Fehmarn, 7.8.- 16.8.09

 

Beim letzten Familiengrillabend entstand die Idee, gemeinsam eine Woche Surfurlaub am Ijsselmeer zu machen. Holland wurde aber wieder verworfen, und nun soll es Fehmarn sein. 
Abfahrt um 14:30 bei herrlichem Sommerwetter. 

  

Staufrei gings bis hinter Fulda. Der nächste Stau kam nach Göttingen, und wir beschlossen in Bad Gandersheim zu übernachten. Wir haben zwar noch nicht die Hälfte der Strecke geschafft, sind aber geschafft. Hintergedanke war natürlich das Eröffnungsspiel der Bundesliga pünktlich zum Anpfiff auf dem Bildschirm zu haben, denn Peters Lieblings-VfB spielt.

Der Stellplatz ist bereits rappelvoll, denn ein Braunschweiger Womo-Club hat hier ein Treffen. Also parken wir draußen, ohne Strom. Bezahlen müssen wir aber trotzdem. 

Nun haben wir noch ne Stunde Zeit, Lust zum Kochen hab ich nicht, und so gehn wir die paar Schritte ins Städtchen. Dort beginnt in einer halben Stunde die Vorstellung bei den Domfestspielen

 

und überall sitzen ordentlich gekleidete Menschen rum und warten auf Romeo und Julia, die im Weißen Rößl mit Jim Knopf und dem Lokomotivführer  "Und es war Sommer..." singen werden. 


Wir setzen uns vor den Griechen, essen eine total ungesunde Riesencurrywurscht,

und freuen uns, so schnell und mühelos satt zu werden.

Den Rest des Abends verbringen wir mit Wolfsburg : Stuttgart, wobei Stuttgart leider den Kürzeren zog. Nachts hat Bruno Zicken gemacht, hat Schmerzen und schlägt mit den Hinterfüßen. Deshalb hat er wohl auch nichts fressen wollen. Aber warum hat er sich eingepieselt? Jedenfalls ist die Nacht für mich gelaufen. 

Samstag

9:30 Abfahrt. Stau, Kolonnenverkehr, Stau. Erst hinter Hamburg liefs einigermaßen 

  

und gegen 15:00 sind wir endlich auf Fehmarn. Bruno gehts noch immer nicht gut, er säuft wie ne Kuh, frisst aber nix. Der Notdienst sitzt in Heiligenhafen und Julia sitzt mit Henning noch in Bremen beim Eintrachtspiel. Also kümmern wir uns nun erst mal um unsren Hund und fahren nach Heiligenhafen. Aber der Tierarzt ist auch recht ratlos, spritzt ein Schmerzmittel und vorsorglich ein Antibiotikum, nachdem die Urinuntersuchung o.k. war, und Diabetes ausgeschlossen ist. Ursache der Schmerzen scheint die Spondylose zu sein. Und was im Maul ist, kann man so nicht feststellen. 

Jetzt sehen wir uns mal auf dem riesigen Platz und am Strand um, 

  

laufen auf dem Deich, unser Hund tut, als sei er fit wie ein Turnschuh und spielt sogar. Die Spritzen wirken wohl.

  

Unten am Leuchtfeuer ists herrlich ruhig und wir haben einen schönen Blick auf die Sundbrücke.

Nach 22:00 trudeln nun auch Julia und Henning ein. Die nötigsten Klamotten werden hintenrum reingeschleppt und im Schein unserer Vorzeltleuchte wird das Zelt aufgebaut.

  

Noch ein kurzes Schwätzchen und ab in die Heia.

 

Sonntag
Thomas und Steffi sind mitten in der Nacht losgefahren und kommen rechtzeitig zum gemeinsamen Frühstück an.

 
Das Wetter ist klasse, fast zu warm, und wir verbringen den Tag mit spazierengehen und faulenzen. Bruno ist leider immer noch nicht fit, was die Stimmung drückt, denn ständig mach ich mir Gedanken. 3 Tage ohne Fressen sind eigentlich genug und Schmerzen hat er auch noch. 

