Mittwoch, 20.4.11

 

Wie sollte es anders sein..... auch heute wieder Wetter, wie wir es verdient haben. Frühstück gibts am großen Holztisch

und danach fahren wir weiter, bzw. wieder zurück Richtung Wolfhagen. Unterwegs wollen wir einfach mal gucke, was so geboten ist. Vielleicht sehen wir uns ein paar Städtchen an oder bleiben irgendwo.

Die Landschaft gefällt mir von Tag zu Tag besser.

Besonders die vielen verschiedenen Arten von Grün, dazwischen immer wieder blühende Bäume und Weißdorn in Mengen, und seit gestern blüht auch der Raps.

Wir fahren die Weser entlang nach Süden und landen zuerst in Polle und schauen uns den Stellplatz an. Er liegt schön an der Weser, hat aber keinen Strom. Also weiter.

Nun kommt der Top-Platz Holzminden. Oh je. Rappelvoll und schlimm wie ein Dauercamperplatz. Sowas brauchen wir nicht.

In Höxter ist uns auch zuviel Trubel und wir gebens auf und suchen nicht mehr.
Weiter gehts durchs Weserbergland, durch kleine nette Ortschaften mit schönen Fachwerkhäusern, und dann biegen wir ab nach Bad Karlshafen, denn das soll sehenswert sein.
Ist es auch.

  

Hier sind alle Häuser weiß, alle im gleichen Baustil, die Namen der Läden und Hotels sind alle in der gleichen Schrift aufs Haus gemalt, und die ganze Stadt ist symmetrisch angelegt.

  

Da hat einer aber ganz schön ordentlich geplant. Sieht sehr interessant aus, denn sowas erwartet man hier in der Gegend nicht.

  

Nächstes Ziel ist Zierenberg, bzw. der Dörnberg. Wir überlegen noch, ob wir ihn auch finden, und da ist er auch schon da.

     

    



Nun noch ein Blick auf die andere Seite:

Und noch ein Blick ins Tal:

Im Cafe an den Helfensteinen lassen wir uns einen Cappu schmecken, bevor wir nach Wolfhagen weiterfahren. Auf dem Stellplatz dort wird uns aber klar, dass wir hier nicht so eng zwischen den Womos sitzen wollen,

  

und eigentlich haben wir auch genug Fachwerkhäuser gesehen, und wir wollen ab morgen faulenzen und urlauben. Also ab zum Twistesee. Vorher jedoch noch schnell nach Breuna zum Metzger Raabe, Weckewerk kaufen.

  

War ein toller Tipp und ein Erlebnis, die Metzgerei zu sehen. Alles hängt voller Würste, alle Sorten, geräuchert und luftgetrocknet, eine schöner als die andere. Und durch die Pendeltür kann man manchmal einen Blick auf den hinteren Raum werfen, der bis unter die Decke mit Würsten vollgepackt ist. Leider war der Laden voll und ich konnte nicht gut einfach so rumfotografieren, aber eine Ecke hab ich dann doch schnell geknipst. 

Und dies ist unsre Ausbeute:

2 große Scheiben gekochter Bauch, 1 runde ahle Worscht, 1 dicke Scheibe Schwartenmagen, eine Dose Wurstfett und zweimal ein Pfund Weckewerk, das uns die nette Verkäuferin eingeschweißt hat, damit wir es nicht gleich auf einmal essen müssen. Und alles zusammen für nur 13 €. Wir waren erstaunt, denn ich hab mit wesentlich mehr gerechnet.

Jetzt sind wir gut versorgt und fahren weiter. Und plötzlich entdecken wir in Volkmarsen eine Waschanlage mit einer Bühne. Unser Knavanti ist ja nun schon 3 Jahre alt, und noch ungewaschen.
Wir sind heute nett zu ihm und tun es. Schließlich ist bald Ostern.

Gottseidank sammeln wir ja immer brav Eurostücke, und nach ca. 15 Eurostücken und 2 Stunden Arbeit sind wir fertig, fix und fertig. Knavanti auch. Er ist wie aus dem Ei gepellt.

Und kurz drauf landen wir am Twistesee und der Kreis schließt sich.

Auch hier ist alles voll, und mit unsrem Platz in der ersten Reihe wird es nichts. Haben wir uns schon gedacht. Der ganze Rasenplatz ist fürs Arto-Treffen reserviert und wir müssen in der dritten Parkbucht auf Schotter wohnen. Aber egal. Besser als in Holzminden oder Wolfhagen den Essenstisch direkt neben Nachbars Sog stehen zu haben.

Zum Abschluss unsrer Weserberglandrundreise kommt das Weckewerk in die Pfanne.

  

Superlecker.
Und dann fällt uns ein, da gehört ja ein Schnaps zur Verdauung hinterhergeschüttet, was uns Gabi zwar gesagt hat, wir aber vergessen haben. Und natürlich haben wir keinen eingekauft. Schade.
Morgen gehn wir ins Örtchen, welchen kaufen. Wir trinken ihn dann mit ein wenig Verspätung nach.

 

Gründonnerstag

Und wie sollte es anders sein...... auch heute wieder Superwetter.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit der hausmacher Wurst aus Breuna genießen wir die Sonne. Und dann wirds Zeit fürs Lädchen im Ort, denn die machen bestimmt Mittagspause. Tatsächlich schließt die Besitzerin gerade ab, aber auch gleich wieder auf, denn sie ist nett und hat Erbarmen mit uns. Mit 4 Steaks und 1 Flasche Dujardin - nicht wirklich meine Marke, aber der Zweck heiligt die Mittel - verlassen wir den Laden und der Tag ist gerettet.
Übrigens konnte ich mir vorher nicht vorstellen, wie viele Dinge in ein Geschäft von der Größe unsres Wohnzimmers (ca. 4 x 5 m) reinpassen. Es gibt dort alles. Nicht viel von jedem, aber von allem etwas. Ich glaube, es gibt nix, was es dort nicht gibt, auch wenns nicht die erhoffte Marke ist.

