Winterurlaub 2012

20.12.2012 -

Am Tag vor dem geplanten Weltuntergang starten wir gen Norden. Mal sehen, wo wir landen.

Erstes Ziel ist der Weihnachtsmarkt in Wetzlar. Den stell ich mir herrlich vor in den Altstadtgassen. Aber die Ernüchterung kommt schon, als wir den Stellplatz ansteuern.

Eine schmale Lücke bleibt für uns. Egal, wir können ja später umparken, wenn die Weihnachtsmarktbesucher weg sind.

Nun gehts gutgelaunt in froher Erwartung eines Nierenspießes in die Altstadt.

  

Erstaunlich leer hier. Und von Buden nix zu sehen.

Am Schillerplatz finden wir den Weihnachtsmarkt. Er besteht aus einem  "Weihnachtsdorf " mit einem beheizten Zelt und 2 Fress- und Saufbuden.

  

Und eine Korbflechterin und ein Besenbinder waren auch da. Das wars. Kein Nierenspieß, kein nix. Nur nen Satz mit X.

Und weil unser Womo noch immer eingeklemmt da stand, und sowieso hier nix los war, sind wir weitergefahren. Wir wollen ja gen Norden.

Jetzt fängts auch noch an zu schneien, und Herborn ist der nächste Stellplatz. Klasse, den gibts nicht mehr, er wurde verlegt. Und auf dem verlegten Platz hat sich ein Christbaumhändler breit gemacht. Wir kommen gerade noch an die Stromsäule. Nagut, passt. Hier bleiben wir.
Aber wir wären bei diesem Schneetreiben ja eh nicht weitergefahren.

Da der Nierenspieß ausgefallen ist, gibts Knoblauchgarnelen. Peter tunkt Baguette, und bei mir gibts nen Rest Blumenkohlsalat dazu. Ja, das passt zusammen, auch wenn ichs nicht gedacht hätte.

  

Und hinterher ein paar gesunde Kräuter. Alles ist gut. Urlaub.

Und draußen schneits weiter, und bleibt sogar liegen. Und als ich Bier holen will, wackelt der Griff der Garage, greift nicht, tut nix, Garage zu und nix geht mehr.

Von der anderen Seite, also durch meine kleine Christel-Klappe, kommen wir nicht bei und verschieben die Lösungssuche auf morgen früh.

 

Freitag

Der Schnee liegt immernoch, also haben wirs heute nicht eilig und frühstücken in Ruhe, bevor wir das Heckgaragenproblem angehen.
Erst mal räumen wir durch meine kleine Klappe den ganzen Mist aus der Garage aus, und stopfen alles einfach ins Womo, weils ja noch fusselt und auch noch Schnee liegt.
Dann schiebt Peter seinen muskulösen Körper elegant durch die viel zu kleine Öffnung, während ich seinen Hüftspeck zusammenpresse, damit er durch kommt. Im Fernsehen machen die sowas immer mit einer Art Hechtsprung. Also da muss Peter noch üben, und beim nächsten Versuch muss ich unbedingt ein Foto machen.

Von innen geht die Tür auf, aber leider bleibt der Außengriff ohne Funktion. Was tun? Vor Weihnachten gibts bestimmt nirgends Ersatz, und wir müssen damit leben. Also alles Lebensnotwendige zur kleinen Klappe hinräumen und gut ists. 

Leider sitzen die Gasflaschen neben der nutzlosen Tür, und Peter wird wohl die heutige Prozedur alle 3 Tage wiederholen müssen.
Und Gas wird ja immer morgens um 3:00 bei Regen all. Da kommt bestimmt Freude auf.

Nächste Anschaffung wird vermutlich eine Duomatic sein.

Inzwischen ists schon Mittag vorbei und wir starten gen Norden. Der Jadebusen ruft.

Auf den ersten 30 Kilometern ändern wir das Tagesziel genau fünfmal, und entscheiden uns dann doch entgegen aller Vernunft, weil die Schwebebahn eine Dauerbaustelle ist, doch für Wuppertal. Ich will vor dem Weltuntergang wenigstens die Konstruktion sehen, auch wenn die Bahn nicht fährt.

Es geht am Rand des Rothaargebirges durchs Siegerland, mit Schnee und Nebel,

  

und dann landen wir auf dem Stellplatz in der Nähe der Schwebebahn. Hab ich schon gesagt, dass ich inzwischen unser Navi liebe? Ohne hätten wir niemals aus dem Chaos der Ruhrgebietsautobahnen herausgefunden.

Und schon beim Brunogassi seh ich die erste Bahn. Hurra, sie fährt doch.

Nix wie hin, bevor die es sich anders überlegen.

Hier kommt sie schon, und vor lauter Aufregung hab ich garnicht geguckt, wie sie schwebt, und warum sie schwebt.

