Samstag, 25.4.09

Vogelgezwitscher und strahlender Sonnenschein wecken uns. Und ich hab Schnupfen. Aber egal, da muss Peter halt alleine in die Therme heute. Aber erst mal machen wir einen Spaziergang durch den Wackelwald.

   

Der Weg ist vorgegeben und sollte nicht verlassen werden. Aber nach ein paar Schritten merkt man schon selbst was hier los ist, und bleibt freiwillig auf dem Weg.

   

Die Torfschicht des Wackelwaldes ist nur ca. 30 cm dick. Darunter liegen bis zu 6 m dick die weichen Ablagerungen des Federsees. Nur die Wurzeln der Pflanzen verleihen der Torfschicht die Tragfähigkeit.

Und genau dieses Gefühl hat man, wenn man über den Boden läuft, er federt tatsächlich. Beim Hüpfen überträgt sich die Wellenbewegung des weichen Bodens bis zu 10 m im Umkreis von Peter (bei mir ist ein wenig weniger) und irgendwie hat man das Gefühl, als würde man auf der Haut eines gerade abgekühlten Puddings hüpfen und könnte jeden Moment durchsacken und im Pudding verschwinden.

An dieser verbreiterten Stelle schwappts komplett und die Birke federt mit. Ein faszinierendes Erlebnis.

   

Und immer wieder wird gehüpft, die Büsche wackeln, und auch kleine Ästchen und die  Blätter der größeren Bäume  fangen an sich zu bewegen. Rechts ist eine besonders beliebte Hüpfstelle, hier ist der Boden schon matschig und schwappt in kürzeren Wellen. 

   

Besonders am Rand des kleinen Tümpels ists beängstigend, denn die gesamte Uferregion schwappt und auch das Schilf wackelt gewaltig. Den Frosch in der Bildmitte stört dies allerdings nicht.

So, wir sind unbeschadet wieder rausgekommen und gehen nun durch den Kurpark zurück.

Dabei kommen wir am Jungbrunnen vorbei.

So bin ich rein

nun ein eleganter Kopfsprung

igitt, kalt, schnell wieder raus

hurra, hat geklappt

Den Rest des Nachmittags verbringe ich strickend in der Sonne, Bruno liegt unterm Wohnmobil, und Peter in der Therme.

Sonntag, 26.4.09

Von heute gibts mal keine Bilder, denn wir sind nach dem Frühstück ohne Fotoapparat über den zweiten Steg ins nächste Dorf gelaufen - und wieder zurück.

Anschließend kam Formel 1, ich hab gestrickt, und dann legten wir uns ins 36° warme Wasser der Therme.

Inzwischen ists 17:45 und Zeit für die Weiterfahrt nach Bad Saulgau, denn hier haben wir alles gesehen. Also  eingepackt und ab gehts. Der Stellplatz dort ist allerdings eine Enttäuschung. Er ist zwar bestens angelegt, aber die Plätze sind kaum breiter als das Mobil. Die Leute sitzen hier eingequetscht zwischen Sog des Nachbarn und der eigenen Wand.
1,50 m Abstand zwischen den Autos. Tja, Platz ist Geld.

   

Wir haben einen Platz ohne Nachbarn gefunden, und hoffen, dass dies die nächsten Tage so bleibt, ansonsten fahren wir lieber wieder nach Bad Buchau zurück.

Montag, 27.4.09

Gleich nach dem Frühstück - Peter hat schon einen halbstündigen Brötchenhol-Brunogassi-Weg hinter sich - testen wir die Therme.

Also verglichen mit unserem geliebten Salmünster-Bad Soden sind die hier alle viel kleiner. Dafür gibts als Schmankerl ein Pfefferminz-Dampfbad. Jedenfalls sind wir nach 2 Stunden durch und fahren erst mal einkaufen.

Den angebrochenen Nachmittag wollen wir noch kurz im Kurpark verbringen,

   

aber Bruno darf nicht mit rein und so laufen wir mal "kurz" zum Kloster Siessen. Löwenzahnübersäte Wiesen soweit das Auge reicht.

   

Oje, das zieht sich, und außerdem müssen wir noch um dieses blöde Rapsfeld drumherum.

Endlich da.

   

 

   

Beinahe hätte ich diese interessante Türschlosskonstrunktion vergessen. Kein Ahnung, was da in Gang gesetzt wird. Außerdem ist in der Wand ein Balken versteckt, der herausgezogen werden kann und dann auf der anderen Seite Halt in der Wand findet. Die hatten wohl echt Angst damals. 

Und draußen vor dem Kloster hat der Franz von Assisi seine Klamotten weggeworfen und sich die Kutte übergezogen,

   

um von nun an dem Herrn und nicht dem Knecht zu dienen. Und ein paar Schritte weiter befindet sich der Franziskusgarten,

der anhand der Strophen des Sonnengesanges des hl. Franziskus gestaltet wurde. Im Moment wachsen allerdings nur Gras und Löwenzahn dort.

Den Rückweg nehmen wir zuerst durch die fast 70 Jahre alte Birkenallee

und dann übern Haldenhof, wo der Hofladen jedoch leider heute zu ist. Aber Bruno darf mal kurz nach den Kühen gucken. Das einzige Vieh, vor dem er Respekt hat

   
Nach diesem Gewaltmarsch sind wir platt und brauchen einen Cappu, den ich heute mal mit Schwefelwasser mache, denn schließlich kuren wir hier und nur so kann man das gesunde Zeugs genießen. Nur rülpsen darf man nicht, sonst stinkts ganze Womo nach faulen Eiern.

Zum Abendessen gabs heute Thunfischsteaks, und während wir gerade noch die Teller austunken, damit das Wetter morgen schön wird, kommt Besuch. Markus - Dr. House - aus dem Wohnmobilforum hat hier eine Chefarztstelle und hat gelesen, dass wir hier sind. Hat uns echt gefreut, denn wir kennen uns aus dem Chat schon recht lange, haben uns aber noch nie gesehen. Nur peinlich, dass ich gerade mit kurzer Hose und Wollsocken hier saß.

Den Rest des Abends verbringen wir wie so oft mit nem kühlen Bierchen vor Laptop und Fernseher. Aber das haben wir uns nach dem anstrengenden Tag auch verdient.