Freitag, 27.9.2013

Heute fahren wir weiter, denn wir wollen nach Nesselwang und mit der Alpspitzbahn hoch und zu Fuß wieder runter.

Erst noch schnell einkaufen und dann hoffen, dass wir einen Platz kriegen.

Glück gehabt, die ersten sind schon abgefahren und der große Run auf die Randplätze hat noch nicht begonnen. Unser Bergblick ist unverbaubar, denn auf der Straße wird hoffentlich keiner parken, obwohl man das hier nie so genau weiß, denn der Platz ist bei den Linerfahrern sehr begehrt. Gibt ja nicht viele Stellplätze für so lange Fahrzeuge.

Mit dem restlichen Strom unsres Vormieters machen wir uns erst mal Kaffee und Cappu, und dann gehts auch gleich aufn Berg, bevor er komplett in den Wolken verschwindet. Bruno kriegt ein Kaustängelchen und darf schlafen.

     

Mutig steige ich ein, und wage sogar von unterwegs einen Blick zurück. Schade, dass es so diesig ist.

    

Und dann sind wir auf der Mittelstation, sehen sogar unsren Knavanti, der inzwischen Gesellschaft bekommen hat, und dann gehts paar Schritte höher, wo die Schneekanonen schon brav auf ihren Einsatz warten. Weiter hoch fahren macht keinen Sinn, denn die Wolken kommen immer näher.

Wir könnten jetzt den normalen Mittelweg nach unten nehmen, aber wenn wir schon mal ohne Hund unterwegs sind, wollen wirs wissen und nehmen den Wasserfallweg, der eigentlich ein Steg oder Steig ist. Bissi riskant ists schon bei der Matsche, aber wir haben Stöcke mit und wagen es.

Ganz gemächlich fängts an,

  

doch dann sehen wir die Stege und Stufen am Hang entlang. Egal, was andere schaffen packen wir auch.

  

Dumm ist, dass der Weg für Riesen gemacht ist. Während die Holzstufen normale Höhe haben, sind die im Berg befestigten Tritte ca. 50 cm hoch, auch die ausgetretenen Stufen zwischen den Wurzeln, und ich Zwerg hab da meine liebe Mühe runter zu kommen. Bilder gibts aber nur vom gemäßigten Teil der Strecke, denn ansonsten war ich zu beschäftigt und angespannt, und mein Fotoapparat sicher verstaut in der gepolsterten Jackentasche.

  

So gehts langsam am Wasser entlang nach unten und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht ausrutscht, denn überall aus dem Berg kommts Regenwasser von gestern raus und die Holzgeländer sind lediglich als letzte Rettung gedacht und taugen nicht wirklich als Halt. Und direkt nebendran gehts in die Tiefe.

  

Immer wieder führen Stege über die Gumpen, und Peter muss mal kurz den Helden raushängen lassen, als er auf mich wartet. Wie tief es runter geht, sieht man leider nicht auf dem Bild. Und sowieso sieht jetzt hier alles ganz harmlos aus.

Mitten aufm Weg steht da einer. Und auch noch im Tarnanzug. Der traut sich was.

  

  

Und weiter gehts bergab, bis wir nach gefühlten 3 Stunden, die aber in Wirklichkeit noch nicht mal 2 waren, endlich zum eigentlichen Wasserfall kommen.

  

300 Höhenmeter sind wir runtergekraxelt und sind ordentlich nassgeschwitzt.

Damits auch von außen passt, fängts kurz vor unten auch noch an zu schütten. Macht aber nix, wir merken es fast nicht mehr.

Die letzten Meter führen jetzt gemütlich quer zum Hang rüber zum Stellplatz,

der nun auch bald in den Wolken liegt.

Und bei Cappu und Schwarzwälderschnitten erholen wir uns kurz, bevor wir schnell Bruno nochmal zum Leeren führen.

Jetzt stellen wir uns langsam auf einen gemütlichen Fernsehabend ein, und schauen zu, wie der Platz immer voller wird. Phönixe, Carthagos, RMBs  und andere Liner mit und ohne Hänger fahren Runde um Runde und finden dann doch keinen Platz mehr.

