Thüringer Wald  31.5.-19.6.2011   (Relax-Urlaub)

Pünktlich um 16:30 Abfahrt Richtung Rhön. Erstes Ziel soll Poppenhausen sein. Nach nicht mal 20 km kommt die Durchsage, dass hinter Langenselbold ein Fahrzeug brennt, 5 km Stau. Und schon wird auf allen Spuren gebremst und wir schaffens gerade noch auf die Geradeausspur und umfahren den neuralgischen Punkt bzw. das Langenselbolder Dreieck, und fahren bei Rothenbergen wieder auf die A 66. Nun läufts, und wir fahren durch bis Bad Neustadt an der Saale. So leer haben wir den Platz noch nicht gesehen. Wir sind nur 3 Womos und Bruno darf mal wieder ohne Leine raus.

Nach dem Abendessen passierts dann: Peter verschluckt sich an seiner Spucke und ist am Ersticken. Es war heftig, und ich sah mich schon als Witwe. Nächtliche Attacken ähnlicher Art kenn ich ja, aber sowas hab ich noch nicht erlebt. Ich dachte echt, er packts nicht mehr nach Luft zu schnappen. Und Bruno war durch meine heftige Reaktion total verstört. Der Urlaub fängt ja gut an.
Darauf einen Dujardin..... bzw. diesmal haben wir Aldi-Weinbrand, schmeckt genauso fies und war eigentlich auch nur fürn Cappu gedacht.

Der Wind schaukelt uns durch und der Regen plätschert uns in den Schlaf.

Kosten 8 € inkl. Strom

 

Mittwoch, 1.6.

Wir haben lange geschlafen und anschließend noch ne Weile dem Regen auf dem Dach zugehört. Gegen 11:30 sind wir endlich startklar, sind ja nur knappe 70 km bis zum Stellplatz Bergsee Ratscher bei Schleusingen.  Doch welche Enttäuschung..... Der Stellplatz ist auf dem Campingplatz, und der Campingplatz hat Hundeverbot. Und sowieso ist auf  dem gesamten Gelände um den schönen Bergsee herum kein Hund geduldet, außer bei Festivals. Diese Logik erschließt sich mir zwar nicht, aber so ists halt. Wir fahren also weiter. Nächstes Ziel ist der Lütsche-Stausee hinter Oberhof.

Aber erst gibts vor Oberhof eine Thüringer Bratwurst. Hier haben wir schonmal die Thüringer getestet und für gut befunden.

Gestärkt gehts nun weiter nach Frankenhain und dann 5 km durch den Wald zum Stausee.

  

Ganz hinten liegt der Campingplatz. Da wollen wir hin, denn hier gefällts uns. Leider haben wir nicht bedacht, dass morgen Vatertag ist und der Platz ausgebucht sein könnte. Wir hätten lediglich weit weg vom See stehen können. Der Platzbetreiber wollte mit uns hinfahren und uns den Platz zeigen. Wenn es so weit hinter dem Campingplatz ist, dass man hinfahren muss, wie sollen wir dann zum See kommen? Nee, das wollen wir nicht. Danke und tschüß.

Wir halten nochmal vorn am Seeparkplatz am abgebrannten Haus,

nochmal ein sehnsüchtiger Blick über den grünen See,

kurz beobachten wir noch, wie dieses arme Auto, dessen Fahrerin im 1. Gang rückwärts ausparken wollte, vom ADAC zwischen den Steinen rausgezogen wird,

und dann gehts durch den Wald

wieder zurück auf die Bundesstraße. Wir fahren jetzt nach Catterfeld, auf den CP Paulfeld.

 

Dies war zwar erst für Freitag geplant, aber was solls.

Mit Müh und Not bekommen wir noch ein Plätzchen außerhalb des bereits ausgebuchten Touristenplatzes und sind froh drüber. Hier haben wir viel mehr Ruhe. Es gibt zwar auch noch einen Wohnmobilstellplatz, auf den hatten wir spekuliert, weils preislich natürlich günstiger ist, doch dort verhindern hohe Bäume den Fernsehempfang. Und Fernseher muss sein.

Passt. Alles bestens. Der Urlaub kann beginnen.

Jetzt müssen wir aber erst mal den Platz erkunden. Es gibt einen Streichelzoo, dessen Bewohner Bruno gehörig beeindrucken.

Die Alpakas dürfen sogar übern Platz gassi geführt werden.

     

Weiter hinten gibt es einen Badeweiher mit Kinderschwimmstall und daneben einen Angelteich.

Nun noch ein Spaziergang durch den Wald

und dann muss Peter ruhen, denn sein Rücken meckert. Urlaub ist ganz schön anstrengend.

