem Besen doch nicht so fit bin, hab ichs von einer Postkarte abgeknipst.

Drinnen waren wir nicht, denn Museen sind nicht unser Ding.

  

  

Ganz hinten im Gässchen haben wir das Hexenhaus gefunden.

  

Zu jeder vollen Stunde kommt sie heraus, sagt das Hexeneinmaleins aus Faust auf, lacht dreimal, und verschwindet wieder.

  

   Du mußt versteh’n!
   Aus Eins mach Zehn,
   Und Zwei laß geh’n,
   Und Drei mach gleich,
   So bist Du reich.
   Verlier die Vier!
   Aus Fünf und Sechs,
   So sagt die Hex’,
   Mach Sieben und Acht,
   So ist's vollbracht:
   Und Neun ist Eins,
   Und Zehn ist keins.
   Das ist das Hexen-Einmaleins!

Nun wissen wir bescheid und machen uns auf den Rückweg. Diesmal nehmen wirs Bähnchen.

  

Wir steigen etwas früher aus und bummeln noch ein wenig durch die Gassen.

  

Hier ist das Krummelsche Haus, dessen Fassade komplett mit geschnitztem Lindenholz verkleidet ist.

Ansonsten gibts jede Menge Kitsch zu sehen, Hexen überall und in alle Variationen, lachend, wackelnd, und mit leuchtenden Augen,

 

das Hasseröder Brauhaus sehen wir auch, dann gibts eine Bockwurst zum Mittagessen,

und auf dem Heimweg erhaschen wir noch einen Blick auf den schneebedeckten Brocken, bevor er wieder in den Wolken verschwindet.

Nun wirds Zeit fürs Mittagsschläfchen, denn meine beiden älteren Herren sind platt.

Und ich häng meine hämisch lachende und mit den Augen blinkende Brockenhexe auf.

  

 

Samstag

Der Himmel ist bedeckt, aber wir sind zuversichtlich und starten schon kurz nach 10:00 Richtung Wendefurth zur Rappbodetalsperre.

Es soll die höchste Staumauer Deutschlands sein.

  

Unten gehts weiter in verzweigte weitere Staubecken.

 

Vom Parkplatz aus führt ein Waldweg hoch zu einer Aussichtsplattform. Zuerst wollten wir nicht, weil 2 € eigentlich zuviel sind für 200 m Waldweg. Peter blieb also mit Bruno am Auto, aber mich zogs hin. Und es hat sich gelohnt.

  

Dieser "Aussichtsturm" war nämlich garkeiner. Von hier aus sind zwei Drahtseile übern Stausee gespannt, und Verrückte werden mit ner Rolle dran festgemacht und rasen ungebremst rüber auf die andere Seite. Nennt sich Megazipline. Näheres findet man bei Tante Gugel unter Harzdrenalin, Betreiber dieser größten Doppelseilrutsche Europas.

  

     

Helm sitzt. Und ab geht die Post.

 

So, genug Aufregung. Ich geh wieder zurück.

Hier auf dem Parkplatz gibts Feldküchen und Souvenirbuden mit Hexen in allen Variationen. Aber eine reicht mir, obwohl ich ganz kurz dran gedacht habe eine zu kaufen, die auch noch mit den Beinen strampelt.

 

Nun gehts weiter runter zum Pumpkraftwerk mit Infozentrum. Das interessiert uns aber weniger als die nächste verrückte Sparte von Harzdrenalin, den Wandläufern.

  

Sie laufen tatsächlich die Staumauer runter, hangeln sich unten auf eine schwimmende Kunststoffplattform.

Auf der anderen Seite des Staubeckens ist die Anlegestelle des bereits oben gesehenen Floßes.

Jetzt wirds Zeit für den Hexentanzplatz. Hier kann man mit dem Womo hochfahren, und oben gibts auch separate ausgewiesene Stellplätze.

Trotz nicht so perfektem Wetter tummeln sich hier die Touristen. Es war fast nicht möglich, die Skulpturen zu fotografieren, weil sich immer wieder irgendwo Kinderhände und -köpfe und -beine ins Bild schmuggelten.

  

  

Außenrum geht ein Felsenweg mit Blick auf die Umgebung und auch auf den Brocken. Aber die Fernsicht war mies.

  

Zum Abschluss gabs noch eine Soljanka.

  

Nun kam der schwierigste Teil des Tages: man suche einen Stellplatz mit Strom, wegen des Fußballspiels, und außerdem musste er wasserdicht sein, denn es ist Unwetter mit 90 l Regen angesagt. Klasse.

In Blankenburg der erste erfüllte diese Kriterien, aber leider war er krumm und buckelig, und der Kiosk nebenan hatte etwas suspekte Kundschaft.
Der zweite war herrlich neu gepflastert, aber wir hatten so schwachen Fernsehempfang, dass schon beim ersten Wind das Bild weg war. Also brach Peter übellaunig seinen bereits angefangenen Mittagsschlaf ab und war kurz davor nach Hause zu fahren.
Die nächsten Stellplätze waren alle auf Wiese und gingen in Anbetracht der Wetterlage garnicht.

Also wieder zurück nach Wernigerode, wo bereits der Regen angekommen ist.

Nun stehen wir wieder hier und harren der Dinge die da kommen.

Zur Beruhigung gibts erst mal nen Cappu und zwei bis vier Schierker Feuerstein.

Alles wird gut.

Wir halten zu Dortmund, weil wir den Bayern den Sieg nicht wirklich gönnen. Es hat aber nichts genützt.

 

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