Dienstag, 18.9.07

Heute gehts weiter. Der Himmel ist verhangen, und wir haben den CP Brixen ins Auge gefasst, denn für dort habe ich Wandervorschläge, die sich ganz gut anhören. Schlappe 20 Minuten später sind wir dort, und 5 Minuten später auch wieder im Auto, denn die wollen doch tatsächlich 5 € für Bruno. Wir wären mit 7,50 € zwar auch nicht ganz billig, aber immerhin könnten wir die Einrichtung des Komfort-Platzes nutzen. Außerdem ists noch nicht wirklich das, was wir suchen, denn man spürt die Stadtnähe und den Autoverkehr. Jetzt fängts auch noch an zu regnen und zu gewittern, also gehts erst mal in den Eurospar, Bier und Sambuca kaufen, und dann weiter, denn Sand in Taufers und das Arhntal wollte ich mir eh mal ohne Schnee angucken.

  

Bei immer wieder einsetzendem Regen gehts durchs herrliche Pustertal, und dann rein ins wunderschöne Tauferer Tal

  

bis zum Speikboden. Dann ist allerdings Ende von Stange, denn die Strecke bis Kasern zu fahren, wo der nächste Stellplatz wäre, lohnt sich nicht wirklich, weil inzwischen die Wolken bis auf den Boden hängen. Mistwetter. Außerdem beschließen wir, ab jetzt nicht mehr nach bestimmten Stellplätzen zu suchen, sondern lassen uns treiben. Zu unterschiedlich sind die Geschmäcker und etliche Plätze halt nix für uns, obwohl andere dort zufrieden waren.

In Bruneck wirds Wetter wieder besser, und wir beschließen nach St. Vigil in Enneberg zu fahren, und kommen auch tatsächlich dort bei recht gutem Wetter an.

  

Wunderschöne Landschaft in 1200 m Höhe, und die Bäume haben schon Herbstfärbung. Und hinter der gepflegten Touri-Ortschaft liegt idyllisch der Campingplatz, ein wenig wild und locker mit einzelnen Nadelbäumen, nicht überfüllt, endlich einer nach unserem Geschmack. Blick auf die Berge, ruhig, friedlich, alles passt. Bis zum Ende der Mittagsruhe haben wir noch eine gute Stunde Zeit und nehmen den Fitnessparcours unter die Sohlen und fühlen uns wie Wanderer im Hochgebirge. Absolutes Urlaubsfeeling.

Hinterher am Rauchertisch vorm Restaurant gibts einen Cappuccino und dann beziehen wir unseren Platz mit unverbaubarer Sicht auf die Berge.

  

  

Während Peter nochmal schnell mit Bruno spielt, decke ich den Tisch, muss jedoch sofort alles ins Womo schleppen, denn ruckzug wirds butzedunkel und mit Blitz und Donner öffnet der Himmel seine Pforten.
Inzwischen schüttets seit 3 Stunden und wir sind froh, dass wir warm und trocken sitzen und Glück mit unsrem Spaziergang hatten.
Während des Abendessens hört der Regen auf, die Wolken haben sich alle verzogen und beim letzten Sonnenlicht liegen die Bergmassive frisch gepudert vor blauem Himmel. Einfach nur traumhaft - und während des Hundegassis bei dieser herrlichen Kulisse werden wir für das heutige Mistwetter entschädigt. Bilder davon gibts keine, denn vor lauter Begeisterung hab ich vergessen zu knipsen.
Mitternacht gibts noch einen Peter-Geburtstagssekt, und ab in die Heia.
 

Mittwoch, 19.9.07

Gegen halb 9:00 werden wir vom Sonnenschein geweckt. Auf dem Dach des Nachbarn ist eine Eisschicht, brrrh! Sofort die Heizung an, und bis das Womo durchgeheizt ist, genieße ich die tolle Dusche, und trotz Hinweis auf sparsamen Wasserverbrauch bleib ich ausgiebig drunter stehen. Schee.
Inzwischen war Peter mit Bruno gassi und es ist tatsächlich schon so warm, dass wir draußen frühstücken können.
Nun wird der Rucksack gepackt und die Schuhe geschnürt zu unsrer ersten richtigen Wanderung in eigener Regie nach der Wanderkarte.

Keine Ahnung, wie man Touren beschreibt, aber wir marschieren erst rüber auf die andere Talseite und haben

  
hier einen tollen Blick auf die Lage des Campingplatzes. Weiter gehts am Hang entlang Richtung Pederü.

  
Wir wandern hauptsächlich im Wald am Bach entlang und es ist recht frisch.

  
Es geht vorbei an müden Pferden, und dann werden agile Jungbullen an uns vorbei getrieben.

  
Zwischendurch immer wieder mal ein herrlicher Ausblick auf die dicken Brocken, denen wir immer näher kommen. Inzwischen haben wir wieder auf die andere Talseite zurückgewechselt, denn wir wollen hoch zu den Wasserfällen, die ich auf der Wanderkarte entdeckt habe. Steinig gehts auf einem schwarzen Wanderweg immer höher,

  
bis wir uns endlich zwischen 2 Bergen nach oben schaffen und am Wasserfall landen. Puh, wir habens geschafft und können schon sehen, wo es rüber auf die andere Seite geht, aber uns reichts, und nach einer Pause treten wir den Rückweg an.

  

Bergab ist auch recht mühsam, zumal sich Peter weigert, einen meiner Stöcke anzunehmen. Aber bald sind wir unten und jetzt gehts

bequem im Tal zurück nach St. Vigil auf einen Cappuccino, und dann zurück auf den Campingplatz.
Wir waren einschließlich Kaffeepause gute 4 Stunden unterwegs und sind gewaltig stolz auf uns, weil wir bis oben zwischen den Felswänden waren. Auch Bruno hat toll durchgehalten und lief brav ohne Leine ständig an unsrer Seite. Für erfahrene Bergwanderer war unsre Tour bestimmt nur ein kleiner Spaziergang, aber für uns wars ein Erlebnis.

Als die Sonne hinter den Bergen verschwindet, verschwinden auch wir im warmen Womo und freuen uns auf Garnelen und Geschnetzeltes. Hinterher gibts noch 2 Sambuca und Peter darf sich nach Entgegennahme seiner Geburtstagsanrufe VfB gegen Glasgow Ranchers angucken, während ich mal wieder an der Übertragung der Bilder verzweifle.

Inzwischen hat sich der Platz etwas gefüllt, denn etliche Bussis und Kasten sind angekommen, und gleich hinter unsrer Rückwand, wo der Fernseher steht, hat ein Radwanderer sein Zelt aufgebaut. Der Arme wird heute Nacht bestimmt erfrieren, aber vorher darf er sich erst noch das Fußballspiel anhören, hihi.

Bruno nervt uns den ganzen Abend, denn er hat vorhin ein Eichhörnchen gesehen und ist total aufgeregt und hibbelig.

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