  
Unsere Surfer machen dank fehlendem Wind lediglich Stehübungen. Geben aber bald auf, denn auf dem Brett rumstehen ist langweilig. Wind soll ja erst am Dienstag nach dem Mittagessen kommen. 

 

Montag
Erneuter Tierarztbesuch mit Blutentnahme, physiotherapeutischer Untersuchung und diesmal Cortisonspritze, damit das arme Hascherl schmerzfrei wird. Irgendwie kommt bei mir keine Urlaubsstimmung auf, wenn ich meinen kranken Rüpel ansehe. 

Die Ohren hängen, und nicht mal bellende Nachbarhunde interessieren ihn, solange das Schmerzmittel nicht wirkt. Es hilft alles nichts, wir machens beste draus, 

  

gehen ab und zu an den Strand und relaxen. Abends der Anruf beim Tierarzt: kein Befund, Blutbild ok. Weitere Maßnahmen hier vor Ort nicht möglich - außer Antibiotika für die Entzündung im Maul, und Cortison als Notnagel, damit wir die Woche überstehen bis zuhause in der Klinik in Narkose alles abgeklärt werden kann.

  
Abends wird gemeinsam gegrillt und gegen 23:00 wirds langsam kalt, 

am schwarzen Himmel überm Festland zucken die Blitze, es fängt an zu regnen, und wir verziehen uns ins Bett.

Dienstag
Wir beschließen beim Frühstück, dass sich jeder mal ein wenig die Insel anguckt, denn der Wind kommt ja erst heute Nachmittag. Wir fahren nochmal zum Doc, Medikamente fürn Zwockel abholen und die Rechnung begleichen, und sehen uns bei dieser Gelegenheit Heiligenhafen an:

  

Rathaus

  

  

Hafen

Danach fahren wir nach Puttgarden

  

 und sehen gerade, wie die Fähre ablegt.

Hier im schwimmenden Bordershop kaufen die Alk-Touristen wagenweise Dosenbier und Hochprozentiges ein, um mit der nächsten Fähre die Beute heimzuschaffen. Scheint sich echt zu lohnen, denn die Fähre kostet immerhin 67 €. 
Eine Rückfahrkarte ohne Auto dagegen nur 9 €, und ... schwer mit den Schätzen des Orients beladen.....   schleppen sich die Dänen ohne Auto glücklich zur Anlegestelle.

  

Es scheint sogar speziell dafür eingerichtete Bustouren zu geben.

Auf dem Parkplatz verputzen wir noch genüsslich unseren Räucherfisch aus Heiligenhafen und machen uns dann quer durch die winzigen Inselortschaften auf den Weg nach Burg.
Das hätten wir uns aber sparen können, denn hier tobt der Bär. Es wimmelt nur so von Urlaubern, die ohne Sonne nicht an den Strand gehen.

Tapfer schlagen wir uns vom Schwanenteich 

  

bis zur Doppeleiche durch, 

  

und wieder zurück. Zwischendurch auf die Schnelle noch einen Cappu, und dann nix wie raus hier aus dem Gewimmel. Nun noch eine Spazierfahrt durch die kleinen Dörfer des unteren Teils der Insel, die wir aber schon von früher kennen. Die Straßen sind nervig, weil einspurig, und ständig muss unser armes Auto auf den holprigen Seitenstreifen ausweichen. 

Gegen 16:00 findet sich die gesamte Familie wieder auf dem Campingplatz ein. Alle haben so ungefähr die gleiche Tour gemacht. Thomas war ein wenig früher hier und hat den pünktlich aufkommenden Wind genutzt und konnte endlich mal aufs Surfbrett. Der Rest blödelt rum und meckert übers miese Wetter. Wind war ja bestellt, aber das mit dem Regen und der "Kälte"  war so nicht ausgemacht. 

Nach dem Abendessen toben sich die Kitsurfer aus. Es ist mal richtig Leben auf dem Wasser.

