Montag, 24.9.07 

Heute sind wir rechtzeitig unterwegs und kommen schon um 11:00 am Rote-Wand-Lift an, und sind kurz drauf für 6 €  schon oben. Ist zwar bequem, aber steile Seilbahnfahrten werden nicht mein Hobby, denn an jedem Pfeiler schaukelt die kleine Gondel... und meine Nerven auch.

 

Herrliche Aussicht auf die Berge der anderen Seite des Fischleintals

und auf die Gegend unsrer gestrigen Tour. Dort drüben weiter rechts liegt auch die Alpe Nemes Hütte, wo wir heute evtl. noch hinwollen, und wo die Kühe des Almabtriebes vom Samstag ihren Sommer verbracht haben. Aber jetzt gehts erst mal auf den Wanderweg 18 unterhalb der Sextener Rotwand nach Süden zum Kreuzbergpass, und dann wollen wir auf der anderen Seite wieder zurück zur gegenüberliegenden Alm.

  

Steinig führt er durch herbstlich romantischen Wald. Zwischendurch ein Blick auf die Rotwand neben uns,

  

weiter über eine Alm, von der die Kühe auch schon abgetrieben sind,

  

und ein Blick auf den Caravanpark tief unter uns, dann steinig weiter, und nach 2 Stunden erreichen wir den Kreuzbergpass auf 1632 m Höhe, also ca. 400 m tiefer als die Bergstation an der Rudi-Hütte. Und wer meint, dass bergab leichter ist, als bergauf, der hat wohl andere Füße als ich, denn mein rechter Fußzeh meckert.

Nach einer kurzen Pause auf dem Kreuzbergpass nehmen wir nun den Weg 131 zur Alpe Nemes in Angriff, erwischen eine richtig steile Abkürzung,

  

  

und kommen nach fast einer Stunde ständiger Steigung mehr als 300 Meter höher am Hochmoor an. Hier wachsen nur noch Krüppelkiefern, die Bäume sind bemoost, der weiche Torfboden riecht herrlich in der Sonne, und es ist einfach nur traumhaft. Sogar Bruno lief die ganze Zeit brav ohne Leine, also alles bilderbuchmäßig.

  

Jetzt können wir auch schon die Hütte sehen, können sie fast greifen, aber trotzdem kommen wir nochmal ins Schwitzen bis wir endlich oben ankommen.

Wahnsinnsaussicht, und hinter den dicken Brocken tauchen immer mehr auf. Eine endlose Kette von Bergen hintereinander.

  

  

Aber erst gibts mal ein Radler, dann Speckknödel mit Krautsalat und hinterher einen Zirbelkiefer- und einen Almrosenschnaps. Ein fescher Geißenpeter spielt auf der Ziehharmonika und singt lustige und auch ernste Heimatlieder,  und es ist fast schon kitschig, aber traumhaft schön. 

Wir genießen die Aussicht und die Sonne fast eine Stunde lang, aber dann wirds Zeit für den Abstieg. Jetzt müssen wir etwas mehr als 400 Höhenmeter runter, nehmen dazu den Weg 131,

vorbei an einem kreisrunden Moorsee, über Schottersteine unterschiedlicher Größe, eine gute Stunde steil bergab.

Dann kommt endlich die Abzweigung zum Campingplatz, und die ist noch steiler,

     

und ganz unbequem, rollende tote Ästchen, glatte Steinplatten und freigespülte Wurzeln. Hier scheint lange keiner mehr gegangen zu sein. Irgendwo weit über uns werden krachend Bäume gefällt, ansonsten keinerlei Geräusche und keine Ahnung, wo hier der Caravanpark sein soll. Nur tiefer Abhang und nix als Bäume und wir. Aber die Beschilderung stimmt noch. Also mutig weiter.

Nach einer weiteren halben Stunde taucht der Platz auf, wir habens geschafft, es ist inzwischen nach 17:00, und wir sind nach insgesamt 6 Stunden fertig für heute und stolz wie Bolle.

Auch Bruno ist diesmal fix und alle, denn Schotter tut den Pfötchen scheinbar nicht gut. Aber egal, das wird wieder. Wir haben 2 wunderschöne Touren auf beiden Seiten des Tales miteinander verbunden, viel gesehen, und schee wars.

Nudeln, Hackbraten und Salat, ein Schnäpsi, und nun gehts an die Sichtung meiner 60 Fotos von heute. Die Begeisterung ist noch so frisch, dass ich am liebsten alle Fotos nehmen würde.

Dienstag, 25.9.07

Der Himmel ist leicht bewölkt, unsre Beine etwas schwer, der Kühlschrank fast leer, und das Bier ist all - also satteln wir das Womo und fahren erst mal nach Silian zum Hofer und an die Tanke. Danach steuern wir Richtung Misurina,

erhaschen einen Blick auf die drei Zinnen,

  

und machen Halt am Dürrensee. Hier waren wir schonmal und dachten damals, der See wäre ausgetrocknet. Aber scheinbar ist er immer so. Zwischen Wasserpflanzen und kalkigem Schlamm tummeln sich die Entchen.

Über eine Serpentinenstraße gehts nun hoch nach Misurina und dort gibts viel mehr als nur 3 Zinnen:

Am liebsten würden wir hier ein Weilchen bleiben und die Aussicht genießen, aber auf allen Parkplätzen ist absolutes Halteverbot für uns, denn unsereiner muss auf den Stellplatz, der riesig groß und eben und leer ist.

  

Die Gebühr beträgt 8 €, also recht günstig für diese Lage, aber für ein kleines Stündchen ist uns das zuviel, denn es ist die Mindestparkgebühr. Wandern ist heute nicht drin, wegen der schweren Beine, drum fahren wir weiter an den See

und können nur einen kurzen Stopp einlegen, da auch hier auf den leeren Parkplätzen keine Womos erwünscht sind. Naja, wir waren mal da, habens gesehen, und fahren zurück nach Toblach, einen Stadtrundgang machen.

  

Und wieder mal haben wir nicht daran gedacht, dass die Siesta bis 15:30 dauert. Also behalten wir unser Geld und es geht zurück zum Caravanpark, den restlichen Tag bei Cappu und dem frischen Sturm aus Österreich in der Sonne genießen, die den Weg durch die Wolken doch noch gefunden hat. Zwischendurch versuchen wir ab und zu mal Bernd zum Geburtstag zu gratulieren, aber scheinbar hat er heute handyfreien Tag und ist nicht erreichbar.

Zum Abendessen gibts Grammelknödel mit Röstzwiebeln und Rotkraut, und hinterher lassen wir mit einen Willi bzw. Sambuca diesen Tag ausklingen.

weiter