Plötzlich ists auch schon Zeit fürs Abendessen, und dazu gehen wir in die Paulfeldbaude.

  

Campertoast auf Kartoffelpuffer für Peter und Würzfleisch auf Kartoffelpuffer für mich. Schmegge musses.
Daheim gibts dann noch nen Bärwurz und nen Blutwurz, bevor wir zum Abendprogramm übergehen.  

 

Vatertag  2.6.

Heute strahlt die Sonne wieder, aber es geht ein kalter Wind. Auf dem Campingplatz ist schon reger Betrieb, denn heute ist Männertag, Tag der offenen Türen, damit die Wanderer in der Paulfeldbaude einkehren können.

Auch wir sind heute aktiv und machen nach dem Frühstück - so gegen 11:30 - eine recht große Wanderung rund um den Campingplatz.

  

Warum das eine Bild jetzt fast schwarz-weiß ist, weiß ich nicht. Hoffentlich macht meine Olympus nicht schlapp. Mir kamen die Bilder von gestern auch schon leicht verpixelt vor.
Jedenfalls sind wir unterwegs keiner Menschenseele begegnet, haben außer dem Rauschen der Bäume nichts gehört, rundherum nur Wald, nix als Wald.

Wir sind über eine Stunde gelaufen und Peters Rücken hat sich vorbildlich verhalten. Das lässt hoffen.

Bei unsrer Rückkehr stand die Gulaschkanone auf dem Platz,

  

und schon war die Frage nach dem Mittagessen vom Tisch. Lecker Eintopf, der seltsamerweise garnicht nach Dose geschmeckt hat, aber trotzdem nicht zu definieren war.
Danach gabs für Peter noch ein Vatertagsbier und dann war Relaxen angesagt.

  

Blauer Himmel, dunkle Tannen, Friede-Freude-Eierkuchen-Urlaub.

Nach dem Abendessen werden wir nochmal aktiv, Peter mit den Stöcken und ich mit Schaukelschuhen und Bruno. Jetzt laufen wir stramm die halbe Runde um den Platz und verdienen uns so unser Feierabendbierchen. Bruno haben die Aktivitäten wohl auch gut getan, er frisst wie ein Scheunendrescher. Nach dem zweiten Aldi-Döschen hypnotisiert er mich, er will noch mehr. Das geht aber garnicht, denn soviel hat er noch nie verputzt und ich hab Angst, dass ihm übel wird.

Den restlichen Abend haben wir draußen bei Vogelgezwitscher verbracht. Urlaub.


Freitag, 3.6.

Heute machen wir uns mal auf den Weg, die Sehenswürdigkeiten hier im Umkreis abzuklappern. Dethleffsmichel hat mir im Chat noch ein paar Tipps gegeben und wir schauen mal, was wir alles im Laufe des Tages von der Liste streichen können.

Erstes Ziel ist die Marienglashöhle. Als ich jedoch das Eingangsloch sehe, kommen mir Zweifel, ob ich tatsächlich in dieses Bergwerk rein will.

Dann erfahren wir, dass die nächste Führung in 30 Minuten stattfindet. Bei dem Wort Führung stellen sich allerdings meine Nackenhaare, denn dies bedeutet, dass ich nicht einfach rausgehen kann, wenn mirs danach ist. Wenn ich im Berg drin bin, muss ich solange drin bleiben, bis die ganze Gruppe wieder rausgeht. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Ich wollte mal reinschauen und dann entscheiden, ob ich mutig genug bin und weitergehe, oder ans Tageslicht zurück will. Also darf Peter alleine rein. Aber er will auch keine Führung mitmachen.
Na gut, gehn wir in das Lädchen, schauen uns die Glaskunst an, und verbraten hier das gesparte Eintrittsgeld.

Ich wollte sowieso mal wieder neue Glasohrringe haben. Alle durfte ich aber nicht.

  

Nun fahren wir weiter auf den großen Inselsberg.
Die Fahrt dorthin erinnert mich ans Hochgebirge in Österreich. Sowas hatte ich hier nicht vermutet. Die Straße ist recht eng, teilweise steil und kurvenreich, und führt durch dunkle Nadelwälder.

Vom Parkplatz aus müssen wir noch Treppen steigen,

  

und dann sind wir ganz oben auf 916 m. Hier führt der Rennsteig-Wanderweg drüber und mitten auf dem Berg verlief früher die Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen-Gotha und dem Kurfürstentum Hessen. Und damit von beiden Seiten jeweils ein Gasthaus erreichbar war, wurden zwei davon hingebaut.

  

Hier der Gasthof Stöhr (aus 1810) auf der hessischen Seite, und rechts der Gasthof Stadt Gotha (erbaut 1852). Früher hießen die aber wohl anders.