Wir flüchten nach dem Strandspaziergang ins schaukelnde Womo und genießen die angenehme Wärme hier drinnen. Nee, soviel Wind brauch ich nicht wirklich. Auch die Kids mögen heute nicht draußen sitzen und fahren zum Indoor-Minigolf.
Seltsame Dinge gibts. Minigolf in der Halle, tz, tz.

Später quetschen wir uns alle 6 in den kleinen Knavanti. Peter auf der Treppe zum Bett behält den Überblick,

  

Steffi hat Kühlschrankdienst, und der Rest kann sich kaum noch bewegen. Aber passt schon. Schee wars.

Mittwoch
Sonne und Regen wechseln sich ab, weite Spaziergänge lohnen sich nicht, denn wenn so ein Schauer kommt, ist man binnen Sekunden nass bis auf die Haut. Ich glaube, Julia und Henning haben sich so kurz nach ihrem tollen Korsika-Urlaub ihren Surf-Urlaub in Deutschland so nicht vorgestellt. Kurzerhand entschließen sich die jungen Leute zu einer Shopping-Tour.
Wir lassen uns den Wind am Strand um die Ohren wehen,

schauen den verrückten Sprüngen der Kite-Surfer zu, genießen anschließend die Wärme im Womo, freuen uns übern funktionierenden Internetanschluss, und über die herrliche Matratze, deren Horchdienst Peter übernommen hat, und über die glorreiche Idee, die Senseo-Maschine mitgenommen zu haben. 

URLAUB

Nachmittags scheint der Wind für Thomas endlich passend zu sein, und er macht sich startklar, auch wenns alle paar Minuten richtig doll regnet.

  

Inzwischen weiß ich warum er so locker mit dem Wetter umgeht, denn unter Shirt und Badehose trägt er Neopren, früher war das umgekehrt.

  

Hier kommt gerade mal wieder trotz Sonnenschein eine schwarze Wolke vorbei. Sehr seltsames Wetter.

Heute verbringen wir den Abend wieder draußen 

  

und sehen dem Sternschnuppenregen zu. Jelzin und Küstennebel helfen uns, die Temperatur und den Wind zu ertragen.

 

Donnerstag

Leicht verkatert werden wir von einem ordentlichen Regenschauer geweckt. Ich glaube, das war der Startschuss, denn kurz drauf haben Julia und Henning ihr Zelt im Auto, und nach dem Frühstück sind sie auch schon weg. Ich kanns verstehen, denn es ist wirklich ungemütlich draußen, und viel angucken kann man hier auch nicht, denn Fehmarn sieht fast überall so aus:

  

Und die Sehenswürdigkeiten haben die beiden in den letzten Tagen schon abgeklappert. Der Rest der Familie besucht das Meereszentrum.
Wir mögen die Fische lieber geräuchert und sparen uns den Weg.

Nachmittags hat Petrus nun doch Mitleid mit uns und bläst die Wolken weg. Na geht doch. So sieht die Welt schon viel freundlicher aus, auch wenn unser kranker Dackel lustlos und krank nebenher trottet.

  

Bei strahlendem Sonnenschein machen wir einen Spaziergang zum Kaffeetrinken nach Gold. Und überall hat man den Blick auf die Sundbrücke. Also das Teil hat schon was. 

Das Abendessen können wir ebenfalls im Sonnenschein draußen genießen, auch wenns schwierig ist. Nachdem der Wind den gedeckten Tisch wieder abdeckt, kuscheln wir uns ganz dicht ans Auto. Leider müssen wir alles kalt essen, denn so schnell kriegt keiner die Spaghetti auf die Gabel, wie der Wind sie kalt pustet. Nee, das mit dem Wind gefällt mir nicht wirklich und ich denke, dass wir auch morgen die Zelte hier abbrechen.

 

Freitag
Abreisetag. Um 10:00 sind wir fertig und machen uns auch kurz drauf auf den Weg Richtung Süden. Thomas und Steffi sind schon vor uns gestartet, sie fahren durch, während wir ja noch 2 Tage rumtrödeln können.