Und dann schweben wir über die Wupper,

wobei die Schaukelei der Bahn mit jeder Seilbahn im Wind mithalten kann.

Bis zum Hauptbahnhof war die Strecke offen, und dort war auch der Weihnachtsmarkt. Prima.

Aber zuerst ein Foto mit  Mina Knallenfalls, einem Original Wuppertals, die als Romanfigur die Rolle der Frauen vor 200 Jahren verkörperte.

Hinein ins Vergnügen:

  

Und er versteht garnicht, warum er nur so ne kleine Ecke abbekommen hat.

Jetzt gehts wieder zurück, und nach dem Aussteigen sehe ich, wie die Schwebebahn schwebt.

Das Bild ist etwas unscharf, aber ich denke, man kanns erkennen.

Sie hängt wirklich wie eine Gondel in der Schiene.

Jetzt kommt die Frage nach der Übernachtungsmöglichkeit auf, denn hier wollen wir nicht bleiben. Ein gar zu ungastlicher Ort. Wir entscheiden uns für Velbert.

Der Platz an der Saubrücke ist absolut leer und im Moment kostenlos, weils Schwimmbad geschlossen ist. Prima. Und Strom ist auch noch auf einer Steckdose drauf. Deshalb gibts jetzt erst mal einen Cappu aus der Senseo, und Peter macht ein Spätnachmittagsschläfchen. Dann ists schon wieder Zeit fürs Abendessen,

Schweinsbraten und gebackene Semmelnknödeln, die ich zuhause noch schnell vorgeknödelt habe. Schmegge musses.

 

Samstag

Wie üblich wars Gas mitten in der Nacht all. Aber ich war nett, hab meinen Hund warm eingepackt, habs Heki zugemacht, damit es nicht noch kälter wird, und bin wieder ins warme Bett gekrochen und hab Peter schlafen lassen.

Unser erster Weg führt uns heute zu Obi. Dort von einer Kasse zur anderen, quer durch den riesigen Baumarkt, weil nur eine das Gas abkassieren darf. Und als Peter die Flasche am Auto vom Wagen hebt, kommt sie ihm zu leicht vor. Also wieder rein, wieder quer durch und umgetauscht, denn wir brauchen eine volle Flasche.

Inzwischen ists Mittag vorbei und wir füttern unsre Navi-Tussi mit dem Ziel Oldenburg. Oh je, sie schickt uns zurück nach Wuppertal. Keine Ahnung warum, denn die Stadtrundfahrt haben wir doch gestern schon gemacht. Aber wir sind auf sie angewiesen und widersprechen nicht, denn aus diesem Autobahngewirr kommen wir ohne sie nicht heraus. Dann nimmt Peter auch noch die erste einer Doppelausfahrt und wir werden jetzt fast bis Velbert zurückgeschickt.
Scheint heute nicht unser Tag zu sein.

Endlich scheinen wir die richtige Strecke zu haben. Und weils so gut läuft ändere ich das Ziel in Fedderwardersiel um. Etwas später fällt Peter der Platz Am Kuhhirten in Bremen ein, und wir entscheiden nochmal um. Und dann kommt was kommen musste...  wir fahren durch die gleiche Waschküche wie gestern. Frischer Schnee links und rechts, es fusselt wieder, und wir halten die Luft an, dass es kein Glatteis gibt.
Bei Dunkelheit erreichen wir den Stellplatz, und hier ists richtig glatt, der Schneeregen ist zu festem Eis gefroren, und es ist bitterkalt hier.

  
Nun sind wir richtig platt, Fernsehempfang haben wir wegen der Bäume auch nicht, aber dvb-t-Empfänger gibts hier kostenlos. Gottseidank. Leider hat die Rezeption schon geschlossen als wir uns dafür entscheiden. Klasse. Wirklich nicht unser Tag.

Zur Aufmunterung gehn wir jetzt zum Kuhhirten essen.

Das gemütliche Lokal liegt nur paar Meter vom Platz entfernt und bietet Bremer Spezialitäten an.

Der Fladen nennt sich Knipp und ist eine gut gewürzte kross gebratene Grützwurstmasse. Dazu gibts Bratkartoffeln.

  

Und ich versuchs mal mit Labskaus, denn ich will ja mitreden können, wenn andere die Nase rümpfen.
Gut, jetzt kann ich mitreden.
Ich fands garnicht wirklich schlecht, aber mein Leibgericht wirds nicht werden.

 

Den Abend verbringe ich mit dem Sichten meiner 5 heutigen Bilder und den unermüdlichen Versuchen ins Internet zu kommen. Peter kreuzworträtselt und Bruno nervt, denn heute ist er nicht ausgelastet.