Tja, wer zu spät kommt....

 

Zum Abendessen gibts für Peter zweimal sowas, und ich bin mit Paella zufrieden. Mir reicht eine Portion

  

Und hinterher lecker Obstwässerle und nen Kräuterpeter, denn als Bergabsteiger braucht man das. In dem Fall bin ich diejenige mit 2 Portionen.

Wir haben in diesem Urlaub eh noch viel zu wenig gefeiert und getrunken. 

 

Samstag, 28.9.2013

Nach einer ruhigen Nacht hupt noch vor 8:00 der Bäcker. Frechheit. Draußen ist Dicknebel und kein Mensch will jetzt schon aufstehen. Aber das interessiert hier niemanden, denn drüben am Bauhof fangen sie jetzt an mit dem Greifer Metallschrott vom Container auf nen Laster zu laden, also mit Schmackes drauffallen lassen. Ich krieg die Krise. Mühsam versuchen wir weiterzuschlafen, aber irgendwann geben wir auf.

Inzwischen kämpft sich die Sonne langsam durch den Nebel und wir machen uns fertig für die Alpspitzbahn. Heute darf Bruno mit und wir wollen ganz langsam den Mittelweg runterspazieren, denn das dauert nur schlappe 40 Minuten. Fürs Wägelchen ists aber zu steil. Der Butzel muss laufen.

Bis wir oben ankommen steht die Sonne voll am Himmel und die Sicht ist besser als gestern.

  

Heute ists recht voll hier oben. Jeder nutzt das herrliche Wetter aus.

  

Wir machen uns nach einer kurzen Pause an diesem Adrenalinseil auf den Weg. In der Bildmitte sieht man den Schreihals ankommen, bevor er dann kurz vor dem Ziel abrupt ausgebremst wird. Für solche Späßchen sind wir gottseidank zu alt.

  

Bruno meint, hier könnte man ja mal pausieren. Aber nix da, weiter gehts.

  

Bald ists geschafft.

Noch schnell mal die Haxen kühlen, bevor es weitergeht. 

  

Inzwischen ist hier die Luftrettung gelandet und der Notarzt behandelt jemanden im Krankenwagen. Scheint aber nicht schlimm zu sein, denn kurz drauf verschwinden Polizist und Arzt wieder im Hubi.

Und während wir zuschauen wie der Hubschrauber wieder abfliegt bekommt Bruno vermutlich durch das Zischen des Rotors einen Schock und dreht am Rad. Ruckzuck sind wir jetzt im Dauerlauf am Womo, um unsren kleinen Rüpel zu beruhigen. Anschließend gibts noch einen Spaziergang durchs Örtchen, damit er vollends wieder runter kommt.
Menno, der Dödel wird alt und sonderbar, denn sowas hat ihm früher nix ausgemacht und wir waren mindestens genauso geschockt wie er, weil wir ihn so noch nie erlebt haben. Er war wie von Sinnen und wir waren froh, dass er angeleint war. Nicht auszudenken, wo er in diesem Zustand hingerannt wäre.

Den Rest des Nachmittags sitzen wir vorm Womo in der Sonne, beobachten die ankommenden und wieder abfahrenden Womos. Manche sind wirklich frech, und einer versucht mit Anhänger rückwärts neben unsrem Nachbarn in die 3m breite Lücke einzuparken und die eilig zusammengelaufenen Kollegen können gerade noch verhindern, dass er mit dem Hänger das Nachbarwomo demoliert. Ganze 15 cm waren noch Platz.

Vermutlich außer sich vor Zorn braust er von dannen. Da hätte ich gern mal Mäuschen gespielt und gehört, was er sich von seiner Gattin anhören musste.

Langsam kommen nun Wolkenfetzen

  

und vom Flachland her zieht es sich zu, bevor das Nebelmonster nun auch den Berg verhüllt.

Zeit fürs Abendessen

  

und den anschließenden Fernsehabend.

 

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