Ein letztes Mal fahren wir über die Brücke, werden nochmal vom Wind durchgeschaukelt, und kommen recht entspannt in der Lüneburger Heide an. Bei Soltau verlassen wir die Autobahn und wollen Richtung Bergen, da gibts 2 Stellplätze, und einer davon wird schon passen.

Doch plötzlich sehen wir das Schild "Südseecamp". Südsee klingt verlockend - und viel teurer als Strukkamphuk kanns auch nicht sein. Also nix wie hin, wenigstens mal ansehen. Und siehe da, die haben sogar einen netten Stellplatz davor. Für 12 € kann man hier stehen, und das tun wir auch.

Den berühmten Platz sehen wir uns natürlich auch an.

  

Es gibt Wasser und einen feinen Sandstrand ganz mitohne Wind. Und eigentlich gibts hier alles, was das Herz begehrt: Backfisch mit Knobisoße für 2,50 €. Und direkt am Wasser einen Biergarten.

Nun noch ein Weizen für meinen Weizenpeter,

und ich teile mir ne Cola mit ganz vielen Wespen, von denen eine von Bruno gelyncht wird, allerdings gibt sie nicht ganz kampflos auf. Unser armer Rüpel hat wirklich die Arschkarte gezogen in diesem Urlaub.

Beim weiteren Gang über den riesigen Platz, der wirklich sehr schön ist, entdecken wir dies:

Ich konnte nicht so dicht ran gehen, wäre mir peinlich gewesen, aber ich denke man kann erkennen, wie viele Leute in diesem kleinen Womo stecken.

Abends sitzen wir nochmal in der Sonne, und wieder mitohne Wind. Urlaub

 

Samstag

Boah, ist das warm heute. Nach einer ausgiebigen Duschorgie wollen wir eigentlich eine große Platzrunde drehen, aber es kommen inzwischen immer mehr Campinggäste an, und der Trubel ist ja fast so schlimm wie in Burg auf Fehmarn. Nee, das ist nix für uns. Gegen 13:00 packen wir und stürzen uns ins nächste Gewimmel - die Autobahn um Hannover rum ist rappelvoll. 
Bis zur Ausfahrt Seesen halten wir durch und landen in Osterode auf dem Waldcampingplatz Eulenburg, bzw. auf dem Stellplatz davor. 

Zuerst genehmigen wir uns ein Weizen und nen Cappu, danach machen wir einen strammen Spaziergang zur Sösetalsperre. 

  

Unser Bruno scheint wieder Interesse am Leben zu haben, und marschiert tapfer mit. Doch die letzte Steigung zur Staumauer verkneifen wir uns, und lassen stattdessen unser Butzelchen im Ausgleichsbecken baden. Danach gehts an der Söse entlang wieder zurück, diesmal den Waldweg. 

  

Vorbei am Teich finden wir tatsächlich den Trampelpfad runter zum Campingplatz. Oh je, der sieht tatsächlich recht romantisch aus und ich bin mal wieder total unpassend mit Crocs unterwegs.

Heil unten angekommen suchen wir uns ein Plätzchen im Biergarten. 

Schnitzel und Pommes, ein Weizen und eine Cola für 14 €. Dafür muss ich mich nicht wirklich in die Küche stellen. Billiger gehts fast nicht.

  

Noch ein kleiner Rundgang übern Platz, und das wars für heute an Bewegung. Wir setzen uns noch eine Weile vors Mobil, und Bruno bettelt tatsächlich um Fressen und zieht sich eine ganze Dose rein. Anschließend will er Bällchen spielen und nervt. Klasse, er scheint wieder gesund zu werden.

 

Sonntag

Heimreise bei herrlichem Sommerwetter und leerer Autobahn. Die 300 km haben wir in 4 Stunden geschafft.

Gefahrene Kilometer insgesamt: 1450
Durchschnittsverbrauch: 9,2 l
Durchschnittsgeschwindigkeit: 67 km/h