Jetzt haben wir alles erledigt, was wir uns für heute vorgenommen haben. Nun wird gefaulenzt. Menno, ist das mühsam.
Ständig kommen neue Womos an, ständig wird rangiert, ständig muss ich gucke.... Nein ich bin nicht neugierig, aber interessiert.
Drüben auf dem Arto-Treffen fängt langsam die Geselligkeit an, Anton aus Tirol und Dicke-Backen-Musik tönen aus dem Lautsprecher, der Bierstand wird aufgemacht, und alle Neuankömmlinge werden begrüßt uns eingewiesen. Hier ist richtig Leben auf dem Platz.
Gegen 17:00 überlegen wir, was wir heute essen sollen, und kommen zu dem Schluss, dass wir die Bericher Stuben mal besuchen könnten. 20 Minuten sind ja ein Klacks. Aber wir haben nicht an die hügelige Landschaft gedacht. Ich glaube, bei uns wars ne gute halbe Stunde.

  

Erst gehts ganz gemächlich bergan, und dann tauchen die Häuser von Neu-Berich auf,

  

und dann wieder bergab ins Ort. Mittendrin bekomm ich mal wieder Angst vor dem Rückweg, denn mit vollem Bauch muss ich dann den Berg wieder hoch.

Der Weg hat sich aber gelohnt. Schön ists hier.

Peter hat ein 5 cm dickes Cordon Bleu und ca. 1 Pfund Bratkartoffeln

auf einem riesigen Pizzateller,

und ich einen superleckeren Spargeltoast auf einem normalen Teller.

Peter hat zum ersten Mal in seinem Leben Reste auf dem Teller gelassen. Er war pappsatt. Mit 2 Weizen und einem Pils haben wir insgesamt 23 € bezahlt. Passt. Mal sehen, ob ich morgen endlich mal wieder koche, oder lieber noch mal die Bergtour auf mich nehme. 

Dann gehts wieder heim. Schön langsam bergauf, und dann haben wirs geschafft, von nun an gings bergab. Und dann gabs den Dujardin zur Verdauung. Alles wird gut.

 

Karfreitag

Urlaubstag am See, Faulenzertag. Spitzenwetter. Außerdem Fastentag, heute waren wir nicht auswärts essen. Es gab Schinkennudeln und Salat.

Tanja, Erwin und Eva sind angekommen und wir haben alle geurlaubt. Bissi spazierengehen, rumsitzen, schwätzen. Urlaub halt. Jetzt ists 23:00 und draußen ists jetzt ganz schön frisch. Schee wars.

 

Samstag

Heute ists fast schon zu warm und mein Kreislauf meldet sich zu Wort.
28° sind einfach zuviel für April. Letztes Jahr hats über Nacht nochmal schnell geschneit als wir in Bayern waren.
Verrücktes Wetter.

Auch Bruno hat Probleme, ihm tun vom Schotter die Füßchen weh und er sitzt freiwillig auf seiner Decke, was selten vorkommt.

  

Also ist Faulenzen im Schatten angesagt und ich komm in den Genuss von Nachbars Unterflurklima. Ganz schön nervig das Ding. Aber er ist nett und schaltet sie wieder ab. Er wollte sie eh nur mal ausprobieren.

Zum Abendessen bestellen wir das Schnitzeltaxi

  

und nach dem Essen sitzen wir noch draußen, bis Eva kurz vor Mitternacht nach ihren Eltern verlangt. Ist aber auch Zeit, unsre Knie sind schon kalt.

 

Ostersonntag

Ratet mal wie das Wetter ist.
Astreines Osterwetter.
Und der Hase war auch schon da.

Anschließend bekommt er sein Osterei geschält und auf dem Teller serviert.

  

Natürlich ist dies eine Ausnahme, er frühstückt sonst nicht mit uns am Tisch. Aber heute ist ja Ostern.

Noch ein kleines Schwätzchen mit Tanja, Erwin und Eva, dann packen wir und machen uns auf den Heimweg, damit wir morgen die Autobahn nicht blockieren, denn dann wollen ja alle fahren.

In Schwalmstadt machen wir noch einmal Pause, um die Wasserfestung Ziegenhain zu sehen.

  

Blick vom Festungsgraben aus auf das Schloß, in dem nun die JVA Schwalmstadt untergebracht ist. Die Panzersperren vor dem Tor wurden installiert, nachdem ein dreifacher Mörder mithilfe eines Panzers befreit wurde.

Der ehemalige Frucht- bzw. Kornspeicher, der bis 1956 als Frauengefängnis genutzt wurde und auch heute noch zur JVA gehört.

  

Das Museum am Paradeplatz mit Glockenspiel

Hotel Rosengarten

 

Nun haben wir das wichtigste gesehen, laufen noch einmal am Wallgraben entlang,

  

sind dabei aufgrund dieses Schildes natürlich äußerst vorsichtig   

Im Schlamm des Wallgrabens wurden stapelweise Handgranaten, Karabiner und Panzerminen gefunden. Noch dieses Jahr sollen die restlichen Altlasten des Krieges beseitigt werden. 

Darauf wollen wir allerdings nicht warten, sondern nehmen das letzte Stück der Heimreise in Angriff.