Das ist der Grenzpunkt, denn es steht ja drauf. Vom Material her dürfte er allerdings neueren Datums sein.

  

Und das scheint die alte Wetterstation zu sein, und dies die Sendestation für TV und UKW.

  

Bruno darf noch Steinehüpfen, und dieser Gedenkstein daneben erinnert an den, der den Schulwandertag erfunden hat. Den Namen hab ich vergessen. Wandertage gibts sowieso nicht mehr, die waren ätzend.

  

Von hier aus gehts nun vorbei am kleinen Inselsberg mit Sommerrodelbahn und anderen Kinderbespaßungsanlagen, weiter über Botterode nach Trusetal, zum Wasserfall. Dort auf dem Parkplatz am Zwergenland gibts Sonnenhüte, und einer davon ist nun meiner, denn ich soll ja meine Glatze nicht zu sehr der Sonne aussetzen. Spiegel gibts hier keinen, aber egal wie es aussieht, es kennt mich eh niemand hier.

Am Wasserfall muss Bruno erst mal seine Füßchen kühlen, denn der Splitt auf den Wegen macht ihm zu schaffen.

  

Nun schauen wir uns die 1865 künstlich angelegte 50 m hohe Attraktion an. Also der Stein ist echt und war vorher schon da, nur der Wasserfall an sich ist Absicht.

  

Bei Botterode wird ein Teil der Truse umgelenkt und während der wärmeren Jahreszeit über die Felsen hier nach unten geschickt, bevor die Wassermassen anschließend wieder in die Truse fließen. Im Winter wird der Wasserfall abgeschaltet, denn die Steinbrocken sollen keinen Frostschaden bekommen.

  

Links führt eine Treppe nach oben, aber auf halber Höhe war es mir dann doch zu nass und ich bin wieder runter. Nur Menschen mit Kindern mussten da durch, um vor ihrer Brut nicht als Warmduscher da zu stehen.
Interessant sind auch die Kugelmühlen, wobei ich nicht weiß, wozu sowas gut sein soll, denn mit Wasser kann man ja auch eine anständige Mühle betreiben. Wenn ich wieder flotte Internetverbindung habe, muss ich mal Tante Gugel fragen, was es mit den kleinen Mühlrädchen auf sich hat.

Jetzt wirds Zeit für die tägliche Thüringer im Brötchen. Dann gehts weiter zum Altensteiner Schloß hinter Bad Liebenstein.

  

Und auch hier müsste Bruno wieder über feine kleine Splitt-Steinchen laufen, aber der arme Kerl tut uns leid und wir erlauben ihm, den Rasen zu benutzen. Sieht ja niemand, denn hier ist heute tote Hose.

Von Hunden steht auch nix auf dem Schild.

Das Schloss ist 1982 nach einem technischen Defekt - man vermutet durch Schweißarbeiten - abgebrannt und wird seit ca. 20 Jahren abschnittweise wieder instandgesetzt. Viel Geld scheint die Stiftung allerdings nicht zu haben, denn es ist kaum was von der Instandsetzung zu sehen. Schade. Ich glaub, das wird in diesem Jahrhundert nix mehr. Aber der Park ist super in Schuss.

Jetzt fängt Peter langsam an zu schwächeln. Immerhin sind wir recht viel gelaufen.
Der Tobiashammer in Ohrdruf wäre als Abschluss des Tages noch ganz nett und ist nur ein kleiner Umweg. Also nix wie hin.

Pech für uns, die riesige Schmiedehammeranlage wird erst morgen um 11:00 und 14:00 wieder angeworfen. Wir könnten jetzt zwar rein, aber ohne Vorführung. Die gäbe es nur von einer DVD. Dafür ist der Eintritt von 7 € pro Person doch zu teuer. Wir wollen das Ding auch in Aktion erleben.

Also gehen wir ein wenig im Garten umher und machen uns dann auf den Heimweg.

  

Den Abend verbringen wir beim Fußballspiel Österreich-Deutschland. Bruno ist heute so platt, dass er sogar seine Angst vor der Fußballgeschrei- und Klatschkulisse verpennt.

 

Samstag, 4.6.

Heute machen wir einen Faulenzertag, also wir machen nix außer Brunogassi. Dies fällt jedoch auch jeweils recht knapp aus, denn unser Butzel hat Aua an den Füßchen. Außerdem scheint er Muskelkater zu haben, denn er läuft langsam und breitbeinig. Peter läuft zwar nicht ganz so, aber auch er hat Aua, und zwar am Rücken. So ists halt, wenn man mit alten Männern Urlaub macht.

Kosten für 4 Übernachtungen inkl. Strom 40 €

 

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